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«Kirschs Blüten»: Die Königin von Oslo

Lena Meyer-Landruts „Satellite“ kreist nun in ganz Europa. Das junge Mädchen hat dabei eine rasante Entwicklung hinter sich.

„Du hast Star-Appeal. Menschen werden dich lieben“, hatte Marius Müller-Westernhagen zur „unserer“ Königin von Oslo schon in der ersten Ausgabe von «Unser Star für Oslo» gesagt. Lena Meyer-Landrut hat nun den Thron des Eurovision Song Contest erklommen und vor allem mit ihrer kecken Art ganz Europa in ihren Bann gezogen. Das smarte Mädchen kam in den verschiedensten Ländern Europas sehr gut an, was ein mehr als deutliches Indiz für ihren bereits schon früh erkannten Star-Appeal ist. Millionen Menschen lieben sie, wie Müller-Westerhagen prognostiziert hatte. Er sollte Recht behalten. Auch Stefan Raab ist dies zu verdanken, der die gewaltige Last der „nationalen Aufgabe“ auf seinen breiten Schultern trug und mit ihr auch seine Kandidatin bis an die Spitze von Europa brachte. Ein gigantischer Erfolg (Raab: "Den «ESC» zu gewinnen ist schwieriger als eine WM zu gewinnen"), dessen Dimension erst am Tag danach so richtig klar war. Ein weiteres Mal hat das Aushängeschild von ProSieben bewiesen, dass er auch ernsthaftes Fernsehen betreiben kann und möchte. Denn mit «Unser Star für Oslo» war ein Casting-Wettbewerb geschaffen worden, bei dem es ausschließlich um die Musik und die SängerInnen ging, nicht um private Nebengeschichten und Skandale, die Gehör in den Medien verschaffen. Vielmehr waren es die talentierten Teilnehmer, die ein breites Medienecho erfahren haben – allen voran Lena Meyer-Landrut, die gerade dadurch, dass sie wenig bis gar keine privaten Sachen erzählte, einen großen Anreiz für die Presselandschaft und natürlich auch den Boulevard bot. Sie philosophierte über Mezzo-Mix-Lippenstifte, während sie auf der Bühne ihre Zuschauer verzauberte. Eine ganze Nation hatte sich schnell in das sympathische Mädchen aus Hannover verliebt.

Doch mit dem Sieg bei «Unser Star für Oslo» fing die Arbeit für die Abiturientin und ihren Mentor Stefan Raab erst an. In der gleichen Nacht drehte man das Musikvideo. Abseits von zahlreichen «TV total»-Sendungen wurde auch noch das ausgesprochen gute Album „My Cassette Player“ produziert. In den Charts war Lena direkt auf dem ersten Platz gelandet. Der Erfolg und der daraus resultierende Hype um ihre Person brauchten einen gestandenen Medienprofi wie Stefan Raab an der Seite, um mit dem gewaltigen Interesse der Medienwelt umzugehen. Auch durch diesen Part hat Raab maßgeblichen Anteil an dem Erfolg und dem guten Ansehen seiner Kandidatin. Denn oft hatte sich erwiesen, dass Lena mit Stefan einen kompetenten Partner in diesem schnelllebigen Geschäft zur Seite hatte, der sie behutsam durch den gefährlichen Mediendschungel führte. Während sich der Entertainer in der Nacht des Erfolgs in Oslo in Feierlaune gab („Wir haben alle bis in die Puppen gefeiert“) und den Triumph, der ihn im Fernseh- und Musikgeschäft wohl unsterblich gemacht hat, noch gar nicht fassen konnte („Ich bin immer noch schockiert, aber hocherfreut“), gab er sich zwei Tage später wieder gewohnt kämpferisch und möchte sich auf den Lorbeeren erst gar nicht ausruhen („Die Sing-Europameisterschaft muss verteidigt werden“). Grund zum Feiern hatten sie auf jeden Fall, denn das was in den vergangenen Wochen und Monaten von Raab und seinem Brainpool-Team geleistet wurde, verdient allerhöchsten Respekt. Von Lena ganz zu Schweigen. Die bald anstehende, wohlverdiente Sommerpause sei ihnen gegönnt – und dann freuen wir uns auf neue Aufgaben, die Stefan Raab auf sich nehmen wird, um wie er selbst zu sagen pflegt, daran „ergebnis- und zielorientiert zu arbeiten“. Der Erfolg gibt ihm Recht und lässt Kritiker sowie Neider verstummen.

Auf Lena Meyer-Landrut wartet indes die internationale Bühne. Die Siegerin von Oslo wird nicht nur ihren Titel verteidigen dürfen, sondern auch eine Tour durch Europa („Das klingt spannend“) wird auf dem Plan stehen, denn in den Hitlisten verschiedenster Länder ist sie ebenfalls sehr gefragt. Ihr „Satellite“ kreist mittlerweile über dem ganzen Kontinent, was sie zu einem internationalen Star macht, einem jungen Star zudem. Denn sie, die im Mittelpunkt steht, hat durch die Teilnahme am Eurovision Song Contest und den Gewinn dessen eine rapide Entwicklung auch ihrer eigenen Persönlichkeit hinter sich. Nicht nur, dass sie als 18-Jährige in Raabs Castingbox gekommen ist und als 19-Jährige auf der internationalen Bühne vor 125 Millionen Menschen stand. Von dem jungen Mädchen, das mit einem in die Wiege gelegten Talent und einer smarten Ausstrahlung bei «Unser Star für Oslo» überzeugte, ist sie zu einer jungen Dame geworden, die auf den Brettern, die die Welt bedeuten, völlig unbekümmert tanzt und singt als wäre es das Selbstverständlichste überhaupt. Mit den Medien und TV-Kameras jongliert und flirtet sie wie ein alter Hase des Showbiz. Eine rasante Entwicklung, die in einem so zarten Alter von 19 Jahren fast unvorstellbar ist. Aber gerade deswegen so spektakulär erscheint. „So schnell ist noch niemand berühmt geworden“, attestierte selbst Show-Dino Thomas Gottschalk. Und der muss es ja wissen, hat er die Weltstars schon fast alle auf seiner Couch gehabt. Den Star-Appeal bescheinigt ihr nun fast ein jeder. Stefan Raab hat mit Lena Meyer-Landrut einen internationalen Star aufgebaut, der mehr ist als nur die Königin von Oslo. Soviel ist sicher: Wir werden noch viele Jahre Spaß an ihr haben – auch dank Stefan Raab.

«Kirschs Blüten» gehen auch in der nächsten Woche wieder auf. Jeden Dienstag – nur bei Quotenmeter.de!
01.06.2010 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/42319
Jürgen Kirsch

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Kirschs Blüten

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