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«Big Bang»: Achtung, Overkill!?

Ab kommender Woche wiederholt ProSieben an gleich drei Wochentagen die Hit-Sitcom von Chuck Lorre. In welcher Form präsentiert sich das Format unmittelbar vor seinem Dauer-Einsatz?

Den Vorwurf, man gehe allzu stiefmütterlich mit «The Big Bang Theory» um, können Fans den Programmplanern von ProSieben nun wahrlich nicht machen. Schon jetzt vergeht kaum ein Tag, an dem der Privatsender nicht mindestens drei Stunden lang die US-Comedyserie ausstrahlt. An diesem Samstag fallen zwar die zwei Reruns am Samstag-Vorabend weg, doch insgesamt wird die Dosis sogar noch erhöht: Den gesamten Januar über sollen montagabends neben einer Erstausstrahlung drei weitere Wiederholungen zu sehen sein, am Dienstag und Mittwoch kommen nach 22 Uhr jeweils noch zwei weitere Episoden hinzu. Ein äußerst reichhaltiges Angebot, das Quotenmeter.de dazu veranlasst, auf die Form der vergangenen Tage zurückzublicken.

Die Daytime-Quoten:


Marktanteile am Samstagnachmittag

  • September: 14,0%
  • Oktober: 13,3%
  • November: 12,8%
  • Dezember: 11,9%
Monats-Durchschnittswerte bei den 14- bis 49-Jährigen aller zwischen 16 und 17 Uhr gestarteten Folgen.
Wer nachmittags hin und wieder durch die Kanäle zappt, ist mit Sicherheit schon mal auf die Produktion von Chuck Lorre aufmerksam geworden. Seit einiger Zeit schon zeigt ProSieben samstags zwei Folgen nach 16 Uhr, von Montag bis Freitag gönnt man sich gar eine Dreifachausstrahlung ab 14:10 Uhr. Am vergangenen Samstag präsentierten die Münchener abermals die beiden letzten Folgen der vierten Staffel und kamen damit auf solide 11,3 und 12,0 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe, während insgesamt maue 4,8 und 5,0 Prozent bei 0,83 und 0,94 Millionen zu Buche standen. Bemerkenswert hierbei: Eine Woche zuvor wurden noch wesentlich bessere 14,4 und 14,0 Prozent verzeichnet, obwohl man da in direktem Wettbewerb mit der Bundesliga-Livekonferenz stand. Im Gesamtvergleich setzte sich auch im Dezember der latente Abwärtstrend der vergangenen drei Monate auf diesem Sendeplatz fort (siehe Infobox).

Ein nach wie vor sehr freundliches Bild entsteht, wenn man die Zahlen der zur Daytime ausgestrahlten Folgen unter der Woche analysiert. So startete man am Montag um 14:05 Uhr bereits mit guten 12,2 Prozent in die knapp anderthalbstündige Ausstrahlung, bevor sich die späteren Folgen sogar noch deutlich auf 14,2 und 15,8 Prozent verbesserten. Beim Gesamtpublikum kamen zunächst solide 5,7 Prozent bei 0,66 Prozent zustande, auch hier steigerte man sich kontinuierlich über 6,7 Prozent auf schlussendlich sogar richtig gute 7,1 Prozent bei 0,92 Millionen Fernsehenden. Am Dienstag sah es mit 12,3 und 14,7 Prozent der Jüngeren zunächst sogar noch minimal besser aus, danach verbesserte man sich jedoch "nur noch" auf 15,3 Prozent. Insgesamt musste man hier sogar leicht von 6,6 auf 6,3 Prozent abgeben, die Reichweite lag bei den beiden späteren Ausstrahlungen bei 0,80 Millionen.

Am Silvester-Nachmittag wurden mit zunächst 0,73 Millionen und anschließend 0,89 sowie 0,97 Millionen zwar die höchsten Reichweiten der Woche verzeichnet, da jedoch mehr Menschen zusahen als zuvor, reichte dies nur für maue 4,7 bis 5,9 Prozent des Gesamtpublikums. Beim Zielpublikum lief es zunächst mit 11,0 Prozent auch noch nicht ganz rund, da es ab 14:40 Uhr jedoch deutlich auf 12,4 und 13,4 Prozent bergauf ging, positionierte man sich dann doch noch klar über Senderschnitt. An Neujahr verzichteten die Sender-Verantwortlichen nach 10:20 Uhr erstaunlicherweise auf die Serie, erst am 2. Januar ging sie dann wieder ab 14:05 Uhr auf Zuschauerjagd. Da dann allerdings mit großer Power, denn in der Zielgruppe kamen grandiose 18,0 bis 19,8 Prozent zustande und auch insgesamt fiel der Wochenabschluss angesichts von 8,0 bis 9,0 Prozent bei bis zu 1,16 Millionen äußerst beachtlich aus.

Im Wochenmittel sahen 0,87 Millionen die zwölf zwischen Montag und Freitag im Tagesprogramm ausgestrahlten Episoden, was beim Gesamtpublikum 6,6 Prozent und in der Zielgruppe sogar 14,8 Prozent aller erreichbaren Fernsehzuschauer entsprach. Vergleicht man die Resonanz der jungen Zuschauer im Verlauf des Dezembers, offenbaren sich leichte Schwankungen auf sehr hohem Niveau. Im Schnitt sahen bis Heiligabend 15,5 Prozent nachmittags die alten Folgen der Serie, wobei die erste Woche des Monats mit 16,7 Prozent am stärksten und die vierte Woche mit 14,1 Prozent am schwächsten performte. Eine leichte Abwärtstendenz war also bis zu den Feiertagen durchaus auszumachen, ist jedoch erst einmal nicht überzubewerten.

Die Vorabend-Quoten:


Sogar am Vorabend war man zuletzt nicht mehr vor der geballten Nerd-Power sicher, seitdem selbstredend weitere Wiederholungen Mitte Juli den «Galileo»-Sendeplatz nach 19 Uhr am Samstag einnahmen. Hier hielten sich allerdings die Erfolge auch gegen eine starke ARD-«Sportschau» in recht überschaubaren Grenzen, weshalb bereits die 11,3 und 11,7 Prozent der vergangenen Woche vergleichsweise gute Zahlen waren - da dann allerdings eben auch ohne Bundesliga-Zusammenfassungen bei der Konkurrenz. In den Vorwochen waren gerade einmal zwei von zehn Ausstrahlungen hier auf einen zweistelligen Wert gekommen, im Normalfall wurden gerade einmal schwache neun bis zehn Prozent gemessen. Die Zuschauerzahlen lagen am 27. Dezember bei 1,07 und 1,23 Millionen - zuvor war es keinesfalls selbstverständlich, dass die Millionenmarke geknackt wurde.

Die Abend-Quoten:


Staffel 8 in den USA

Bei CBS läuft der achte Durchgang bereits seit September - und ist mit regelmäßig über 16 Millionen Zuschauern erneut ein großer Quoten-Erfolg. Seit Mitte Dezember pausiert die Ausstrahlung nach elf von 24 Episoden, wird aber am 8. Januar bereits fortgesetzt.
Die Ausstrahlung neuer Folgen pausierte nach dem 17. November erst einmal anderthalb Monate lang, bevor am kommenden Montag die achte Runde an den Start gehen wird. Die Rückkehr der Free-TV-Premieren kommt zur genau richtigen Zeit, denn mit gerade einmal noch 7,2 Prozent der besonders stark Umworbenen wurde am Montag um 21:15 Uhr der zweitschlechteste Wert auf diesem Sendeplatz überhaupt erzielt - lediglich an Heiligabend 2012 lief es zu dieser Zeit noch minimal schlechter. Auch insgesamt wurden mit 1,09 Millionen und miesen 3,2 Prozent zunächst so schwache Werte erzielt, dass sie in der jüngeren Vergangenheit im Abendprogramm nur zur WM-Zeit noch unterboten wurden. Die Folge um 21:45 Uhr verbesserte sich eine halbe Stunde später auf noch immer sehr mäßige 4,7 und 10,0 Prozent bei 1,42 Millionen.

Überhaupt lässt sich eine deutliche Quoten-Erosion seit Ende November feststellen: Während die Doppelfolge am Montagabend zuvor noch regelmäßig 15 Prozent und mehr bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnete, kam man seither kein einziges Mal mehr auf über 13,3 Prozent. Im Dezember lag der Höchstwert sogar bei nur noch 12,2 Prozent, im Schnitt wurden in den ersten vier Wochen des Monats nur noch maue 10,5 Prozent generiert. Die Zuschauerzahl lag bei unter anderthalb Millionen. Insofern kann es durchaus zu denken geben, dass am 29. Dezember mit einer durchschnittlichen Reichweite von 1,26 Millionen sogar neue Tiefstwerte von 4,0 bzw. 8,6 Prozent einhergingen - und der Senderschnitt damit bereits in weiter Ferne war.

Die Verantwortlichen des Senders werden aber zumindest nach außen hin einen stärkeren Fokus auf das legen, was im weiteren Verlauf des Konserven-Marathons geschah: Die Marktanteile stiegen nach 22:15 Uhr nämlich kontinuierlich von ordentlichen 12,1 Prozent auf bis zu 15,3 Prozent des Zielpublikums, die Zuschauerzahlen blieben bis Mitternacht bei über 1,3 Millionen - was sogar beim Gesamtpublikum tollen 5,8 bis 8,7 Prozent Marktanteil entsprach. Bewertet man die «TBBT»-Ausstrahlung am Montag also in ihrer fast drei Stunden umfassenden Gesamt-Sendelänge, so kommt man doch wieder auf die gewohnt guten 5,9 Prozent aller und 11,8 Prozent der jüngeren Zuschauer bei einer Sehbeteiligung von 1,35 Millionen.

Fazit:


Auf ihrem allerhöchsten Niveau befindet sich «The Big Bang Theory» derzeit nicht, doch auf nahezu jedem Sendeplatz ist die Sitcom von Chuck Lorre noch immer ein verlässlicher Garant für gute Einschaltquoten. Gerade am Montagabend machten sich jedoch zuletzt verstärkt Verschleißerscheinungen bemerkbar, weshalb es spannend zu beobachten sein wird, ob die Serie tatsächlich in der Lage ist, acht Programmslots am Abend zu tragen, wenn sieben der gezeigten Folgen bereits mehrfach zu sehen waren. Allzu groß dürften die Quoten-Erwartungen zumindest am Dienstag und Mittwoch ohnehin nicht sein, nachdem sich zuletzt «Friends With Better Lives» und «Devious Maids» als Ladenhüter entpuppten.
03.01.2015 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/75449
Manuel Nunez Sanchez

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Tags

Devious Maids Friends With Better Lives Galileo Sportschau TBBT The Big Bang Theory

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