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360 Grad: Raab Geschlagen?

Julian Miller analysiert die eher enttäuschende letzte Ausgabe von «Schlag den Raab». Was morgen anders laufen sollte.

Was war denn da los? Nachdem Übermoderator Stefan Raab in der vorletzten Ausgabe seiner Samstagabend-Show vom 23. Oktober seine Gegnerin Ria in die Tasche gesteckt hatte, wo es nur ging, sah das Bild in der letzten Folge ganz anders aus. Denn kurz vor Weihnachten lief bei «Schlag den Raab – Mit Links» für den Gastgeber nahezu gar nichts. Von Anfang an wirkte er fahrig, nicht ganz bei der Sache, manchmal angesichts eines Preisgeldes von einer Million Euro fast, als wäre er geistig umnachtet. So vergaß er beim Spiel „Wiegen“ etwa zwischendurch die Zahl, die am Schluss auf der Waage stehen musste, oder dachte sich beim Spiel „Malen“ eine sehr eigenwillige Strategie aus, die die Zuschauer, die über Gewinner oder Verlierer entscheiden sollten, ohne den Urheber des gemalten Bildes zu kennen, auf seine Seite ziehen sollte. Und am Schluss kam auch noch Pech dazu, als er bei der Frage „Welche Länder liegen in der `deutschen Zeitzone´?“ als Antwort Deutschland nannte, die von den Spielleitern als falsch gewertet wurde. Es ist strittig, ob dem wirklich so ist.

Spannend war die Sendung nicht gerade. Dass man dann noch die Retortenband LaVive mit ihrem debilen Song und ihrer gekünstelten Bühnenshow, die schon in den 80ern over the top gewesen wäre, auftreten ließ, tat sein Übriges. Aber anders als viele Publizisten es in den Tagen nach der Show geschrieben haben, war Raabs Scheitern bestimmt nicht der Anfang vom Ende der Kampfsau. Nach fünfundzwanzig Ausgaben Hochleistung ist es nur normal, einmal zu schwächeln. Doch ein Raab muss andere Erwartungen erfüllen als etwa ein Günther Jauch. „Höher, schneller, weiter“ ist bei der Kampfsau nicht der Bonus, es ist die Grundlage.

Doch nicht nur all das trübte die Spannung in der letzten Folge. Denn problematisch war es auch, dass unüblicherweise keinerlei Außenspiele stattfanden. Raab in einem vor Testosteron strotzenden Gefährt über einen Matschparcour donnern zu sehen, ist schließlich immer interessant. Über die Gründe hiervor lässt sich nur spekulieren. Es mag an den schlechten Wetterverhältnissen des Sendungstages gelegen haben, oder auch an dem Unfall von Samuel Koch, der sich einige Tage zuvor bei «Wetten, dass..?» ereignet hatte. Verständlich wäre es dann zwar, dass man in dessen unmittelbarem Umfeld schlechte Presse vermeiden wollte, doch wäre dies, hielte man daran fest, die falsche Konsequenz, die aus der Sache zu ziehen wäre. Lassen wir uns überraschen, wie es mit «Schlag den Raab» weitergeht. Und hoffen wir darauf, dass morgen die Kampfsau wieder so richtig durchkommt.

Mit 360 Grad schließt sich auch nächsten Freitag wieder der Kreis.
14.01.2011 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/47033
Julian Miller

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360 Grad

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