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Forenecho: Wo landet Roman Lob beim «ESC»?

Am Samstagabend findet in Baku der «Eurovision Song Contest» statt. Wie schätzen unsere Forenuser die Chancen des deutschen Beitrags ein? Wie ist es um die Gesangsqualitäten von Roman Lob bestellt?

Bereits in wenigen Tagen findet zum 57. Mal der größte europäische Gesangswettbewerb statt. In diesem Jahr kämpfen insgesamt 42 Nationen um den Sieg beim «Eurovision Song Contest» und damit einhergehend um die Chance einer großen internationalen Karriere. Nachdem Lena Meyer-Landrut für Deutschland nach Jahren des Misserfolgs zweimal in Folge die Top 10 erreichte, muss diesmal der «Unser Star für Baku»-Sieger Roman Lob das schwere Erbe der Hannoveranerin antreten. Welche Chancen rechnen ihm dabei die Quotenmeter.de-Forenuser aus? Kann sein Song "Standing Still" die Massen begeistern oder wird er inmitten der internationalen Konkurrenz untergehen? Können die gesanglichen Fähigkeiten des gebürtigen Düsseldorfers überzeugen? Und welche Wünsche gibt es für die Zukunft des deutschen Vorentscheids?

Bereits einen Tag nach dem Sieg Roman Lobs bei der Castingshow «Unser Star für Oslo» Mitte Februar ließen sich einige User zu einer raschen Prognose hinreißen. So eröffnet eintitan die Diskussion mit der Aussage, dass er "den Song echt gut findet" und ihm innerhalb Europas gute Chancen einräumt. Er glaubt deshalb, dass er sich innerhalb der Top 10 platzieren wird. Noch euphorischer gibt sich Familie Tschiep, denn der Nutzer hält "Roman für genauso außergewöhnlich wie Lena", da er "gerade durch seine Natürlichkeit Starqualitäten" habe, die er vielen anderen nicht zuschreibt. Somit sei es sogar möglich, dass Lob "der erste männliche deutsche Gewinner" beim Contest wird. Laut schorsch ist der Song "allemal so gut wie 'Running Scared'", der Siegersong des vergangenen Jahres. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch aufgrund seines guten Aussehens hält auch er einen Sieg für möglich, auch wenn der Song "nichts Besonderes" sei.

Generell gab es in den ersten Tagen nach der Songvorstellung mehrheitlich positive Prognosen unserer User, jedoch äußerte bereits hier manch einer mehr oder minder deutliche Kritik. So hofft Kunstbanause, dass Lob "das Ganze noch viel, viel glaubwürdiger und vor allem besser auf die Reihe" bekommt, denn seiner ersten Live-Performance kann er nur wenig abgewinnen. Somit befürchtet er, dass es ohne Steigerung unter Umständen auch "böse enden" könnte. Noch pessimistischer ist vicaddict, dem der Titel "schnurzpiepegal" ist, ihn "nach nur 30 Sekunden schon wieder vergessen" hat und deshalb stark bezweifelt, "dass wir damit in den Top 15 landen". Es gebe einfach "sicherlich wieder genügend andere Songs, die man eher wahrnimmt". Noch vernichtender drückt sich Shepherd aus: "Ein belangloser Bubi singt einen noch belangloseren Popsong. Ich bin mir sicher, dass sich Europa zurecht gelangweilt abwendet." Er glaubt deshalb nur an eine Platzierung fernab der Top 20.

Viele Benutzer äußerten sich jedoch nicht bereits wenige Stunden nach der Songvorstellung, sondern ließen sich einige Wochen Zeit. Bei ihnen fällt die Beurteilung insgesamt deutlich negativer aus als zuvor. So beschreibt RickyFitts den Titel als "eher schlappen [...] Schnulz-Pop der Marke 'Stört nicht beim Bügeln'". Deshalb kann er sich bestenfalls "gutes Mittelfeld" vorstellen, während er einen echten Erfolg für unrealistisch hält. Auch S!lent befürchtet, dass "der ganz große Coup wohl ausbleiben wird", da "das Lied bei mir erst nach fünf bis sechs Mal hören wirklich ins Ohr ging". Da es jedoch "perfekt in die ESC-Pop-Schiene" passe, sei immerhin eine Platzierung "Richtung Top 10" möglich. An ein noch schwächeres Abschneiden glauben Lois und comtion, die den Song als "langweilig" und im Fall des letztgenannten Users auch als zu wenig abwechslungsreich empfinden. Hier geht die Tendenz bereits in Richtung "Top 20". Sweety-26 hält sogar eine Platzierung unterhalb der Top 20 für "denkbar".

Einige positive Stimmen kommen erst nach der ersten Probe Roman Lobs am Samstag wieder auf, bei der Roman Lob dem User Commi "sehr gut" gefallen hat. Dem kann Fabi zustimmen, er bezeichnet die Leistung als "tierisch gut" und "stimmlich sehr viel besser als bei einigen Auftritten zuvor hier in Deutschland". Die Gesangsqualitäten des 21-Jährigen werden generell im Forum mehrheitlich positiv bewertet. So schreibt schorsch, dass er "eine gute Stimme" und darüber hinaus auch "gute Englischkenntnisse" habe, auch Familie Tschiep und rosebowl bezeichnen seine Stimme als "sehr angenehm". Allerdings hat ihm offenbar in den vergangenen Wochen etwas die Konstanz gefehlt, denn an dem einen oder anderen Auftritt übt manch einer deutliche Kritik. S!lent erwähnt beispielsweise den Auftritt Mitte April bei «Schlag den Raab», der "ein mittelgroßer Flop" gewesen sei, da er "zu austauschbar" und "langweilig" präsentiert und auch "nicht sonderlich gut gesungen" worden sei.

Einen ganz anderen Anhaltspunkt für das Zweifeln an einem guten Abschneiden bringt fischflosse zudem mit der Einschätzung in die Diskussion, der Refrain sei bei "Standing Still" nicht einprägsam genug - im Gegensatz zu "Satellite" von Lena und "Can't Wait Until Tonight" von Max Mutzke. Zudem brauche man "viel bessere Englischkenntnisse", um den Inhalt des Textes zu verstehen. Dass es am inhaltlichen Anspruch scheitert, glaubt cooky schon aus dem Grunde nicht, dass sich "Leute doch nicht nur Songs kaufen, wenn sie diese komplett übersetzen können". Grewel ist der Meinung, bei Songs gehe es vornehmlich um "eingängige Melodien oder bei Texten eben um eine Strophe", da der überwiegende Teil der Texte gar nicht erst hängen bleibe. Commi fügt dem hinzu, dass "nach dieser Theorie alle Lieder zum Scheitern verurteilt sind, die nicht in einfachem Englisch verfasst sind". Als Gegenbeispiel fügt er den Song "Molitva" an, der 2007 gewonnen hat und auf Serbisch gesungen wurde.

Sogar den Wunsch einer schlechten Platzierung äußert Anfang Mai der Nutzer falke16, denn seiner Meinung nach müsse "einfach wieder aufhören, dass Raab den Teilnehmer bestimmt". Ihm habe "der Grand Prix früher noch Spaß gemacht, wo das Land durch jene vertreten wurde, die wenigstens da schon bekannt waren", während man heute einen "Nobody hinschickt, der nächstes Jahr wieder vergessen ist". Für diese Ansicht wird er in der Folge heftig kritisiert, denn nicht nur RickyFitts hält "Raab und sein Lager" nach wie vor für "unverzichtbar". Immerhin seien dies "die einzigen Leute, die mal unsere typisch deutsche Krampfigkeit aus den Beiträgen rausgekriegt haben". Auch grosse81 erinnert sich mit Schrecken an die Zeiten zurück, in denen die ARD alleine für die Auswahl der Kandidaten zuständig war. Diese seien "kläglich gescheitert", weshalb Raab "auf jeden Fall an Bord bleiben" müsse.

Mehr Zustimmung erhält falke16 aber immerhin für den Wunsch, in Zukunft "wenigstens mal wieder [...] ein Duo oder eine ganze Band" zum Contest zu schicken. Auch für Kunstbanause ist genau dies der Grund seiner Kritik, denn auch er wünscht sich ein Kollektiv auf der Bühne. Aktuell scheine es so, "als wären Künstler nur etwas wert, wenn sie solo agieren". Da sich TorianKel77 sicher ist, dass es im kommenden Jahr "ohnehin sicher ein anderes Auswahlformat geben" wird, plädiert auch er wieder für Bands oder auch etablierte Künstler. Schließlich wäre dies "jetzt ja mal wieder eine Abwechslung". Blümerant hingegen kann den Wunsch nach Musikgruppen nicht so ganz nachempfinden, da es für ihn "immer doof" aussehe, "wenn da ein paar Typen im Hintergrund ackern und es ist im Grunde für nichts".
22.05.2012 09:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/56843
Manuel Nunez Sanchez

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Tags

Eurovision Song Contest Roman Lob

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