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«Die Komiker» sind zurück

Mit einem neuen Mitglied meldet sich das Format am Freitagabend zurück. Quotenmeter.de hat hingeschaut...

Mit einer Laufzeit von mittlerweile schon 14 Jahren gehört «Die Komiker» längst zum Inventar des Bayerischen Fernsehens, zumal das Konzept in all den Jahren kaum verändert wurde. Doch mit Ex-«Erkan & Stefan»-Mitglied Florian Simbeck tritt in diesem Jahr erstmals seit 2009 wieder ein neues Mitglied hinzu, das sich neben Constanze Lindner sowie den beiden Show-Dinos Eva Mähl und Christian Springer behaupten muss. Davon abgesehen ändert sich jedoch wenig - was Fans des Formats gefallen, allen anderen jedoch nur sehr geringen Anreiz bieten dürfte, sich auf die Sendung einzulassen.

Zu Beginn der ersten neuen Ausgabe seit über einem Jahr muss natürlich zunächst mal der Neuzugang gebührend gefeiert werden - was Florian Simbeck in diesem Fall schon selbst sehr eindrucksvoll macht. Ein Freund ruhiger und zurückhaltender Premieren scheint er seinem hysterischen Gespringe und Gebrülle nach jedenfalls nicht zu sein. Doch nach dieser nicht nur seinerseits sehr infantilen, ja beinahe schon peinlichen Begrüßung fängt sich die Show bereits bei ihrem ersten von zahlreichen Einspielern. Auch hier ist Simbeck die Hauptfigur - als vermeintlicher Gutmensch, der einer alten Dame beim Geldabheben "hilft".

Die folgenden rund 25 Minuten dominiert der Neuling längst nicht mehr so stark wie den Beginn, was dem Format auch sichtlich zugute kommt. Zwar merkt man dem Format gerade an seinen doch recht spartanisch gehaltenen Kostümen und Masken seine offenbar doch eher geringen finanziellen Möglichkeiten an, aber die Interaktion zwischen den vier Komikern bei den Sketchen inner- und außerhalb des Studios funktioniert einwandfrei. Zwar zünden hierbei längst nicht alle Gags, doch die eine oder andere bissige Pointe sticht aus der Mehrzahl an wenig mutigen, dafür umso alberneren Gags durchaus heraus.

Im Falle eines Regionalsenders wie dem BR ist ebenso positiv hervorzuheben, dass der regionale Bezug zu jeder Zeit klar zu spüren ist. In erster Linie spürt der Zuschauer dies anhand des klar dominierenden bayerischen Akzents, doch Simbeck präsentiert darüber hinaus auch in einem kurzen Monolog seine Meinung zu Ingolstadt. Zu loben ist auch die gerade für die relativ kurze Laufzeit von nur 30 Minuten vorhandene Vielfalt der Komiker bei der Präsentation ihrer Arbeit: Neben einem gemeinsamen Stand-Up zu Beginn und dem bereits erwähnten Simbeck-Monolog gibt es viele kleine Sketche im Einspieler, aber auch im Studio zu bestaunen.

Das Studiopublikum honoriert dies mit einer überaus munteren Stimmung, die mitunter schon fast ein wenig übertrieben scheint. Selbst bei einer ziemlich misslungenen und darüber hinaus viel zu langen Klitschko-Parodie klatscht es nicht nur höflich, sondern gerät beinahe schon in einen ekstatischen Zustand. Dieser wurde bereits einige Zeit zuvor bei einem weiteren sehr langen, aber insgesamt doch etwas gelungeneren Studio-Sketch erreicht, bei dem die Schlusspointe für die Länge entschuldigen konnte. Sie soll aber an dieser Stelle im Sinne möglicher Interessenten des Formats nicht verraten werden.

Insgesamt wird «Die Komiker» gewiss nicht jeden Zuschauer begeistern können, der am Freitagabend zufällig beim Zappen den Weg zum Bayerischen Rundfunk findet. Der Humor ist relativ speziell, geht nur sehr eingeschränkt ins Kabarett und kommt mit einem gewissen infantilen Touch daher. Der Lokalkolorit ist deutlich zu spüren, die Sketche variieren stark in ihrer inhaltlichen und optischen Qualität. Fans dieser Sendung werden sich ihr aber sicher auch im fünfzehnten Jahr nicht abwenden, zumal die alte Besetzung zu drei Vierteln aufrechterhalten wurde. Für alle Neuankömmlinge heißt es, sich am Freitagabend einfach um 22:00 Uhr für eine halbe Stunde Zeit zu nehmen und zu schauen, ob dieses Konzept bei ihnen auf Gegenliebe stößt.
09.11.2012 00:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/60259
Manuel Nunez Sanchez

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Tags

Die Komiker Florian Simbeck

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