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«Schlüter sieht's»: «X Factor» = «DSDS 2»?

Wird die neue VOX-Castingshow ein Megaerfolg oder ein Megaflop?

Der fleißige VOX-Zuschauer wird aktuell in diversen Trailern auf das kommende Show-Event des Kölner Senders vorbereitet: «X Factor», die neue Castingshow, startet im Sommer dieses Jahres und ruft aktuell zu Bewerbungen von Gesangstalenten auf. Oft haben es diverse TV-Sender versucht, den Erfolg von «Deutschland sucht den Superstar» nachzumachen oder zumindest ein kleines Stück des Quotenkuchens abzubekommen, der auf die Castingshows entfällt. Doch die meisten «DSDS»-Verschnitte scheiterten. Warum sollte es bei VOX diesmal anders sein?

Das Konzept von «X Factor» stammt aus der Feder des Produzenten Simon Cowell, der als ehemaliges und langjähriges Jurymitglied von «American Idol», der US-Version von «DSDS», so ziemlich alles über das Castingshow-Geschäft weiß. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass seine neue Show seit Jahren in Großbritannien zu den erfolgreichsten TV-Formaten überhaupt gehört.

Der Unterschied zu anderen Castingformaten liegt darin, dass die Teilnehmer in unterschiedliche Kategorien, oft nach Alter oder Geschlecht, getrennt werden. Diesen Gruppen wird ein sogenannter Mentor aus dem Musikbusiness zugeordnet, der sie gemeinsam über die Show begleitet. Der Clou: Dieser Mentor ist gleichzeitig Mitglied der Jury und muss also seine Sänger-Zöglinge einerseits fördern, andererseits feuern. In Deutschland besteht die Jury aus den Sängern Sarah Connor und Till Brönner sowie dem Musikmanager George Glueck.

Der große und anhaltende Erfolg von «DSDS» basiert nicht unwesentlich auf Polarisator Dieter Bohlen. Nicht umsonst ist auch «Das Supertalent» so erfolgreich, weil er ebenfalls in der Jury mitwirkt. VOX wird also versuchen, Manager Glueck ebenfalls zum polarisierenden und kontroversen Jurymitglied aufzubauen – leider braucht es mittlerweile solche Mittel, um Castingshows in Deutschland zum Erfolg werden zu lassen.

Ansonsten ist es schwierig für VOX, überhaupt im Show-Bereich Fuß zu fassen. Die meisten, seltenen Versuche wie einst mit Gameshows wie «puls_limit» oder «Power of 10» scheiterten. Nun versucht sich VOX am wohl größten Show-Projekt seiner Sendergeschichte. Das Konzept bietet Neuerungen – es wird auch darauf ankommen, diese zu kommunizieren, damit der Zuschauer weiß, dass dies nicht einfach nur eine weitere Castingshow ist. Gelingt es VOX also, «X Factor» im Vorfeld als besonderes, neues und wirklich differierendes TV-Erlebnis zu bewerben, dürfte es um einen Erfolg gar nicht so schlecht stehen – zumal es im Sommerprogramm nur wenig Konkurrenz gibt und schon einmal ein Sender namens Sat.1 im Sommer mit der Castingshow «Star Search» riesige Erfolge feierte. Diesmal könnte es ähnlich sein.

Jan Schlüters Branchenkommentar beleuchtet das TV-Business von einer etwas anderen Seite und gibt neue Denkanstöße, um die Fernsehwelt ein wenig klarer zu sehen. Eine neue Ausgabe gibt es jeden Donnerstag nur auf Quotenmeter.de.
01.04.2010 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/40887
Jan Schlüter

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Schlüter sieht's

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