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Die Kritiker: «Better off Ted»

Inhalt


Ted Crisp arbeitet als Leiter der Abteilung „Forschung und Entwicklung“ bei Veridian Dynamics, einem der größten Konzerne der USA. Die Veridian Dynamics geht es nicht um richtig oder falsch. Bei Veridian Dynamics geht es um Erfolg. Der Profit steht für den multi-nationalen über jeglicher Moral. Zu Teds Team zählen die Forschungswissenschaftler Lem und Phil und die Produkttesterin Linda. Gemeinsam bemühen sie sich nach Kräften, Produkte wie Killer-Pandas, Rindfleisch ohne Kuh und hitzebestänige Mäuse (gleich ob Computermäuse oder Nagetiere) serienreif zu entwickeln.

Episode 1 – Der Schrei, der aus der Kälte kam Ted wird von seiner skrupellosen Chefin Veronica beauftragt, seinen treuen Mitarbeiter Phil zu überreden, sich einfrieren zu lassen. Als Ted beschließt, den Anforderungen zuwiderzuhandeln, und versucht, Phil vom Einfrieren abzuhalten, hat sich dieser bereits anders entschieden. Nach drei Tagen wird er durch einen Unfall sehr plötzlich wieder aufgetaut. Ungeachtet seiner Verdienste beauftragt man Ted, ihn schnellstmöglich zu entlassen, da er seit diesem Vorfall zu unpassenden Gelegenheiten laute Schreie von sich gibt.

Episode 2 – Klumpi
Veronica strapaziert das Team von Ted, ein künstliches Lebensmittelprodukt in kürzest-möglicher Zeit zu entwickeln. Das einzige Projekt, das rechtzeitig fertig zu werden verspricht, ist das rinderlose Rindfleisch aus dem Labor. Phil erhält einen Mitarbeiterpreis und wird allerorten als Held verehrt. Jedoch stellt sich heraus, dass der Preis nur eine Erfindung war, die ihn davon abhalten sollte, die Firma wegen der Spätfolgen seines Einfrierens zu verklagen.

Episode 3 – Falscher Alarm
Ted muss seine Tochter Rose mit in die Firma bringen, weil das Kindermädchen krank ist. Nachdem alle Kollegen zunächst versuchen, Rücksicht auf Rose zu nehmen, gibt Ted sie schließlich bei Veronica in Obhut, die zwar keinerlei Ahnung von Kindern hat, Rose aber dennoch zu ihrem Vorteil zu nutzen weiß und sie Mitarbeiter entlassen lässt. Unterdessen muss Ted die Ursache der ständigen Fehlalarme herausfinden, Konflikte zwischen Phil und Lem lösen und sich über seine Beziehung zu Linda klar werden, die ihn zunehmend herausfordert.

Darsteller


Jay Garrington («Ted Crisp») als Ted Crisp
Portia di Rossi («Ally McBeal», «Arrested Development») als Veronica Palmer
Andrea Anders («Joey») als Linda Zwordling
Isabella Acres («Monk») als Rose Crisp
Malcolm Barrett («The Sopranos») als Lem Hewitt Jonathan Slavin («Andy Richter Controls the Universe») als Phil Myman

Kritik


«Better off Ted» dreht sich um die Mitarbeiter des stereotyp bösen amerikanischen Großkonzerns Veridian Dynamics. Die Firma ist kein Platz für Moral, denn hier heiligt der Zweck jedes Mittel. Die Hauptfigur Ted Crisp leitet die Entwicklungsabteilung des Unternehmens und wird von Chefin Veronica ständig dazu aufgefordert, ein ethisches Prinzip nach dem anderen zu brechen. Die Storylines sind massiv „over the top“ und die Charaktere bis zur Karikatur überzeichnet. Doch die Geschicklichkeit der Autoren erlaubt es, dass die Serie doch ihren ganz eigenen Charme entwickelt und nicht im hoffnungslosen Klamauk versinkt. Sicherlich gibt es hier weniger subtile Gesellschaftskritik und deutlich offensichtlichere Absurditäten als in anderen preisgekrönten US-Sitcoms wie «Arrested Development» oder «30 Rock», die konzeptionell ähnliche Töne anschlagen. Dennoch bietet «Better off Ted» durch die maßlos überzeichneten Figuren und Plots frische und gelungene Unterhaltung.

Die schwerste Aufgabe des Casts fällt dabei eindeutig auf Portia di Rossi, denn ihre Rolle der exzentrischen und alles berechnenden Chefin Veronica ist wohl die abstruseste und auf dem Papier wohl unglaubwürdigste. Doch schon in «Arrested Development» hat di Rossi gezeigt, dass sie gerade mit solchen Charakteren hervorragend umzugehen weiß und aus ihnen glaubwürdige, wenn natürlich auch karikaturhafte, Personen machen kann. Jay Garrington, dessen Figur als Hauptprotagonist und On-Screen-Erzähler in Personalunion immer wieder die vierte Wand einreißt, spielt ebenfalls überzeugend. Überraschend ist, dass Andrea Anders als Produkttesterin Linda, die als Akt der Rebellion gegen das System taschenweise Kaffeesahne aus den Büroräumen mitgehen lässt, ebenso glaubwürdige Arbeit abliefert wie der Rest des Casts.

Spielte sie im «Friends»-Spinoff-Rohrkrepierer «Joey» noch schemenhaft und wenig originell, so zündet bei ihr in «Better off Ted» Serie nun jede Pointe.
In den USA erwies sich das Konzept als wenig erfolgreich und die Serie wurde nach zwei verkürzten Staffeln mit je dreizehn Episoden bereits eingestellt. Mit einiger Verspätung erreicht dieses kleine, aber feine Sitcom-Highlight nun versteckt auf dem Spartensender Comedy Central auch das deutsche Fernsehen. Wer es lieber ohne Laugh-Track-Dauerbeschallung und dafür mit umso mehr Skurrilität mag, sollte auf jeden Fall einschalten.

Comedy Central zeigt «Better off Ted» ab Donnerstag, 19. August 2010, um 23.00 Uhr.
18.08.2010 09:48 Uhr Kurz-URL: qmde.de/43952
Julian Miller

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Better off Ted

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