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Wann starten die größten Oscar-Hoffnungen 2014?

Quotenmeter.de präsentiert allen Filmliebhabern einen Fahrplan durch die frühen Monate des Kinojahres 2014 – wann starten die wichtigsten Oscar-Anwärter?

Sommerzeit ist Blockbusterzeit. In den kühleren Monaten dagegen wechseln sich in den Kinos Komödien, die über ein warmes Herz verfügen (siehe: Michael „Bully“ Herbigs «Buddy» oder Ben Stillers «Das erstaunliche Leben des Walter Mitty») mit Animationsfilmen für die ganze Familie (siehe Disneys «Die Eiskönigin – Völlig unverfroren») sowie geistreichem Filmfutter ab. Denn die Verleiher platzieren mit großer Passion ihre Oscar-taugliche Ware in den Monaten rund um die prestigeträchtige Preisverleihung. Deutsche Cineasten dürfen sich dabei allerdings Jahr für Jahr darüber ärgern, dass große Oscar-Hoffnungen erst nach der Verleihung regulär in den hiesigen Kinos anlaufen. Zumindest einige der wichtigsten Spitzenanwärter auf den begehrten Goldjungen starten in dieser Award-Saison aber glücklicherweise vor der glamourösen Oscar-Nacht (die vom 2. auf den 3. März stattfindet).

So startet am 16. Januar 2014 in den deutschen Lichtspielhäusern das raue, mitreißende und intensiv gespielte Rassendrama «12 Years a Slave» von Steve McQueen sowie Martin Scorseses kinetisches, schwarzhumoriges Kapitalismusepos «The Wolf of Wall Street» (Foto) mit Leonardo DiCaprio, Matthew McConaughey und Jonah Hill. Somit starten zwei tonal gänzlich verschiedene, jedoch in Sachen cineastischer Aussagekraft und Bedeutung ebenbürtige Sensationsfilme am selben Tag und legen für den Rest des Filmjahres die Messlatte extrem hoch. Zudem läuft zu diesem Termin auch die Tragikomödie «Nebraska» an, die sich ebenfalls die eine oder andere Nominierung schnappen könnte.

Der 13. Februar bringt dem geneigten Kinogänger dann David O. Russels unerwartet humorigen Oscar-Kandidaten «American Hustle» (vormals als «American Bullshit» angekündigt). In diesem prunkvollen Betrügerfilm lassen Amy Adams, Jennifer Lawrence, Christian Bale und Bradley Cooper den Geist der 70er wiederaufleben und erzählen von Trickbetrügern, die gezwungenermaßen einen Deal fürs FBI erledigen. Sieben Tage später kommt dann «Dallas Buyers Club» in die deutschen Lichtspielhäuser. Matthew McConaughey und Jared Leto magerten sich für ihre ergreifenden Performances als HIV-Erkrankte, die 1985 auf illegalem Weg für eine effektive Behandlung von AIDS kämpfen, bis auf die Knochen runter – und gelten daher als sichere Kandidaten für Nominierungen in den Schauspielkategorien.

Kurz nach der Oscar-Verleihung, nämlich am 6. März, stürmen dann die Tragikomödie Im August in Osage County (Anwärter auf Nominierungen in den Schauspielkategorien, fürs Drehbuch und vielleicht auch als bester Film) sowie der bezaubernd-sentimentale Disney-Film «Saving Mr. Banks» in die Kinos. In letzterem Film verkörpert Emma Thompson die Kinderbuchautorin P. L. Travers, die sich mit einem überengagierten Walt Disney (Tom Hanks) rumschlagen muss, der ihr Kinderbuch „Mary Poppins“ verfilmen will, jedoch einen der eigentlichen Lektion des Buchs völlig entgegengesetzten Ansatz verfolgt.

Erst am 27. März können sich deutsche Filmliebhaber dann endlich von «Her» überzeugen, Spike Jonzes dezent-verschrobenem Liebesdrama über einen einsamen, sich verloren fühlenden Mann (Joaquin Phoenix), der endlich Geborgenheit empfinden möchte. Diese findet er schlussendlich im intelligenten, neuen Betriebssystem seines Smartphones, welches mit warmer Stimme (im Original: Scarlett Johansson) zu ihm spricht und analytische Gespräche ermöglicht, die ihm sonst verwehrt bleiben.

Wer ideal auf die Oscars vorbereitet sein möchte, sollte aktuell zudem versuchen, das für mehrere Nominierungen im Gespräch befindlichen Folkmusik-Drama «Inside lewyn Davis» der Coen-Brüder sowie Paul Greengrass' Thrillerdrama «Captain Phillips» im Kino zu erwischen. Kurz vor den Academy Awards, nämlich am 21. Februar, erscheint zudem Alfonso Cuarons «Gravity» auf DVD und Blu-ray. Wer den schwindelerregenden Weltraum-Thriller im Kino verpasst hat oder eingangs die philosophischen Zwischentöne versäumte und den Hype deshalb nicht ganz nachvollziehen kann, hat dann noch einmal die Gelegenheit, sich auf diesen kunstvollen Schreckenstrip einzulassen.
30.12.2013 13:17 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68193
Sidney Schering

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