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«Ballers»: ‚The Rock‘-Comedy begeistert mit Debütstaffel

Die neue HBO-Serie schwang sich gleich zum zweitbeliebtesten Comedy-Format des Premium-Senders auf. Vor dem Deutschland-Start bei Sky, blicken wir auf die Zahlen in den USA.

Rangliste aller aktuellen HBO-Formate nach Reichweite

  1. «Silicon Valley» (seit 2014)
  2. «Ballers» (seit 2015)
  3. «The Brink» (seit 2015)
  4. «Veep» (seit 2012)
  5. «Girls» (seit 2012)
  6. «Togetherness» (seit 2015)
  7. «The Comeback» (2005, nun wieder seit 2014)
Zahlen bezogen auf die jeweils vergangene Staffel des Formats
Nennt man dieser Tage den Namen HBO, kommen Personen, die es mit US-Serien halten, normalerweise nicht zuerst die Comedy-Formate des Kabel-Riesen in den Sinn. In den vergangenen Jahren waren es die Drama-Serien wie «Game of Thrones» und «True Detective», die es in die Feuilletons schafften, die Massen begeisterten und eine große Fangemeinde aufbauten. So verwundert es nicht, dass die genannten Dramen dem Comedy-Programm HBOs quotentechnisch deutlich den Rang ablaufen, dabei stehen drei aktuellen HBO-Originaldramen zurzeit sieben Comedy-Formate gegenüber. Zwar sind die HBO-Dramen auch hierzulande ungleich populärer, trotzdem könnte Sky schon bald auch an einer HBO-Comedy große Freude haben. Zwei Comedies installierte HBO nämlich zuletzt am hart umkämpften Kabel-Sonntag, an dem die Kabelsender ihre besten Pferde aus dem Stall lassen. Die Zahlen lassen aufhorchen.

Ab 22 Uhr startete HBO dort seine Comedy-Schiene, beginnend am 21. Juni 2015. Während «Ballers» über einen sich im Ruhestand befindenden Football-Spieler, der sich nun als Spieler-Agent versucht, den Zuschauern zuerst entgegenflimmerte, folgte im Anschluss «The Brink» mit Jack Black und Tim Robbins, die als Politiker einer Krise in Pakistan Herr werden müssen. Beide Neustarts können nach ihrer ersten Staffel durchaus als Erfolg für HBO bewertet werden, «Ballers» war es allerdings, das die Verantwortlichen mit seinen Zuschauerzahlen deutlich mehr verzückte. Die Premiere der Comedy, in der Dwayne ‚The Rock‘ Johnson als Protagonist Spencer Strasmore auftritt, erreichte bereits 2,16 Millionen Personen ab zwei Jahren. Im Vergleich zu «The Brink», das ab 22.30 Uhr noch 1,60 Millionen Zuschauer unterhielt, hatte «Ballers» den Vorteil, jeweils als Follow-Up der heiß erwarteten zweiten Staffel von «True Detective» zu laufen. Nach der Anthology-Serie stellte «Ballers» gleich zur Premiere das zweitbeliebteste Kabel-Programm des Abends in Bezug auf die 18- bis 49-Jährigen dar, auch weil zeitgleich auf den Konkurrenzsendern so gut wie keine fiktionale Eigenproduktion zu finden war.

Den Erfolg von «Ballers» nur dem starken Lead-In «True Detective» zuzuschreiben, würde der Sache jedoch nicht gerecht werden. Zwar sind sich Kritiker einig, dass sich hinter «Ballers» keine so raffinierte und qualitativ hochwertige Serie befindet, wie es bei vielen Kabel-Dramen der Fall ist, dennoch waren die Reviews zum Comedy-Freshman vorwiegend wohlwollend. Zudem betrieb Dwayne Johnson, gleichzeitig Executive Producer der Serie, eifrig Werbung über die sozialen Netzwerke, in denen ihm knapp 49 Millionen Personen folgen. Auch diese Reichweite wird ihren Teil zur Performance von «Ballers» beigetragen haben. Bereits am 28. Juni ging es trotzdem deutlich abwärts für die von Stephen Levinson erdachte Serie, als die Ausstrahlung der BET Awards das beliebteste Programm des Abends darstellten und knapp 6,27 Millionen Personen der Preisverleihung beiwohnten. «Ballers» blieben noch immer sehenswerte 1,85 Millionen Zuschauer, innerhalb derer erneut viele 18- bis 49-Jährige anzutreffen waren.

Der Discovery-Channel entwickelte sich in dieser Zeit zu einem ernstzunehmenden HBO-Konkurrenten. Bereits im Zuge der zweiten Episode interessierten sich insgesamt knapp 500.000 Zuschauer mehr für «Naked & Afraid» als für «Ballers», auch wenn die beiden Programme in der Zielgruppe etwa gleich gut abschnitten und jeweils 0,9 Prozent aller in den USA lebenden 18- bis 49-Jährigen unterhielten. Am 5. Juli waren es schließlich mehrere Ausstrahlungen im Rahmen von Discoverys ‚Shark Week‘, die bei Kabel-Zuschauern besser ankamen als die HBO-Serien. Gegen «Monster Mako», das beliebteste Programm des Abends, erreichte «Ballers» 1,70 Millionen Personen. Aufgrund dieses, noch immer tollen, Niveaus verlängerte HBO «Ballers» am 10. Juli offiziell um eine weitere Staffel.

Am 12. Juli musste sich «Ballers» ein weiteres Mal «Naked & Afraid» geschlagen geben, diesmal einer XL-Ausgabe. Der Comedy blieben 1,59 Millionen Interessierte. Die in Florida und New York gedrehte Serie gab also im Laufe ihrer vier ersten Episoden durchgängig ab, bis wieder 1,64 Millionen Menschen die fünfte Ausgabe verfolgten. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich «Ballers» emanzipiert, denn immer mehr HBO-Zuschauer verloren das Interesse an «True Detective», sodass sich im Format um Colin Farrell und Vince Vaughn nicht mehr das sehr attraktive Lead-In fand, wie es zum Staffelstart von «Ballers» noch der Fall war. Dennoch erreichte die HBO-Comedy am 26. Juli sogar wieder 1,81 Millionen Menschen.

Deutlich abwärts ging es eine Woche später. Mit 1,56 Millionen Zuschauern musste sich «Ballers» an diesem Tag sogar Wiederholungen von «The Big Bang Theory» und «American Dad» auf TBS und Adult Swim geschlagen geben. Die letzte Steigerung im Vergleich zur Vorwoche ging am 9. August vonstatten, als «Ballers» sich wieder auf 1,71 Millionen Interessierte verbesserte. Die zwei ausstehenden Episoden, die die Debütstaffel abschlossen, kamen schließlich auf 1,57 Millionen und danach auf 1,40 Millionen Interessierte, womit das Staffelfinale auch bisher am wenigsten Personen unterhielt. Dies hängt jedoch auch mit dem starken Start von «Fear the Walking Dead» auf AMC zusammen.

Hinter «Ballers» liegt alles in allem eine sehr erfolgreiche Staffel, betrachtet man die Reichweiten anderer aktueller HBO-Comedies (siehe Info-Box). Nur «Silicon Valley» unterhielt in dieser Runde mit Staffel zwei zuletzt durchschnittlich mehr Menschen. Tatsächlich verfolgten mittlere 1,70 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren die erste Staffel der von Dwayne Johnson und Mark Wahlberg produzierten Serie. Das letzte Mal, dass Wahlberg an einem HBO-Format mitproduzierte, war im Rahmen von «Entourage». Letztere Serie zog bekanntlich acht Staffeln und einen Kinofilm nach sich…In Deutschland darf sich «Ballers» ab dem 14. Oktober bei Sky beweisen.
14.10.2015 11:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/81311
Timo Nöthling

super
schade


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Tags

American Dad Ballers Entourage Fear the Walking Dead Game of Thrones Monster Mako Naked & Afraid Silicon Valley The Big Bang Theory The Brink True Detective

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