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«30 Jahre RTL»: Die Thomas-Gottschalk-Show

Quotenmeter.de vor Ort: In der Jubiläumsshow von RTL geht es nur am Rande um die Sendergeschichte. Vielmehr das gegenwärtige Programm und ein alles überstrahlender Gastgeber prägen die Geburtstagsfeier.

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Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, als ich gefragt wurde, ob ich zur RTL-Geburtstagsshow kommen möchte. Es erschien mir so, als ob die mich in ihre Familie aufnehmen wollten. Das ist ein schönes Gefühl. Zum ersten Mal kontaktierte mich RTL vor sieben Jahren, als sie mich fragten, ob ich bei «Ich bin ein Star - holt mich hier raus!» mitmachen will. Die Zeit ist schnell verflogen. Manche Leute aus der deutschen Crew der Show habe ich schon vor neun Jahren kennengelernt. Sie sind wie eine Familie. RTL ist eine tolle Firma. Ich fühle mich wie ein Familienarzt in einem kleinen Dorf: Ich sehe, wie alles aufwächst und Kinder bekommt. Und ich weiß nicht, wie lange ich bleiben kann.
Dr. Bob zu Quotenmeter.de über seine Anfänge bei RTL
Wer im Kölner Umfeld eine große Show aufzeichnen will, der nutzt dafür normalerweise die weitläufigen Räumlichkeiten im Ossendorfer Coloneum. Dass RTL hingegen ausgerechnet seine zweiteilige Jubiläumsshow zum 30. Geburtstag nur im größten der allesamt eher kleinen nobeo-Studios in Hürth produzieren ließ, erscheint als sinnbildlich für den Kölner Sender. Ein bisschen selbstironisches Understatement kann schließlich nicht schaden, wenn man seine schon seit jeher oft extremen oder kuriosen Inhalte möglichst verträglich zu verpacken hat. Dazu passt auch die prägnante Charakterisierung des Jubilars RTL durch den Gastgeber der Geburtstagstagssendung: „Manchmal daneben, aber immer voll drauf!“ So umreißt Thomas Gottschalk in einem Trailer 30 Jahre RTL-Programm. Das könnte allerdings ebenso gut für ihn selber gelten, vor allem für seinen holprigen und viel kritisierten Comeback-Einstand bei RTL mit dem «Supertalent» vor einem Jahr. Und es gilt nicht zuletzt auch für die besagte Jubiläumsshow.

Alle Zuschauer, die sich in der Woche vor Weihnachten an einem oder gar an beiden Aufzeichnungstagen auf den Weg nach Hürth machten, um bei «30 Jahre RTL» viele nostalgische Gefühle wieder aufleben lassen zu können, kamen nicht allzu oft auf ihre Kosten. Zwar ließen die Autoren der Show in manchen Studio-Aktionen kultige RTL-Shows mit ihren originalen Protagonisten nachspielen, wie etwa «Der Preis ist heiß» mit Harry Wijnvoord oder «Zwei Stühle, eine Meinung» mit Olli Dittrich und Wigald Boning aus «RTL Samstag Nacht». Auch der «Domino Day» kam insofern noch einmal zum Einsatz, als dass die prominenten Gäste der Jubiläumsshow unter der Leitung von „Mister Domino“ Robin Weijers und Moderatorin Frauke Ludowig zusammen einen Parcours aus Domino-Steinen bauen mussten, der am Ende der zweiten Sendung ein schönes Schlussbild offenbarte. Das alles wirkte aber meist um des bloßen Rückblicks Willen in den sonstigen Ablauf der Show gepresst, bildete es doch gepaart mit ein paar Ausschnitten aus alten RTL-Formaten in Einspielfilmen das begrenzte Retro-Inventar. Ansonsten wurden geschichtliche Wurzeln und nach Genres unterteilte Themenblöcke vorwiegend dafür genutzt, das aktuelle Programm des Privatsenders mit seinen erfolgreichsten Melkkühen zu zelebrieren.

Selbst wenn Formate mit solch griffigen Titeln wie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», «Ich bin ein Star - holt mich hier raus!» oder «Deutschland sucht den Superstar» schon einige Jährchen auf dem Buckel haben und ohne Zweifel zu den großen Marken von RTL gehören, bleibt im Anschluss an ihre Thematisierung in einer Show zum 30-jährigen Bestehen des Senders dennoch ein leicht bitterer Nachgeschmack. Schließlich sind sie fast schon so etwas wie gegenwärtiger grauer Alltag in der bunten Welt von RTL und deshalb noch nicht oder nicht mehr wahrer Grund zum Feiern. Trotzdem zeigte sich das Studio-Publikum in Hürth erfreut als zum Beispiel bekannte Dschungelkönige, GZSZ-Schauspieler oder glückliche Paare aus «Bauer sucht Frau» die Bühne betraten.

Dieter Bohlen ist ein Must-have. Thomas Gottschalk macht bei mir in den Bühnenprogrammen u.a. immer die Pausenansagen. Niki Lauda parodiere ich auch. Und wenn dann bald mal wieder Fußball bei RTL übertragen wird, natürlich auch Jogi Löw, Mesut Özil und wie sie alle heißen. RTL ist ein guter Lieferant für Inhalte im Comedy-Stand-up-Bereich.
Matze Knop zu Quotenmeter.de, gefragt nach seinen Lieblingsgesichtern bei RTL
Auch beim Erscheinen von einschlägigen Gesichtern von «Das Supertalent» und RTL-Allzweckwaffe Günther Jauch war man angetan. Offenbar gehörten die meisten Zuschauer vor Ort zum Kreis der aktuellen RTL-Jünger. Dass Fans des alten RTL, wie es sich in den 80ern, 90ern oder anfänglichen 2000ern präsentierte, der Veranstaltung weitgehend fern blieben, ließ sich zusätzlich daran erkennen, dass besonders große Begeisterung bei den Retro-Darbietungen zumeist ausblieb. Der glamouröse Auftritt der drei Magazin-Queens Katja Burkhard, Nazan Eckes und Birgit Schrowange sorgte allerdings bei beiden Gruppen nicht gerade für frenetische Reaktionen des Publikums. Das musste ja schließlich auch an anderen Stellen, die den Machern als würdig erschienen, mittels künstlich angetriebener Standing Ovations schon genug aus sich herausgehen.
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02.01.2014 11:31 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68234
Gregor Elsbeck

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