«ESC»-Vorentscheid 2018: Wieder mit mehreren «The Voice»-Gesichtern?

Wer vertritt Deutschland beim kommenden «Eurovision Song Contest»? Diese nach einer beispiellosen Versagensserie mit zwei letzten und einem vorletzten Platz in Folge spannende Frage glaubt die Bild bereits beantworten zu können und nennt ein Teilnehmerfeld von sechs Acts für den offiziellen Vorentscheid «Unser Lied für Lissabon», von denen gleich drei direkt mit der Casting-Show «The Voice of Germany» in Verbindung zu bringen sind: Natia Todua, die erst vor wenigen Tagen die aktuellste Staffel der Musikshow gewann. Ivy Quainoo, welche einst 2011 erste Siegerin des Formats war und seither den einen oder anderen musikalischen Geheimtipp auf den Markt brachte, aber eben keinen wirklichen Hit. Und Michael Schulte, der einst Drittplatzierter der allerersten Staffel war, seither einige Alben rausbrachte und von Musikkennern gerne mit Ed Sheeran verglichen wird - allerdings bisher keinen wirklichen kommerziellen Erfolg landen konnte.

Hinzu tritt mit VoXXclub offenbar ein Name aus dem Bereich der so genannten Neuen Volksmusik, der bereits seit 2012 aktiv ist und bereits den einen oder anderen Achtungserfolg hat erzielen können. Eher als Underdogs würden - sofern sich die Namen bewahrheiten, die nun kolportiert werden - die Independent-Pop-Band Steal A Taxi sowie der Musiker Ryk ins Rennen gehen. Ein großer Haken an dieser Liste: ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber möchte sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen.

In einem Kommentar auf dem «ESC»-vernarrten Blog Prinz Blog äußert er klar, dass "nicht alles, was Bild schreibt, korrekt" sei - und weist überdies darauf hin, dass von den sechs voraussichtlichen Vorentscheid-Teilnehmern bislang erst vier zurückgemeldet hätten, weshalb man aktuell noch gar nicht das offizielle Teilnehmerfeld verkünden könne. Dies sei allerdings "as soon as possible" geplant.

Klar ist aber schon jetzt, dass entgegen der ursprünglichen Pläne in der Tat sechs statt fünf Acts am Vorentscheid am 22. Februar 2018 teilnehmen sollen - was laut Schreiber ein kleines Entgegenkommen gegenüber den Fans darstellen soll, die vehement ein breiteres Teilnehmerfeld gefordert hätten.

...klingen für mich sehr vielversprechend und sollten die Misere beenden.

15,7%

...klingen eher nach einer Fortsetzung des deutschen «ESC»-Grauens.

65,5%

...vermag ich aktuell noch nicht zu beurteilen.

18,8%

Mit «The Voice»-Acts hat der für den Contest verantwortliche Norddeutsche Rundfunk übrigens bereits seine Erfahrungen gemacht - und zwar nicht gerade die besten: 2015 gewann Andreas Kümmert den Vorentscheid, weigerte sich dann aber, das Votum des Publikums anzunehmen und stürzte stattdessen Ann-Sophie ins Letztplatzierten-Dasein. Ein Jahr später ging Jamie-Lee an den Start, gewann abermals den Vorentscheid - und bescherte Deutschland die nächste rote Laterne. Nennenswert besser lief es aber auch 2017 nicht, wo mit Levina eine (allerdings «The Voice»-unerfahrene) weitere junge Frau ins Rennen ging - und nur dank eines desolaten Spaniers ganz knapp nicht das Triple des Totalversagens einfuhr.