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Talk-Check Spezial: Neue Sendeplätze in 2016

Auf «Günther Jauch» folgt «Anne Will», auf «Anne Will» folgt «Maischberger» und «Markus Lanz» steht am Dienstag alleine da. Doch für wen sind die Änderungen gut und für wen nicht?

Nach dem Ende der Talkshow «Günther Jauch» am 29. November vor 4,64 Millionen Zuschauern, musste das Erste den Sendeplatz seiner sonntäglichen Talkshow neu besetzen. Bereits vorab wurde bekanntgegeben, dass «Anne Will» den Slot um 21.45 Uhr wieder übernimmt. Bereits vor der Ära Jauch leitete die ehemalige Moderatorin der «Tagesschau» den nach ihr benannten Talk am Sonntag. Traditionell handelt es sich dabei nicht nur um den prestigeträchtigsten Sendeplatz für eine Talkshow, sondern auch um den reichweitenstärksten Plätze.

Während Günther Jauch am Sonntagabend gewöhnliche die Elite der deutschen Politik zu Gast hatte, war «Anne Will» am Mittwochabend ab etwa 22.45 Uhr zu sehen, die Anfangszeiten variierten teilweise um eine Stunde aufgrund der vorherigen Sendungen. Die letzte Ausgabe auf ihrem alten Sendeplatz leitete Will am 16. Dezember und lockte dabei 1,16 Millionen Zuschauer ins Erste. Die Sendung kam dabei auf einen Gesamtmarktanteil von soliden 12,1 Prozent. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren erreichte Will mit 6,6 Prozent exakt den Senderschnitt des Ersten im Dezember.

Nach einer Pause von einem Monat ging «Anne Will» schließlich am Sonntag, den 17. Januar, um 21.45 Uhr auf Sendung. Zur Premierenfolge fanden sich schließlich 4,41 Millionen Zuschauer insgesamt ein. Diese verhalfen dem Sender umgehend zu einem Gesamtmarktanteil von guten 14,0 Prozent. Mit den Werten der 14- bis 49-Jährigen kann der Talk ebenfalls zufrieden sein, von ihnen fanden sich rund 820.000 ein und generierten damit einen Marktanteil von 6,6 Prozent, was erneut dem Senderschnitt entsprach. Auch wenn die Werte des Debüts noch nicht ganz an die Zahlen von «Günther Jauch» heranreichten, ist die Premiere, aus Quotensicht, dennoch gelungen.

Das Ausscheiden Günther Jauchs wirkte sich jedoch nicht nur auf den Sendeplatz am Sonntagabend aus, sondern rief einige Änderungen in der wöchentlichen Sendeplatzgestaltung hervor. Während Sandra Maischberger mit ihrem Talk «Menschen bei Maischberger» zuvor am Dienstagabend zu sehen war, wechselte sie nun auf den Mittwoch. Gleichzeitig änderte man den Namen der Show in «Maischberger». Analog zu Will musste man sich 2016 bereits mit stark veränderten Sendezeiten arrangieren. In der Vergangenheit begann «Menschen bei Maischberger» gewöhnlich um 22.45 Uhr. Die erste Sendung im Jahr 2016 begann am 13. Januar um 22.55 Uhr, eine Woche später ging «Maischberger» um 21.45 Uhr auf Sendung.

Die erste Ausgabe am Mittwochabend sahen sich insgesamt 1,62 Millionen Zuschauer, die für einen Marktanteil von ausbaufähigen 10,2 Prozent sorgten. Damit blieb hinter der Werten am Dienstagabend jedoch zurück. Die vier letzten Ausgaben im vergangenen Jahr erreichten 2,01, 1,79, 1,91 und 0,96 Millionen Zuschauer, wobei Letztgenannte am 15. Dezember erst um 23.50 Uhr ausgestrahlt wurde. Auch bei den Jüngeren musste «Maischberger» Einbußen im Vergleich zum Jahr 2015 hinnehmen. Die Reichweite lag mit 0,28 Millionen zwar nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres, aufgrund starker Konkurrenz musste man sich mit einem Marktanteil von 4,5 Prozent begnügen. Am 20. Januar ging man bereits um 21.45 Uhr auf Sendung und schaffte es beinahe die Reichweite zu verdoppeln. So fanden sich insgesamt 3,12 Millionen Zuschauer ein, die den Marktanteil allerdings nur auf 11,2 Prozent anhoben, womit man noch immer knapp am Senderschnitt scheiterte. Ähnliches war auch bei den jungen Zuschauern zu beobachten, wo sich eine Reichweite von 0,38 Millionen durchaus sehen ließ, in puncto Marktanteil musste man sich jedoch mit mageren 3,6 Prozent arrangieren.

Durch den Wechsel von «Maischberger» vom Dienstag auf den Mittwochabend, ist «Markus Lanz» inzwischen die einzige Talkshow am Dienstagabend im Hauptprogramm. Diese Entwicklung wirkte sich durchaus positiv auf die Talkshow des Südtirolers aus. Nach der Winterpause begrüßte Markus Lanz satte 2,17 Millionen Zuschauer vor den Fernsehgeräten. Im Dezember kam man auf einen Spitzenwert von 1,60 Millionen Fernsehenden am Dienstagabend. Die hohe Reichweite wirkte sich ebenfalls positiv auf den Gesamtmarktanteil der Sendung aus, dieser belief sich auf ansehnliche 14,2 Prozent. Umgekehrt zu «Maischberger» gelang es «Markus Lanz» jedoch nicht, die Reichweite in der zweiten Woche auszubauen, im Gegenteil, am 19. Januar schalteten nur noch 1,60 Millionen Interessierte ein, womit der Marktanteil umgehend auf 8,6 Prozent fiel, der schlechteste Wert seit dem 25. August 2015.

Dennoch ist «Markus Lanz» an drei Abenden in der Woche, von Dienstag bis Donnerstag, im ZDF zu sehen. In der Vergangenheit stach dabei meist der Mittwochabend positiv heraus. Zuvor gingen dabei meist Übertragungen der «Champions League» und in der Runde nahmen häufig ehemaligen Fußballgrößen Platz. Da die Königsklasse sich an den beiden Mittwochabenden im Januar noch in Winterpause befand, musste der Talk selbst überzeugen. Beide Ausgaben gingen dabei gegen 23.15 Uhr auf Sendung und lockten 1,37 und 1,43 Millionen ins Zweite. Diese Werte waren im Vergleich zu sonstigen Mittwochsausgaben, an denen keine «Champions League» voraus ging, sehr gut. Allerdings schafften es beide Runden nicht den Marktanteil auf oder über den Senderschnitt zu heben. Letztlich standen 10,2 Prozent am 13. Januar und 11,5 Prozent eine Woche später zu Buche.

Besser sah die Welt für «Markus Lanz» jedoch am Donnerstag aus, am 14. Januar meldete man sich mit 2,26 Millionen Zuschauern zu Wort, dem besten Ergebnis an einem Donnerstag seit dem 28. März 2013. Diese Wert spiegelte sich auch im Gesamtmarktanteil wider, denn dieser belief sich auf sehr gute 17,5 Prozent. Analog erging es der Ausgabe auch bei den jungen Fernsehenden, von denen sich zirka 460.000 vor den Fernsehgeräten einfanden und für einen Marktanteil von ebenfalls sehr guten 8,6 Prozent sorgten. Nach solch einem Höhenflug geht es für gewöhnlich wieder bergab, «Markus Lanz» gelang es jedoch auch am 21. Januar die Marke von zwei Millionen Zuschauern zu knacken, insgesamt fanden sich 2,01 Millionen ein. Der generierte Marktanteil belief sich dabei auf ordentliche 14,9 Prozent. Bei den Jüngeren waren die Verluste allerdings deutlicher zu spüren, von ihnen fanden sich knapp 250.000 ab 23.20 Uhr ein und sorgten für einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Trotz der unterdurchschnittlichen Werte waren diese in Relation zu den vorherigen Ausgaben am Donnerstag durchaus akzeptabel.

Das muntere Stühle rücken wirkte betraf jedoch nicht alle Talkshows der beiden großen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Wie schon in den vergangenen Jahren führt Frank Plasberg auch 2016 durch den montäglichen Talk «Hart aber fair». Nachdem der Talk zuletzt um 21.00 Uhr auf 2,70 bis 3,20 Millionen Zuschauer kam, fand der Auftakt ins Jahr 2016 am 18. Januar vor 3,49 Millionen Zuschauern statt. Nicht nur die Reichweite verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr, sondern auch der Gesamtmarktanteil. Dieser belief sich auch satte 11,4 Prozent und lag somit nur haarscharf unter dem Senderschnitt des Ersten. Auch von den jungen Politikinteressierten fanden sich mit 0,62 Millionen und 5,7 Prozent deutlich mehr ein als noch im November und Dezember 2015. Eine Woche später, am 18. Januar, musste «Hart aber fair» nur wenige Zuschauer abgeben, insgesamt fanden sich noch immer 3,43 Millionen ein. Diese bescherten dem Sender gleichzeitig einen Marktanteil von guten 14,4 Prozent, womit der Senderschnitt erstmalig seit dem 16. November wieder überboten wurde. Gleichzeitig entsprach dies dem besten Wert seit dem 29. Juni 2015, als ebenfalls 14,4 Prozent Gesamtmarktanteil erzielt wurden.

Die Runde der großen Talkshows komplettiert «maybrit illner», die donnerstags um 22.15 Uhr im ZDF zu sehen ist. Die Talkshow die sich in den vergangenen Monaten in einer Region von 2,20 bis 2,85 Millionen Zuschauern bewegte, lockte zum Auftakt ins Jahr 2016, am 14. Januar, direkt 3,17 Millionen Zuschauer ins ZDF, was der meistgesehenen Sendung seit dem 29. Mai 2014 entsprach. Gleichzeitig generierte man einen Marktanteil von guten 14,5 Prozent. Auch die Werte bei den jüngeren Zuschauern ließen sich sehen, von ihnen schalteten mit rund 520.000 mehr als doppelt so viele ein als in den Vorwochen und verhalfen der Talkshow zu einem Marktanteil von guten 6,5 Prozent. In der Folgewoche musste man einige Zuschauer abgeben, so dass sich noch 2,82 Millionen einfanden, ein Spitzenwert im Vergleich zu den vergangenen Monaten. Der Rückgang der Reichweite äußerte sich allerdings auch beim Marktanteil, der mit 11,9 Prozent knapp unter den Senderschnitt des Zweiten fiel. Von den jüngeren Zuschauern fanden sich noch immer 0,28 Millionen ein, die allerdings nur zu einem Marktanteil von 3,0 Prozent beitrugen. Hierbei musste man sich jedoch mit der starken Konkurrenz durch «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» auseinandersetzen.
24.01.2016 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/83348
Dennis Weber

super
schade


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