Keine gute Idee, das Format aus Spanien zu adaptieren. Auf dem 12-Uhr-Slot setzte es zum Start miese Werte.
Zweifel an VOX-Straßenquiz
Problematisch für einen wirtschaftlichen Erfolg ist in erster Linie, dass nie so etwas wie Spannung aufkommt und es dem Rezipienten letztlich recht egal sein kann, was mit den Akteuren passiert. Für diese eine Grundsympathie zu entwickeln, gelingt durch den lockeren Talk zwar durchaus, doch wer fiebert schon wirklich schweißgebadet vor dem TV-Gerät mit, ob eine junge Studentin nun 1.000 Euro Taschengeld bekommt oder nicht? Auch an Abwechslungsreichtum mangelt es der Sendung, denn das Grundprinzip jeder Fragerunde ist letztlich identisch.
Manuel Nunez SanchezDie Verschiebung des neuen Straßenquiz
«Wer weiß es, wer weiß es nicht», das der neue VOX-Chef Reichart wohl in seiner Zeit in Spanien kennengelernt hat, ließ schon nichts Gutes erahnen. So ist dem Sender zu unterstellen, man habe schon im Vorfeld nicht mehr ganz so viel Vertrauen in einen Erfolg der Sendung gehabt. Letztlich kam es wie erwartet, die Quoten der von Amiaz Habtu moderierten Rateshow waren schlecht. Nur 0,23 Millionen Menschen schalteten ein, das waren unterdurchschnittliche 3,3 Prozent Marktanteil bei allen. In der von VOX als nun relevant geltenden Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen verfehlte man den Senderschnitt deutlich: Die Rateshow kam hier auf miese 4,8 Prozent.
Zum Vergleich: Das direkte Umfeld war jeweils deutlich stärker: Ab 10.55 Uhr schaffte es eine Wiederholung von
«mieten, kaufen, wohnen» auf 5,4 Prozent in dieser Altersklasse. Insgesamt wurden 3,6 Prozent Marktanteil (0,18 Millionen) ermittelt.
Eine deutliche Steigung ergab sich dann nach 13.00 Uhr: Eine neue Folge der Scripted Reality
«Verklag‘ mich doch!» ergatterte 9,3 Prozent beim Publikum zwischen 14 und 59 Jahren; bei allen stieg die Quote von 3,3 Prozent beim Straßenquiz auf 6,2 Prozent – man verdoppelte den Wert also nahezu. Die Reichweite wurde sogar mehr als verdoppelt. Die Rechtsstreitigkeiten nach 13 Uhr interessierten rund 520.000 Menschen ab drei Jahren.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.