Viel ist wieder in diesem Jahr passiert, Das Erste war zu besonderen Anlässen mit seinen «Brennpunkten» dabei. Welche Themen interessierten die Menschen am meisten, welche eher weniger? Ein Blick auf die diesjährigen Quoten der Informationssendung ...
Wann zeigte Das Erste 2017 seine «Brennpunkte»?
- Januar: 2x
- Februar: -
- März: 1x
- April/Mai: jeweils 4x
- Juni: 1x
- Juli: 5x
- August: 1x
- September: 2x
- Oktober/November/Dezember: jeweils 1x
- Insgesamt: 23 Ausgaben in 2017
2017 ist fast rum, erneut liegen ereignisreiche zwölf Monate zurück: Die Bundestagswahl, diverse Terroranschläge und außer Kontrolle geratene Demonstrationen zum G20-Gipfel waren zum Beispiel große Themen, die die Medien beschäftigten – und Das Erste dazu veranlassten, zur Primetime einen
«Brennpunkt» mit ergänzenden Infos ins Programm zu nehmen.
Trotzdem hielt sich die Anzahl der diesjährigen Ausgaben vergleichsweise in Grenzen, unterm Strich waren es diesmal 23 Stück – die meisten davon gingen im Juli on Air. 2016 zeigte Das Erste 28 «Brennpunkte», im Rekordjahr 2015 sogar 43.
Welche «Brennpunkte» waren am gefragtesten?
Der «Brennpunkt» zur Präsidentschaftswahl in Frankreich holte in diesem Jahr die besten Ergebnisse: 8,78 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen am Sonntag, den 7. Mai zu. Anders als im Vorjahr blieb eine zweistellige Millionenreichweite demnach aus, 2016 schauten einmal 11,4 Millionen zu – was allerdings vor allem wegen eines anschließenden EM-Fußballspiels gelang.
Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war die Sondersendung zu den Wahlen in Frankreich 2017 am erfolgreichsten: 2,30 Millionen Zuseher dieser Altersklasse schalteten ein, kein anderer «Brennpunkt» hatte mehr als zwei Millionen Jüngere vorzuweisen. Die Quote bezifferte sich auf hervorragende 20,3 Prozent, bei allen Fernsehenden belief sich der Marktanteil auf ebenso starke 25,6 Prozent – beides Jahresbestwerte.
Über den Anschlag in London vom 22. März wollten sich 7,54 Millionen Zuschauer informieren, das reichte für Rang zwei beim Gesamtpublikum. Die Berichterstattungen zum Referendum in der Türkei (16. April) sowie dem Terror in London (4. Juni) generierten ähnlich tolle Sehbeteiligungen in Höhe von 6,90 und 6,23 Millionen.
G20-Krawalle und NRW-Wahl mit weniger als drei Millionen Zuschauern
Die niedrigste Zuschauerbeteiligung der 2017er-«Brennpunkte» betrug 2,79 Millionen, Berichte über den G20-Gipfel in Hamburg (7. Juli) sowie über die NRW-Wahl (15. Mai) erreichten diese Zuschauerzahl. Im Vorjahr lag der Negativrekord übrigens bei 2,76 Millionen Zusehern, 2015 bei 2,41 Millionen und 2014 bei 2,51 Millionen.
Fünf weitere Ausgaben verharrten zudem unter der Vier-Millionenmarke und mussten sich mit Sehbeteiligungen im Bereich von drei Millionen begnügen. Im Mittelfeld anzusiedeln sind daher die Sendungen „Diesel am Ende?“ vom 28. Juli (3,01 Millionen), „Unberechenbarer Partner“ vom 26. Mai (3,21 Millionen), „Deutschland hat gewählt“ vom 25. September (3,66 Millionen), „Anschlag in St. Petersburg“ vom 3. April (3,74 Millionen) sowie „Aus für Jamaika – Wer wird uns regieren?“ vom 20. November (3,81 Millionen).
Und wie sieht es bei den Marktanteilen aus, wenn man den Saison-Senderschnitt von 11,1 Prozent zugrunde legt? Darunter lag einzig der Mitte Mai ausgestrahlte «Brennpunkt» „Nach dem Machtwechsel“, der nach der Abwahl der rot-grünen NRW-Regierung gesendet wurde. Mehr als 9,8 Prozent Marktanteil waren dafür nämlich nicht drin, ansonsten wurde aber bei Allen immer eine zweistellige Quote erzielt. Fünfmal befand man sich oberhalb von 20 Prozent, das war im vorherigen Jahr bloß zweimal der Fall. Bei den jungen Zuschauern wurde der Senderschnitt von momentan 6,5 Prozent immer übersprungen, die Ergebnisse schwankten hier zwischen 6,8 und 20,3 Prozent – auch hier erwies sich der besagte NRW-«Brennpunkt» als schwächstes Glied der Kette.
Fazit
Durchschnittswerte «Brennpunkt»
- 2017 (23 Ausgaben): 4,62 Mio. (16,1 %) / 1,01 Mio. (11,4 %)
- 2016 (28 Ausgaben): 4,68 Mio. (16,1 %) / 1,10 Mio. (11,5 %)
- 2015 (43 Ausgaben): 4,89 Mio. (16,4 %) / 1,17 Mio. (11,3 %)
Gesamt / 14-49 (jeweils 20.15 Uhr im Ersten)
Wie immer sind die Mittelwerte aufgrund unterschiedlicher Folgenzahl pro Jahr mit Vorsicht zu genießen. Dennoch zeigen sie deutlich, dass das Informationsbedürfnis der Fernsehzuschauer mit den «Brennpunkten» nach wie vor gut gestillt wird – nur minimale Verschiebungen tun sich zwischen 2016 und 2017 auf (siehe Infobox). Der «Brennpunkt» bleibt also eine feste Instanz des deutschen Fernsehens.
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