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«Dig»: Die Ausgrabung einer uralten Verschwörung

Mit prominentem Cast, bekannten und historischen Drehorten startet der Verschwörungsthriller «Dig» nach knapp einem Jahr auch in Deutschland.

Zwischen dem 5. März und dem 7. Mai 2015 strahlte das USA Network die zehn Episoden umfassende Serie «Dig» als jüngste Eigenproduktion aus. Trotz passabler Quoten und Reichweiten, die in der Regel bei über einer Million Zuschauer lagen, wurde die Produktion mit dem Ende der zehnten Episode eingestellt. Ursprünglich war die Serie sogar nur auf sechs Episoden ausgelegt. Nun findet «Dig» auch seinen Weg nach Deutschland zu RTL Crime.

Die Handlung


Die Miniserie dreht sich um einen geheimnisvollen Mord während einer archäologischen Ausgrabung in Jerusalem. Dieser Mord scheint rituell angehaucht zu sein und löst gleichzeitig eine Reihe weiterer mysteriöser Ereignisse aus. Das FBI beauftragt den in Jerusalem stationierten Agenten Peter Conelly, gespielt von Jason Isaacs («Harry Potter»), mit den Ermittlungen. Bereits nach kurzer Ermittlung stößt er auf ein 2000 Jahre gehütetes Geheimnis und versucht eine Verschwörung aufzudecken, die im Stande ist, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen. «Dig» ist dabei eine Mischung aus einem Dan-Brown-Roman («The Da Vinci Code») und einer Krimiserie.

Die Macher


Noch vor einem Blick auf den Cast, lohnt sich bei «Dig» vor allen Dingen ein Blick in die weiteren Credits. So zeigt sich, dass die Miniserie von Gideon Raff und Tim Kring verantwortet wird. Raff ist seit 2011 Produzent und Autor der Showtime-Serie «Homeland» und erfand zuvor in seinem Heimatland Israel die Vorlage «Hatufim», auch bekannt als «Prisoners of War». Tim Kring, der zweite kreative Kopf am Set, hat ebenfalls eine beachtliche Filmographie vorzuweisen, schließlich verantwortete er unter anderem «Heroes», «Crossing Jordan» und «Touch» mit Kiefer Sutherland. Das Duo hat also bereits einiges an Erfahrung in puncto Verschwörungen, Geheimnissen und Mystery vorzuweisen.

Die Darsteller


Das USA Network ließ es sich nicht nehmen und versammelte einen erfahrenen Cast rund um sein Autoren-Duo. Die männliche Hauptrolle des FBI-Agenten spielt Jason Isaacs. Dieser ist dem breiten Publikum sicherlich durch seine Auftritte in der «Harry Potter»-Reihe bekannt, in der er Lucius Malfoy, den Vater von Schulrowdy Draco Malfoy, spielte. Darüber hinaus war er zuletzt in «Herz aus Stahl» zu sehen, während seine Stimme aktuell in der Animationsserie «Star Wars Rebels» zu hören ist, wo er dem Inquisitor seine Stimme leiht. Nach dem Ende von «Dig» fokussierte sich Isaacs auf Sprecherrollen und kleinere Filmengagements.

Mit Anne Heche sicherten sich die Produzenten ein weiteres bekanntes Gesicht mit Serienerfahrung, schließlich war die Darstellerin bereits in «Ally McBeal», «Nip/Tuck», «Everwood», «Men in Trees» und «Hung» oder zuletzt in einer Gastrolle in «Quantico» zu sehen. In «Dig» schlüpft sie in die Rolle von Conellys Vorgesetzter und Gelegenheitsaffäre.

Die weibliche Hauptrolle verkörpert jedoch die Sängerin Alison Sudol, die als Emma Wilson zu sehen ist und scheinbar den Schlüssel zu allem darstellt. Auch sie beginnt mit Conelly eine Affäre, dieser sieht sie jedoch eher als ein spirituelles Wesen an, behandelt sie mehr wie einen Geist, denn als gewöhnliche Frau. Das Castmitglied, das aktuell wohl am meisten zu tun hat, ist David Costabile, der in «Dig» als Tad Billingham auftritt. Aktuell ist er in der Showtime-Serie «Billions» zu sehen und spielte zuvor in «Suits» und «Breaking Bad».

Die Drehorte, oder: Auf Spuren von großen Produktionen


Das ursprüngliche Skript zu «Dig» sah vor, dass die Serie ausschließlich in Israel spielt und auch dort gedreht wird. So begannen die Dreharbeiten 2014 in Jerusalem und Umgebung, mussten jedoch Mitte des Jahres zunächst eingestellt und schließlich abgebrochen werden. Die andauernden Unruhen im Gazastreifen machten es schlicht und ergreifend zu gefährlich, weiter in Jerusalem zu drehen und somit die Darsteller und Mitarbeiter zu gefährden. Gideon Raff und Tim Kring machten aus der Not jedoch eine Tugend und überarbeiteten das Skript und suchten neue Drehorte.

Ein Großteil der Produktion fand fortan in Albuquerque, New Mexico, statt. Ein Drehort, der David Costabile durch sein Engagement in «Breaking Bad» bekannt vorkam. Allerdings fand nicht die gesamte Produktion in den USA statt, sondern auch in Europa. Besonders Kroatien ist in den vergangenen Jahren zu einem begehrten Pflaster für Hollywood geworden, nach «Game of Thrones» finden dort aktuell auch Dreharbeiten zum achten «Star Wars»-Teil statt. Gerade die Stadt Dubrovnik stand auch bei «Dig» im Fokus, aber ebenso die Städte Pula, Split und Trogir dürfen sich als Drehort einer Hollywoodproduktion bezeichnen.

Die Kritik


Felix Böhme von Serienjunkies.de urteilte nach der Pilotfolge: „Für Genrefans könnte «Dig» durchaus ein Versuch wert sein, Zuschauer, die allgemein nicht sehr viel mit Verschwörungsthrillern anfangen können, machen hier wohl besser einen großen Bogen drumherum. Die vielen geheimnisvollen Andeutungen und Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Handlungssträngen und Figuren fühlen sich bisweilen wie ein fauler Trick an, um den Zuschauer bereits jetzt schon bei der Stange zu halten. Die interessante Darstellerriege mag reizvoll genug sein, um einen Blick zu riskieren, jedoch wird man schnell erkennen, dass die Geschichte viel zu träge und recht blutleer erzählt ist, um einen zu fesseln.“
Auch Jason Hughes von The Wrap zeigte sich wenig begeistert von der Miniserie: „Vielleicht hätten sie darüber nachdenken sollen, bloß mit ein oder zwei ihrer großen Ideen zu starten und den Zuschauern erst nach und nach weitere Details zu offenbaren, sowie es auch «Lost» getan hat. Stattdessen hätte man die Story etwas mehr über die Charaktere und deren Entwicklung transportieren können und versuchen sollen, dass der Zuschauer sich für die Figuren interessiert, so dass er sich um sie sorgt, sobald alles ins Rollen kommt. Wenn wir uns nicht für die Charaktere begeistern, werden wir auch nicht reingezogen, wenn sie in Schwierigkeiten sind.“

Jedoch fielen nicht alle Kritiken so durchwachsen aus, Mike Hale von der New York Times urteilte: „Der Sender hat nun seine eigene kompetent produzierte, komplex erzählte Mini-Thriller-Serie, wie sie fast alle großen Kabelnetworks oder Streamingdienste haben. Es muss dabei zu einem Sättigungspunkt kommen, mit «Dig» ist dieser jedoch noch nicht erreicht.“ Besonders lobte er die Arbeit der Darsteller: „Das hat vor allen Dingen mit einem überdurchschnittlich begabten Cast zu tun, zu dem David Costabile und Lauren Ambrose als Anführer eines Kults und Jüngerin gehören, aber auch Anne Heche als Connellys Boss und Affäre, Regina Taylor als amerikanische Botschafterin in Israel und Omar Metwally als widerspenstiger Killer.“

Auch Quotenmeter.de-Redakteur Julian Miller zeigte sich verhalten positiv zur Miniserie: „Und obwohl «Dig» durchaus interessante Plots erzählt und mit tollen Schauspielern erstklassig inszeniert ist, bleibt nach dem Piloten ein sehr seltsames Gefühl: Die Frage, was man da eigentlich gerade gesehen hat.“

«Dig» ist freitagsabends auf RTL Crime ab 20.15 Uhr zu sehen. Die Serie startet in Deutschland am 15. April.
14.04.2016 21:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/84947
Dennis Weber

super
schade


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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
15.04.2016 07:11 Uhr 1
Das liest sich in der Tat recht seltsam...
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