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Deal: ProSiebenSat.1 übernimmt Sportdeutschland.TV

Die ProSiebenSat.1-Gruppe übernimmt die Mehrheit an der DOSB New Media GmbH, und somit am Webportal Sportdeutschland.TV. Dieses soll künftig stärker expandieren.

Der Hintergrund ist in erster Linie, dass es im Fernsehen kaum Möglichkeiten gibt, für olympische und auch nicht-olympische Sportarten einen kontinuierlichen Sendeplatz zu finden. Denn das deutsche Fernsehen wird von einer einzelnen Sportart dominiert. Mit SportDeutschlandTV wollten wir ein Medium gründen, das weniger dominanten Sportarten Raum gibt. Dies stieß früh auf Erfolg, weswegen wir schnell erkannt haben, dass sich das Portal langfristig nur mit einem professionellen Partner entfalten kann
Stephan Abel, Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen des DOSB
ProSiebenSat.1 expandiert weiter: Nur wenige Wochen, nachdem bekannt wurde, dass das Multimediaunternehmen bei der DOSB New Media GmbH einsteigen will, machen der Deutsche Olympische Sportbund und der Münchener Medienriese diesen Schritt offiziell. ProSiebenSat.1 übernimmt mit 57,5 Prozent die Mehrheit an der GmbH, die vor allem als Betreiber von Sportdeutschland.TV tätig ist – und gerade daher für den Mediengiganten von großem Interesse ist. Im Zuge der Übernahme durch ProSiebenSat.1, respektive durch dessen frisch gegründete Tochterfirma 7NXT, soll das Webportal sein Angebot sukzessive vergrößern. Die bisherigen Angebote an Streams und On-Demand-Videos rund um olympische Sportarten, die im linearen Fernsehen nur schwach repräsentiert sind, sollen durchweg bestehen bleiben – zusätzlich will man dank der Erfahrung und der finanziellen Kraft von ProSiebenSat.1 aber vermehrt Juniorenwettbewerbe zur Plattform holen. Darüber hinaus will man noch energischer nach Lizenzrechten für internationale Meisterschaften greifen, bei denen deutsche Mannschaften vertreten sind. Mit dieser Taktik feierte Sportdeutschland.TV bereits in den ersten Wochen nach dem Launch 2014 großen Erfolg: Die Übertragung der Volleyball-Weltmeisterschaft holte mehr als 400.000 Zuschauer.

Dieses Event war es auch, das bei Sportdeutschland.TV Signalwirkung hatte und gewissermaßen die Übernahme durch ProSiebenSat.1 zu einer Option machte. Oliver Beyer, Geschäftsführer der DOSB New Media GmbH, erläutert im Rahmen einer Pressekonferenz: „Aufgrund des riesigen Interesses an der Volleyball-WM war uns klar, dass wir zum Ausbau unseres Angebots einen professionellen Partner benötigen.“ Letztlich sei man mit ProSiebenSat.1 überein gekommen, da die Sendergruppe „Mut hat, Neues anzupacken und große Erfahrung im digitalen Bereich hat sowie eine große Begeisterung für den Sport.“ Björn Beinhauer, Projektleiter bei Sportdeutschland.TV und künftig ebenfalls in der geschäftsführenden Position, nennt als Beispiel für die Innovationen, die man nach der Übernahme anfassen möchte, die Abwicklung eigener Veranstaltungen. „Wir möchten mit einer eigenen Aktion auf Rio 2016 einstimmen“, sagt er als Hinweis auf ein Sportevent, dass auf die Olympischen Spiele 2016 Lust machen soll und in Kooperation mit deutschen Medaillengewinnern vonstattengehen wird.

Stephan Abel, Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen des DOSB, unterstreicht nochmal die Notwendigkeit, sich mit einem Medienkonzern zu verbünden: „Man muss heute auch andere Wege wählen als nur das klassische Fernsehen. Durch den Sport sind wir mit vielen junge Leuten verbunden, und diese nutzen intensiv mobile Endgeräte, um bei diesem Thema stets aktuell zu bleiben.“ Deswegen sei Sportdeutschland.TV in seinen Augen die ideale Plattform, um den im Fernsehen zu kurz kommenden Sportarten mehr Aufmerksamkeit zu verleihen – und ProSiebenSat.1 sei durch seine digitale Vernetzung und Reichweite in einer guten Position, die Reichweite dieses Webangebots zu verbessern.

Markan Karajica, Chief Commercial Officer der ProSiebenSat.1 SE, konkretisiert: „Video ist unsere DNA. Wir kommen aus dem Fernsehen und haben in den vergangenen Jahren viele digitale Plattformen aufgebaut, die zumeist auf Videoangeboten basieren.“ Um Sportdeutschland.TV bekannter zu machen, verspricht er eine groß angelegte TV-Kampagne sowie die Einbindung attraktiven Contents dieses Portals in bereits existierende TV- und Mobile-Angebote der Sendergruppe. Auch in Fernsehmagazinen sollte man mit einer Einbindung von Sportdeutschland.TV rechnen, daher habe schon eine Vernetzung mit der «ran»-Redaktion stattgefunden. Ob durch diese Übernahme auch neue Sportmagazine bei den ProSiebenSat.1-Sendern entstehen werden, sei aktuell dagegen unklar. Denkbar sei dieser Schritt aber durchaus.

Sportdeutschland.TV macht bislang primär durch Übertragungen von Sportarten auf sich aufmerksam, die Teil des Angebots des Deutschen Olympischen Sportbundes sind, aber für klassische Fernsehsender nicht als attraktiv genug gelten. Zu den über 70 Disziplinen, die auf dem Portal gezeigt werden, zählen Volleyball und Tischtennis (es wird jeweils die Bundesliga gezeigt) sowie Basketball (2. Bundesliga) oder auch Segeln und Wakeboarden. Auch nach der Übernahme durch ProSiebenSat.1 wird der DOSB das Projekt begleiten – und zwar als Minderheitsgesellschafter der DOSB New Media GmbH. Der Anteil wird nach Abwicklung der Übernahme durch ProSiebenSat.1 27,5 Prozent betragen.
22.07.2015 12:08 Uhr Kurz-URL: qmde.de/79651
Sidney Schering

super
schade


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ran

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