Die RTL-Group-Chefin sieht der Konkurrenz durch den VoD-Bereich gelassen entgegen und zählt auf User-Content aus den zu RTL gehörenden Netzwerken.
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Wenn Sie vor fünf Jahren geschaut haben, dann waren die Topformate in unserem Programm von den Werbekunden häufig gar nicht ausgelastet, weil es viele Programme mit hoher Reichweite gab und die Auswahl für Werbekunden sehr groß war. Mittlerweile wächst die Bedeutung der Leuchttürme, weil es so viele davon nicht mehr gibt. Große Sender sind also in der Bedeutung für die Werbekunden eher gestiegen, trotz sinkender Marktanteile. Denn nur sie haben Programme, die innerhalb von Sekunden Millionenreichweiten aufbauen können.
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RTL-Group-Chefin Anke Schäferkordt gegenüber der 'Welt'
Drei Netzwerke, rund 81.000 Content-Lieferanten, die sich dort engagieren: RTL-Group-Chefin Anke Schäferkordt ist sich gewiss, das Unternehmen so für die Zukunft zu wappnen. Im Gespräch mit der ‚Welt‘ erklärt Schäferkordt, dass sie mit den Netzwerken BroadbandTV, StyleHaul und Divimove eine ganze Generation an Konsumenten erschließt und somit ganz vorne mitspielt: „Wir gehören damit zu den größten Webvideo-Anbietern weltweit – und sind die Nummer eins auf YouTube.“ Und die Popularität sowie Professionalität solcher Bewegtbildinhalte darf ihrer Ansicht nach nicht unterschätzt werden.
„Der sogenannte User Generated Content wurde von vielen zunächst als ‚Loser Generated Content‘ belächelt. Das war Karaoke vor der Bildertapete oder Videos von Katzen auf Skateboards“, erklärt die Medienunternehmerin. Sie führt fort: „Fast unbemerkt setzte dann eine schnelle und umfassende Professionalisierung ein. Die angeblichen Verlierer füllten bald riesige Hallen. Jetzt sind die YouTuber Teil einer neuen, sehr dynamisch wachsenden Industrie.“
Während mit YouTubern Geld in die Kassen kommt, sind Sportrechte für Schäferkordt von ganz anderer Relevant: „Sport ist nicht der Treiber des finanziellen Erfolgs, denn Sportrechte kosten viel Geld. Aber sie ermöglichen es einem Sender, auf einen Schlag sehr große Reichweiten zu erzielen und die Marke des Senders nachhaltig zu stärken“, lässt sie sich von ‚Welt‘ zitieren. Ihr Fazit: „Also ja, wir hätten gerne mehr Sportrechte, aber nicht um jeden Preis.“
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
14.04.2016 16:21 Uhr 1
15.04.2016 08:58 Uhr 2
1. leisten diese großartige Arbeit und 2. hab ich keinen Bock auf 15min Werbung in der Halbzeitpause.