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Quotencheck: «talk talk talk»

Im vergangenen Jahr kam man nur noch selten auf einen grünen Zweig, meist blieb man hinter den Erwartungen zurück.

Im vergangenen Jahr kam man nur noch selten auf einen grünen Zweig, meist blieb man hinter den Erwartungen zurück.

Mit über elf Jahren Laufzeit kann die Unterhaltungssendung «talk talk talk» längst als eines der Formate bezeichnet werden, das man mit dem Sender ProSieben in Verbindung setzt. Zwar konnte man qualitativ nie wirklich überzeugen, aber die seit vielen Jahren von Sonya Kraus präsentierten Ausschnitte aus vorwiegend deutschen und amerikanischen Talkshows konnten dennoch viele Menschen zum Lachen bringen. Die Einschaltquoten sind jedoch seit einigen Jahren am Samstagabend leicht rückläufig, sodass man sich in München möglicherweise seine Gedanken über die Zukunft der Show macht. Das Jahr 2010 lief ebenfalls alles andere als rund.

Dabei lief es zu Jahresbeginn durchaus erfreulich, mit 1,51 Millionen Zuschauern wurde immerhin ein solider Marktanteil von 5,5 Prozent gemessen. Auch in der werberelevanten Zielgruppe konnte die erste Ausgabe am 2. Januar ordentliche 11,5 Prozent bei 1,15 Millionen Interessierten erzielen. Abgesehen vom Zielgruppenmarktanteil war dies aber bereits die stärkste Folge des gesamten Jahres. Bereits in der Folgewoche kam die bittere Realität bereits voll zum Tragen, der Zuschauerzuspruch fiel drastisch auf nur noch 1,13 Millionen Interessierte sowie einem Marktanteil von 3,9 Prozent. Beim jungen Publikum stürzte man auf 0,89 Millionen Menschen und 8,8 Prozent. Auch die weiteren Folgen im Januar sollten im einstelligen Bereich verharren, lediglich am vorletzten Tag des Monats kam man nochmal auf einigermaßen befriedigende 10,3 Prozent.

Dies sollte sich auch in der Folge nicht ändern, im Februar und März musste Sonya Kraus sogar mehrfach bangen, die Millionenmarke zu unterschreiten. Dies geschah erstmals mit der letzten Märzausgabe, welche nur noch 0,97 Millionen Bundesbürger locken konnte und mit 3,7 Prozent bei allen sowie 8,3 Prozent bei den umworbenen Zusehern schon recht bittere Werte generierte. Der Auftakt in den vierten Monat des Jahres stellte einen erneuten Negativrekord auf, denn die Reichweite fiel auf erschreckende 0,83 Millionen, woraus nur noch 3,5 bzw. 7,6 Prozent resultierten. Nachdem auch die weiteren Aprilausgaben nicht viel besser liefen, kam der vorübergehende Aufwärtstrend im Mai gerade recht. Am besten schnitt dabei die zweite Episode ab, bei der 1,24 Millionen Menschen immerhin 5,1 bzw. 11,4 Prozent zur Folge hatten.

Die geringsten Gesamtreichweiten musste man Anfang Juli hinnehmen. Die erste Ausgabe verfolgten nur 0,67 Millionen Menschen, die zweite fiel sogar auf 0,64 Millionen. Die Marktanteile betrugen dabei 3,6 und 3,7 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den Jungen sah es mit 7,7 und 9,5 Prozent ebenfalls nicht gut aus. Ansonsten kam man aber recht schadlos durch die WM-Zeit, was wohl auch der Tatsache geschuldet gewesen sein dürfte, dass parallel nie Spiele ausgetragen wurden. Ansonsten konnte man im Sommer durchaus auf niedrigem Niveau wieder zulegen und beim werberelevanten Publikum durchaus das eine oder andere Mal auf zweistellige Werte gelangen. Der beste Wert in der Zielgruppe datierte auf den 18. September, an welchem 11,6 Prozent aller Fernsehenden dabei waren. Insgesamt fiel das Interesse eher mau aus, 1,09 Millionen Menschen führten zu 4,9 Prozent.
Am letzten Tag des Jahres durfte Sonya Kraus dann nochmal ran, es war die einzige Folge 2010, welche nicht an einem Samstag, sondern an einem Freitag gezeigt wurde. Dennoch schien die Mehrzahl des deutschen Publikums nur bedingt angetan von der Vorstellung, Silvester mit dieser Sendung verbringen zu dürfen. Nur 0,71 Millionen Menschen sahen zu, der damit verbundene Marktanteil von 3,2 Prozent sollte sogar den Tiefpunkt des gesamten Jahres darstellen. Die war auch in der jüngeren Zielgruppe der Fall, wo aus 0,50 Millionen Interessierten gerade einmal 6,6 Prozent resultierten. Auch der Start ins neue Jahr hätte besser sein können, mit 1,10 Millionen Zuschauern lagen die Marktanteile bei gerade einmal 3,9 und 9,0 Prozent.

Insgesamt sollten die 50 Folgen, welche 2010 über die Bildschirme liefen, im Schnitt mit 0,99 Millionen knapp die Millionenmarke verpassen, in der jungen Zielgruppe sahen 0,78 Millionen zu. Weniger knapp war die Verfehlung des Senderschnitts in beiden Zuschauergruppen, denn hier standen bei Allen 4,3 Prozent von «talk talk talk» immerhin 6,4 Prozent gegenüber, di der Münchener Privatsender bislang im aktuellen Fernsehjahr erzielte. In der jungen Zielgruppe erzielte man 9,6 Prozent, die Sendeanstalt konnte aber 11,7 Prozent für sich verbuchen.

Auch den Vergleichswerten mit dem vergangenen Jahr hält man nicht stand, denn damals wohnten immerhin noch 1,11 Millionen Menschen den 50 Ausgaben bei, was zu 5,0 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 11,2 Prozent in der jüngeren Zielgruppe führte. Zugute halten kann man der Sendung lediglich, dass sie über weite Teile des Jahres mit den Bundesliga-Zusammenfassungen der «Sportschau» konkurrieren muss. Dies ist jedoch seit einigen Jahren der Fall, weshalb zumindest der klare Bedeutungsverlust nicht dadurch gerechtfertigt werden kann. Ob man sich im aktuellen Jahr nochmal steigern kann, darf bezweifelt werden, eher scheint das Format sich langsam aber sicher vom deutschen Publikum zu verabschieden.
14.01.2011 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/47023
Manuel Nunez Sanchez

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Sportschau talk talk talk

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