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RTL-Sportchef Manfred Loppe: ‚Neue Ansätze für die Rolle eines Experten finden‘

Mit dem Grand Prix in Australien startet die neue Formel1-Saison. Nach dem Sky-Ausstieg laufen die Rennen nun exklusiv bei RTL. Und auch dort hat sich etwas getan, nachdem Niki Lauda seinen Expertenjob nach vielen Jahren nicht fortsetzen wollte. Mit Sportchef Manfred Loppe sprechen wir zudem über den Fußball: Die RTL-Gruppe wird ab Herbst die Europa League übertragen.

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Ausführliche Expertisen über „hochstehender Blöcke“ oder „vertikaloperierende Mannschaftsteile “ sind nicht mein Ding!
RTL-Sportchef Manfred Loppe
DAZN macht – sicher vor kleinem Publikum – den Co-Kommentator serienreif. Sie verzichten darauf. Kommt da momentan etwas in Bewegung?
Ich denke nicht. Das ist der Entschluss eines Senders, sich von der Konkurrenz abzuheben. Bei Sky sieht man Modifikationen bei den Vor- und Nachberichten. Ich denke, dass es in dieser Frage nie ein abschließendes Bild gibt, weil immer alles im Fluss ist. Persönlich halte ich einen starken Einzelkommentator aber für die beste Lösung. Wenn zu viel geredet wird, während der Ball rollt, steigert das nicht die Lust am Geschehen auf dem Rasen. Fußball ist mittlerweile so athletisch, so intensiv und schnell geworden, dass es mir reicht, mit wenigen Worten viel zu erfahren bzw. vermittelt zu bekommen. Fußball kann nach wie vor so schön einfach sein. Ausführliche Expertisen über „hochstehender Blöcke“ oder „vertikaloperierende Mannschaftsteile “ sind nicht mein Ding!

Sie produzieren künftig dann auch die Europa League. Wohin gehen da die Trends? Vielleicht sogar weg von 20 bis 30 Kameras, weg von Spider-Cam und Super-Slow-Mo. Ist weniger wieder mehr?
Wenn man Fußballspiele mit 30 Kameras überträgt, dann sollte man sie auch alle nutzen. Und das gehört schon zu den ganz großen Herausforderungen. Mit 16 bis 20 Kameras ist man bereits exzellent aufgestellt. Natürlich sind ungewöhnliche Kamerapositionen und Perspektiven nach wie vor das A und O. Mir selbst gefällt die Spider-Cam, viele Slowmo-Positionen und flache Perspektiven. Ideen gibt es noch viele, aber verständlicherweise sollten weder das Spiel noch Sicherheitsaspekte berührt werden.

Wie bewerten Sie momentan die Attraktivität der Bundesliga, an der Nitro ja Highlight-Rechte hält?
Die Bundesliga ist für mich ein Phänomen. Die Stadien sind voll, Sky hat gute Quoten, die «Sportschau» ebenso. Obwohl zunehmend gemeckert wird, dass Bayern sowieso Meister wird oder schon fast ist! Die Bundesliga hat einen unglaublichen Stellenwert in Deutschland. Das Stadion ist mehr denn je zum Pilgerort geworden, das fasziniert mich. Fußball ist für viele Menschen, und nicht nur für Hardcore–Fans, ein großer und intensiver Lebensinhalt, das Stadion vielleicht eine der letzten Erlebniswelten. Hier wird die lautlose Smartphone –Gesellschaft wieder revitalisiert, es lebe die Emotion.

Aber «100% Bundesliga» läuft ein bisschen unterhalb der Erwartungen. Hat man es da als neuer Anbieter auf ungewohntem Sendeplatz auch einfach ein bisschen schwer zu Beginn?
Wir sind neu am Markt, da braucht man Ausdauer. Das wussten wir. Live-Übertragungen sind immer einfacher, Highlights tun sich schwerer. Auch der Sendetermin, montags um 22.15 Uhr, ist nicht einfach. Man ist eigentlich sportlich mit allem durch, am Montag passiert nicht so viel. Umso mehr haben uns nun montags die Erstliga-Spiele geholfen. Um 23 Uhr auf 400.000 Zuschauer und mehr zu kommen, das ist schon gut.

Wie interessant ist eigentlich der DFB-Pokal für Sie?
Dass wir uns solche Unterlagen anschauen, ist für uns selbstverständlich. Ansonsten will ich da nicht ins Detail gehen. Wir haben hier im Haus die Vereinbarung, dass wir solche Vorgänge nicht kommentieren.

Danke für das Gespräch.

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23.03.2018 16:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/99793
Manuel Weis

super
schade


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100% Bundesliga Sportschau

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