Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Dieter Bohlen.
Dieter Bohlen will der ARD neuerdings beim Grand Prix helfen, damit Deutschland im nächsten Jahr nach langer Durststrecke endlich wieder einen Platz unter den Top 19 erreichen kann. Eine offizielle Anfrage hat es zwar noch nicht gegeben, aber ein Dieter Bohlen benötigt schließlich ebenso wenig eine Einladung wie Töne bei seinen Songs.
Die Kunst des Minimalismus könnte man sagen – und bei genauerer Betrachtung stellt man fest: Es sind wirklich nur zwei Töne, die bei allen Bohlen-Songs verwendet werden. Und dann auch immer noch die gleichen beiden! Wie sonst lässt es sich erklären, dass Mark Medlock nun schon seit drei Jahren immer wieder mit dem gleichen Sommer-Hit am Start ist?
Wie genau sich Dieter Bohlen eine Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsapparat ARD vorstellt, ist nicht bekannt. Nur so viel: Der Poptitan möchte bei der Wahl der Background-Sängerinnen gerne selbst Hand anlegen. In Tötensen wurden bereits mehrere Casting-Aufrufe gestartet. Mitmachen kann eigentlich jeder. Vorausgesetzt, er – also besser: sie – hat die entsprechenden Maße, ist dunkelhäutig und hat schwarze Haare. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen.
Doch wer träte im Falle eines Falles für Deutschland beim Song Contest an, wenn Bohlen die Fäden zieht? Eine Mischung aus Blue System, Yvonne Catterfeld und Naddel – vielleicht noch mit einem Hauch Daniel Küblböck? Wenn dann noch ein Mundharmonikaspieler auf der Bühne steht, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Könnte also was werden mit Bohlens Grand Prix-Schmiede. Und ein bisschen Schleichwerbung für fettarme Margarine und triefende Würstchen ist in der ARD doch immer drin.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Donnerstag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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