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Das Finale der «Saw»-Reihe und der Start des Films «Cyrus». Wir stellen die Kinoneustarts vor.«Saw 3D - Vollendung»
Ändert man die Regeln, ändert man das Spiel: «Saw 3D», der siebte Teil des beliebten «Saw»-Franchises lässt Jigsaw und sein ewiges Folterspiel endgültig zur Ruhe kommen – selbstverständlich ohne Jugendfreigabe. Zwar sollten auf Part sechs der Reihe ursprünglich zwei weitere folgen, allerdings war das Einspielergebnisses letztlich zu ernüchternd, um den Horror noch über zwei Jahre zu strecken - so die Rechtfertigung der Produzenten und Autoren. Stattdessen hat man sich bemüht, ein ausklingendes und zufriedenstellendes Finale zu schaffen, das neben neuen Martergeräten alte Bekannte zurück vor die Kamera holt und begonnene Handlungsstränge anstandsgemäß zusammenführt. Die Story um Überlebende von Jigsaws kranken Machenschaften und ihre letzte Salbung begeisterte in den Vereinigten die Zuschauer und spielte bislang 90 Millionen Dollar ein. Kritiker hatten weniger Verständnis für die Tortur und urteilten weitesgehend negativ über die spritzigen Qualen ohne Herzblut.
Während bei «Saw» auf dem Set ohnehin Chaos und Vendetta herrscht, gab es beim siebten Teil nun auch Ärger hinter den Kulissen: eigentlich sollte nämlich David Hackl den Film in Szene setzen – und damit an seine Arbeit bei «Saw V» anschließen. Die Pre-Production machte Fortschritte, die Ideen der Autoren Patrick Melton und Marcus Dunstan (seit «Saw VI» für das Drehbuch verantwortlich) wurden mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Bis es dann im Januar 2010 zum Eklat kam, als Twisted Pictures, die Filmschmide hinter dem Franchise, Hackl von seinem Posten warf und Kevin Greutert, den Editor der ersen vier und Regisseur des sechsten Teiles, durch eine Klausel in seinem Vertrag quasi zur Regie zwang. Greutert, der gerade mit «Paranormal Activity 2» beginnen wollte, musste die Kontrolle abgeben und sich «Saw» widmen. Nicht mit der glücklichsten Miene machte sich der 45-Jährige also ans Werk und veränderte das Skript innerhalb weniger Tage drastisch, was die Crew natürlich vor neue Probleme stellte. Keine reibungslose Produktion also, die ihrer Vergangenheit aber nichtsdestortotz treu bleiben und einwandfreie Horrorunterhaltung bieten sollte.
OT: «Saw 3D» von Kevin Greutert; mit Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russel, Sean Patrick Flanery und Cary Elwes.
«Bon Appétit»
Dass Liebe durch den Magen geht, musste Sommelière (Weinexpertin) Hanna schon desöfteren feststellen; allerdings mag es sich dabei eher um fiese Bauchschmerzen als die bekannten Schmetterlinge gehandelt haben, die da durch den Unterleib zogen. Die ewig kritische Dame arbeitet in einem Züricher Nobelrestaurant und lässt das Fachwissen sprudeln – nebenbei hat sie auch eine Affäre mit ihrem verheirateten Vorgesetzten Thomas. Die ohnehin strapazierte Situation wird erschwert durch den jungen Sternekoch Daniel, der aus Spanien neue Rezepte und heißes Temperament mit sich bringt. Hanna zeigt sich erst uninteressiert, kommt dem Schönling aber zunehmend näher.
Die Komödie «Bon Appétit» ist ein europäisches Schwergewicht: neben der spanischen Produktinsfirma Morena Films trugen auch Orio Produkzioak (ebenfalls spanisch), Zodiac Pictures (Schweiz) und Egoli Tossel Film (Deutschland) zur Verwirklichung bei. Für das Regiedebut des Cutters David Pinillos («Gordos – Die Gewichtigen») konnte Nora Tschirner als Hauptdarstellerin gewonnen werden. Für die seit Til Schweigers «Keinohrhasen» äußerst populäre Schauspielerin dürfte die Internationalität des Projektes keinerlei Problem gewesen sein, spricht sie doch fließend Spanisch. An ihrer Seite sind Unax Ugalde («Che») als Daniel und Herbert Knaup («Das Leben der Anderen») in der Rolle des Thomas zu sehen. Auf dem spanischen Filmfestival in Málaga räumte «Bon Appétit» gehörig ab: Spezialpreis der Jury, Drehbuchpreis sowie den Preis für den besten Darsteller (Unax Ugalde). Im Kontrast dazu bescheinigen viele Kritiker dem Film Langatmigkeit und Klischeehaftigkeit. Ein Bild machen, kann sich der deutsche Zuschauer ab Donnerstag.
OT: «Bon Appétit» von David Pinillos; mit Nora Tschirner, Unax Ugalde, Herbert Knaup, Giulio Berruti und Xenia Tostado.