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Das ZDF lässt nun Sport1 arbeiten

Aufregung zudem in Frankreich: Altice/SFR will Abstand nehmen von großen Sportrechten, hat aber gerade für eine Monstersumme die Champions League an Land gezogen. Und: Wie viele sahen das 4:4 der Schalker in Dortmund?

Sporthighlights der kommenden Woche

  • Mittwoch, 17 Uhr: Biathlon Weltcup 15 km der Damen in Östersund (ZDF)
  • Freitag, 16.15 Uhr: Auslosung der Gruppen der WM 2018 (ZDF)
  • Samstag, 14 Uhr: Fußball, 3. Liga, Paderborn - Wehen/Wiesbaden (Telekom Sport)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga Konferenz u.a. mit Leverkusen-Dortmund (Sky)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Fußball, Premier League Arsenal - Manchester United (DAZN)
  • Sonntag, 17 Uhr: Eishockey DEL Schwenningen - Krefeld (Sport1/Telekom Sport)
  • Sonntag, 19 Uhr: Basketball Bundesliga Bamburg - Bonn (Sport1/Telekom Sport)
  • Sonntag, 19 Uhr: National Football League (Einzelspiele bei ran.de und ProSiebenMaxx, RedZone bei DAZN)

Wem die Bilanzen auf die Füße fallen


Ob das der UEFA schmeckt? Durchaus zur Empörung einiger hatte der europäische Fußballverband im Sommer die Rechte der UEFA Champions League und auch der Europa League im Land Frankreich an den Mobilfunkanbieter Altice (SFR) vergeben. Zuvor hielten Canal+ und BeInSports, also zwei große Pay-Unternehmen die CL-Rechte, M6 im FreeTV und BeInSports im Pay-TV die EL-Rechte. Dem Vernehmen nach hat Altice für die Komplett-Exklusivität in der Europa League rund 25 Millionen Euro (+10 Millionen) und in der Champions League schwindelerregende 315 Millionen (vorher rund 140 Millionen von beiden) geboten. Neben den europäischen Wettbewerben hält der Telekommunikationsanbieter auch noch die Rechte der Premier League und hat somit ein ganz nettes Fußballangebot beisammen.

Das Ziel ist klar: Es geht Altice darin, durch hochklassigen Sport die besten Argumente im umkämpften Telekommunikationsmarkt zu haben. Oder anders gesagt: Eigentlich sollen Internet- und Telefonanschlüsse verkauft werden. Während Kritiker schon bemängelten, dass ländliche Gegenden ohne schnelles Internet in die Röhre gucken könnten, da Altice hauptsächlich Stream-Lösungen anbieten will, ergeben sich inzwischen ganz andere Probleme. Die Bilanzen rauschten seit Sommer noch weiter in den Keller, was innerhalb des Unternehmens offenbar zu einer neuen Betrachtungsweise führt.

Zuerst wurden richtig schlechte Quartalszahlen bekannt, dann brachen die Aktienkurse um rund ein Drittel ein. Die Konsequenz: Der Firmengründer Patrick Drahi, der sich zuletzt zurückgezogen hat, musste das Heft des Handelns wieder selbst in die Hand nehmen. Michel Combes, der sich für den Zukauf der teuren Rechte eingesetzt hatte, verließ das Unternehmen. Die strategische Wende ließ nicht lange auf sich warten. Wenige Tage später machte Altice klar, dass man künftig Abstand nehmen werde vom Erwerb teurer Sportrechte. Was das für die nun anstehenden Übertragungen heißt, ist dabei vollkommen unklar. Kann sich Altice leisten, eine Schmalspur-Produktion auf die Beine zu stellen? Wie viel Geld bleibt also im variablen Bereich noch übrig? Welche Reporter und Experten kann man zu einem Projekt locken, das schon vor dem Start eigentlich klar zeitlich begrenzt ist?

Bild goes Kimmich


Ungewöhnlicher Schritt der Bild-Redaktion. Nach dem Verlust der Bundesliga-Highlight-Clip-Rechte (Bild hatte die Rechte von 2013 bis 2017, inzwischen liegen sie bei DAZN), hatte man die Bewegtbildproduktion rund um die Liga logischerweise zurückfahren müssen. Jetzt kommt ein etwas größerer Aufschlag. UFA Lab wurde damit beauftragt, eine Doku-Reihe mit und über FC Bayern-Verteidiger und Nationalspieler Joshua Kimmich zu drehen. Zehn Teile sind entstanden, die in der zurückliegenden Woche prominent auf Bild.de platziert wurden, aber hauptsächlich für zahlende Kunden von Bild+ nutzbar waren. Die zweite Staffelhälfte (Teile 6 bis 10) erscheint nun an diesem Montag.

Fast zwei Jahre begleitete der Journalist Jan Mendelin Kimmich mit einem Kamerateam, sprach mit Weggefährten aus der Kindheit, mit Mitspielern wie Mats Hummels oder Thomas Müller, Bundestrainer Jogi Löw oder den Bayern-Bossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Das UFA LAB entwickelte für die BILD und den Filmemacher Jan Mendelin den dramaturgischen Rahmen zur Serie und kümmerte sich im Zusammenspiel um die Postproduktion und die Finalisierung des seriellen Pakets.

Tobias Schiwek, Head of UFA LAB, freut sich auf das Projekt: „Eine Doku-Serie über Joshua Kimmich, eines der größten Talente im deutschen Fußball, zu produzieren, ist für jeden Fußballfan natürlich ein Traum. So auch für mich. Dabei exklusiv für Bild Plus zu arbeiten und eine zehnteilige Online Serie für internationales Publikum zu konfektionieren, passt perfekt zum UFA LAB: ein junger Star, eine junge Zielgruppe. Ich freue mich schon auf die Resonanz der Zuschauer.“

ZDF goes Sport1


Ungewöhnliche Zusammenarbeit am ganz späten Samstagabend. Die Sportredaktion des ZDF vertraut seit Neuestem auf die Dienste von Kollegen des privaten Senders Sport1. Der hatte im Sommer großflächig Fußball-Rechte an die Konkurrenz verloren, aber danach geschickt Deals eingefädelt. Der Sport1-Redaktion angehörige Reporter helfen zum Beispiel bei DAZN aus, um das großflächige Rechteportfolio abzudecken. Und jetzt arbeitet man auch im Auftrag des ZDF-«Sportstudios». Die Kommentare der sehr kurzen Zweitliga-Zusammenfassungen, die meist nach Mitternacht laufen, werden von Sport1-Stimmen eingesprochen – zu hören waren unter anderem Hajo Wolff und Jack Marshall.

Für beide wohl ein cleverer Deal: Sport1 produziert die Clips sowieso für sich; nämlich für die Highlight-Magazine am Sonntagvormittag. Und das ZDF braucht für die kurzen Schnipsel keine eigenen Leute beschäftigen.

Ein „Wintermärchen“


Nach dem „Sommermärchen 2006“ wollte Boxer Manuel Charr Deutschland nun ein „Wintermärchen“ schenken, wie er sagte. Und er setzte seine Versprechen in die Tat um. Beim von Sky Sport News HD live übertragenen Kampf gegen den Russen Alexander Ustinov setzte sich Charr, der mit zwei künstlichen Hüftgelenken und von einem Bauchschuss genesen, antrat, einstimmig nach Punkten durch. Für Sky Sport News HD war der Abend aus Oberhausen mit Moderator Flo Bauer übrigens der erste Ausflug ins Boxgeschäft –und eventuell nicht der letzte. 280.000 Menschen sahen die Übertragung, was ein Prozent Marktanteil zur Folge hat. Mit 0,9 Prozent bei den Umworbenen lag man klar über Senderschnitt.

Wintersport


Mit dem ersten Schnee mehren sich auch die Wintersport-Sendungen. Am Sonntag übertrug Das Erste den Publikumsmagnet Biathlon. Am Sonntag holte die Single-Mixed-Staffel 3,32 Millionen Zuschauer und starke 18,1 Prozent ab 14.15 Uhr. Später, ab kurz nach 17 Uhr, holte die Mixed-Staffel dann 4,71 Millionen Seher (20,6%) vor die TV-Bildschirme.

Das Spiel des Jahres?


Diese 90 Minuten werden in jedem Bundesliga-Rückblick ihre Erwähnung finden. In Dortmund spielte sich am Samstagnachmittag ein wahres Spektakel ab. Wer’s nicht gesehen hat: Borussia führte zum Seitenwechsel mit 4:0, hätte im zweiten Durchgang noch auf 5:0 erhöhen können. Den ersten Versuch zum 1:4 bekam Schalke vom Schiedsrichter aberkannt, aber die Blauen gaben einfach nicht auf. Die Quintessenz: 4:4 und somit ein gefühlter Sieg für Schalke. All das passierte im Rahmen der Konferenz oder des Einzelspiels.

Insgesamt kam Sky Bundesliga am Samstagnachmittag auf einmal mehr bärenstarke Zuschauerzahlen: 1,50 Millionen Menschen sahen Live-Fußball zu Hause. Wie immer sind die zahlreichen Fans in Sportsbars in dieser Erfassung nicht mit einberechnet. 9,8 Prozent wurden im Gesamtmarkt ermittelt, 14,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
27.11.2017 08:50 Uhr Kurz-URL: qmde.de/97362
Manuel Weis

super
schade


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Sportstudios

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