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Popcorn und Rollenwechsel: Die größten Hits des Kinojahres 2020

Bevor das neue Jahr beginnt, ist es wieder an der Zeit, in die Kristallkugel zu blicken und zu prophezeien ...

Welche Filme, die im nächsten Kalenderjahr starten, werden die zehn größten Hits in Deutschland? Das ist immer eine knifflige Aufgabe, aber ich glaube, 2020 vorzusagen, ist schwieriger als das Vorhersehen der vergangenen paar Kinojahre. Denn der Startkalender 2020 ist noch vergleichsweise kahl und einige Filme, bei denen der Plot, die beteiligten Stars oder die Vorlage mutmaßen lassen, dass da durchaus großes Hitpotential besteht, haben noch keinen Trailer. Und das führt dazu, dass sich noch nicht abschätzen lässt, wie gut sich diese Produktionen beim Publikum anbiedern.

Diesem Gejammer zum Trotz habe ich mich mal wieder ans Rechenbrett begeben und diese zehn Filme als die größten Kassenschlager 2020 orakelt:

Platz 1: «James Bond: Keine Zeit zu sterben» (7,1 Millionen Ticketverkäufe)
Daniel Craig hat zwar seine quengeligen Gegner, die ihm selbst bei seinem fünften Einsatz als 007 übelnehmen, dass er nicht Pierce Brosnan, Roger Moore oder Sean Connery ist, aber das dürfte ihm verflucht egal sein: Seine Bond-Filme sind enorme Kassenschlager. Unklar ist nur, welcher Effekt bei diesem Film stärker sein wird – sinken die Besucherzahlen gegenüber «SPECTRE», weil der unausgegorene Agentenactioner einige Leute verprellt hat, oder wird «Keine Zeit zu sterben» zulegen, weil er als Craigs angekündigter Abschied "Finalcharakter" hat? Ich bin scheu und sage daher Stabilität vorher …

Platz 2: «Minions 2» (5,8 Millionen Ticketverkäufe)
Der erste «Minions»-Film hat annähernd sieben Millionen Menschen in die deutschen Kinos gelockt, der danach veröffentlichte «Ich – Einfach unverbesserlich 3» kam wiederum auf 4,7 Millionen Interessenten. Stellt sich die Frage: Zeugt das davon, dass die Filmreihe an Popularität verliert? Oder zeugt das bloß davon, dass die Abenteuer von Gru und seinen Mädchen nicht so beliebt sind wie reines, pures Minion-Chaos? Ich versuche, vorsichtig zu pokern und sage: Wir treffen uns in der Mitte der beiden Filme.

Platz 3: «Fast & Furious 9» (3,0 Millionen Ticketverkäufe)
Mit einem Mordstrailer könnte sich das Blatt natürlich wenden, aber basierend auf dem Rücklauf von Teil sieben (4,2 Mio.) auf Teil acht (3,2 Mio.) denke ich, dass sich die «Fast & Furious»-Saga auf dem wirtschaftlich absteigenden Ast befindet. Doch die zentrale "Familia" wird sicher besser ankommen als das Spin-off-Team «Hobbs & Shaw» (1,7 Mio.). Mein Bauchgefühl sagt mir, dass drei Millionen verkaufte Eintrittskarten eine gute Marke für Vin Diesel und Co. sind, aber wer weiß, wie das Marketing ankommt …

Platz 4: «Soul» (2,7 Millionen Ticketverkäufe)
Pixars «Alles steht Kopf» gewann während seiner deutschen Kinoauswertung 3,5 Millionen Menschen für sich – eine stattliche Summe! «Soul» ist als animierte, verspielte Auseinandersetzung damit, was unsere Seele ist, so etwas wie Pixars thematische Fortsetzung zum bunten, gefühlvollen Film über unser Gefühlsleben. Ich glaube, das Thema ist etwas schwerer ans deutsche Publikum heranzutragen als «Alles steht Kopf», daher tippe ich auf ein Minus. Es sei denn, es kommen noch Mega-Trailer …

Platz 5: «Tenet» (2,6 Millionen Ticketverkäufe)
Christopher Nolan gehört zu den letzten Regisseuren, deren Name im heutigen Filmgeschäft so eine Zugkraft hat wie sonst nur gewisse Filmreihen. «Dunkirk» lief etwas verhaltener, war aber auch mehr handwerkliche Fingerübung als smartes, aufwändiges Unterhaltungskino mit Stil. «Tenet» scheint wieder in diese Kerbe zu schlagen, und der erste Trailer macht mächtig was her. Es fehlt am Leonardo-DiCaprio-Bonus, als dass ich nun schon «Inception»-Zahlen erwarten würde, dennoch wage ich mich so weit aus dem Fenster, ein Plus gegenüber «Interstellar» zu erwarten, der mit Raumfahrt ein weniger massentaugliches Thema hatte als «Tenet», der "schlicht" nach Actionfilm mit eigenem Regelwerk aussieht. Treffen wir uns doch einfach in der Mitte der beiden Filme …

Platz 6: «Black Widow» (2,3 Millionen Ticketverkäufe)
Deutschland war lange der zögerlichste nennenswerte Markt, wenn es um das Marvel Cinematic Universe ging, aber der stete Tropfen scheint den Stein gehöhlt zu haben. Dieses Frühjahr lockte selbst «Captain Marvel» 2,1 Millionen Menschen in die deutschen Kinos – ein Film, über eine Figur, deren Comics hierzulande nahezu unbekannt sind und die, anders als zuvor Black Panther (1,8 Mio. Ticketverkäufe), nicht bereits in einem Kinofilm zu sehen war.

Da dürfte «Black Widow» nur noch besser ankommen, zumal Scarlett Johansson mit «Lucy» (1,7 Mio.) bereits bewiesen hat, in Deutschland Action verkaufen zu können, und das selbst ohne Franchise-Bonus. Fraglich ist nur, wie sehr der "Wir haben in «Avengers || Endgame» bereits gesehen, was Black Widow blüht"-Effekt das Potential dieses Films drosselt. Aktuell tippe ich auf ein Gesamtergebnis von 2,3 Millionen Ticketverkäufen, aber mal gucken, wie gut oder schlecht der nächste Trailer ist …

Platz 7: «Jungle Cruise» (2,1 Millionen Ticketverkäufe)
Lange habe ich darüber gegrübelt, ob ich «Jungle Cruise» in meine Prognose aufnehmen soll. Denn einerseits ist Dwayne Johnson in Deutschland nicht der Kassenmagnet, für den man ihn aufgrund seiner Medienpräsenz halten würde: «[Hobbs & Shaw» hat bewiesen, dass sich die «Fast & Furios»-Filme nicht seinetwegen verkauft haben, «Die Mumie kehrt zurück» wird ebenfalls wohl kaum seinetwegen 4,1 Millionen Tickets losgeschlagen haben. Nimmt man diese Filme also weg, ist Johnsons bisherige Spitzenleistung in Deutschland die 2,0-Millionen-Grenze. Andererseits ist es ein Disney-Abenteuerspektakel vom Schlage eines «Pirates of the Caribbean», und die Reihe kam selbst auf ihrem kommerziellen Tiefpunkt auf 2,6 Millionen Interessenten. Wiederum andererseits schlug der erste «Jungle Cruise»-Trailer nicht derart ein, wie ich es ihm gegönnt hätte … Ich rate hier, ich rate hier …

Platz 8: «Birds of Prey» (2,1 Millionen Ticketverkäufe)
«Suicide Squad» erreichte 2016 rund 1,6 Millionen Kinofans in Deutschland, und das trotz so mancher Qualitätsprobleme und dem in Sachen Ticketverkauf nicht unwichtigen Umstand, dass der Film nicht so war, wie die Trailer es versprochen haben. «Birds of Prey» wird 2019 mehr von Publikumsliebling Harley Quinn bieten (angedeutetem Kontinuitätsbruch zu «Suicide Squad» hin oder her) und dürfte gemäß allem, was wir jetzt schon wissen, eher in die Richtung der Trailer gehen. Aber: Es fehlt der Joker-Faktor. Der grünhaarige Fiesling ist unbestreitbar eine der zugkräftigsten Figuren, die man in Deutschland auf die Leinwand packen kann. Insofern ist es wagemutig von mir, ein Plus gegenüber «Suicide Squad» vorherzuagen. Naja, ich mach's einfach trotzdem.

Platz 9: «Jim Knopf und die Wilde 13» (2,0 Millionen Ticketverkäufe)
Die Wild Card in meiner Prognose: «Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer» erreichte während der Kinoauswertung 1,9 Millionen Menschen und versäumte die Top Ten der Jahrescharts nur knapp. Die Fortsetzung kommt vom selben Team, doch ich kann nicht abschätzen, ob der Erstling so beliebt war, dass wir einen Aufschwung zu erwarten haben, oder ob er erstmal den Durst gestillt hat. Ich rate ins Blaue und sage: Es wird einen Aufschwung geben.

Platz 10: «Die Känguru-Chroniken» (2,0 Millionen Ticketverkäufe)
Um ganz ehrlich zu sein: Mein Bauchgefühl sagt mir, ich sollte die Adaption der Kultbücher und Erfolgshörbücher besser nicht in diese Liste aufnehmen. Ich habe im Gespür, dass die Fanbase ihre Probleme mit der Filmversion haben wird und sowieso eher zum "Ach, das schau ich mir zuhause an"-Menschenschlag zählt. Und außerhalb der Fanbase der Vorlage muss sich der Film erst einmal behaupten – und dafür sind die Effekte imTrailer nicht überzeugend genug. Aber mein Kopf brüllt mich an: Nein, verdammt, Bestseller-Adaption, Zitate-Maschine, Massenphänomen, großer Hoffnungsträger des deutschen Kinos, das muss mit in die Liste. Mein Kompromiss mit mir selber: Landet das Teil halt auf Platz 10.
30.12.2019 10:46 Uhr Kurz-URL: qmde.de/114686
Sidney Schering

super
schade


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Es gibt 9 Kommentare zum Artikel
Familie Tschiep
01.01.2020 10:39 Uhr 7


Sollte dich aber, so sehr übertreibt die Greta nicht.
kauai
01.01.2020 11:17 Uhr 8
Sorry, aber eine Person aus einer Generation, die vollkommen sorgenfrei aufgewachsen ist und Kriege und Hungersnot nur aus dem TV kennt, dann aber ernsthaft vor der UN behauptet, man habe ihr die Kindheit gestohlen, kann ich nun wirklich nicht ernst nehmen! Dies gilt ebenso für die zugehörige Schulschwaenzer-Organisation, denen man nur raten kann, die Schule aufzusuchen, da sie die Bildung bitter nötig haben.



Klima-Veränderungen gab es seit Bestehen der Erde, aber nach 130 Jahren Wetter Aufzeichnungen weiss man natürlich, dass der Mensch verantwortlich ist. In 25 Jahren redet vermutlich kein Mensch mehr darüber, ähnlich dem Ozonloch heute! Eben deshalb werde ich mir meine Lebensweise nicht von irgendwelchen Ökos vorschreiben lassen.
Familie Tschiep
01.01.2020 12:08 Uhr 9
Beim Ozonloch hat man etwas getan, deshalb spricht kaum noch jemand davon.

Greta war etwas melodramatisch, aber sie bezieht sich auf die Wissenschaft. Der menschgemachte Klimawandel ist Konsens, die Gefahren bei einer Nichtbegrenzung auch.



Klimawandel mag es immer gegeben haben, aber das heißt nicht, dass der harmlos ist.
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