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Die Experten: 22. März 2010

Seite 1 Wie oft werden Serien illegal heruntergeladen? Plus Infos zu den Nachfolgern von «Prison Break» und «Batman».

Timmy: Immer wieder liest man, dass illegale Downloads den Fernsehsendern schaden würden. Werden tatsächlich so viele Serien illegal heruntergeladen? Ich habe das Gefühl, die meisten kaufen die Serien auf DVD. Wie groß ist der tatsächliche Schaden?

Christian Richter:
Es ist schwierig den exakten Schaden zu beziffern, da es kaum offizielle Untersuchungen und zu viele illegale Quellen gibt. Die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) gab jedoch an , dass die illegale Streamseite „kino.to“ im Februar 2009 777.029 Visits pro Tag gehabt hätte. Damit habe die Seite auf Platz 86 der am meist besuchten Internetseiten in Deutschland gelegen. Allein der Film «Hancock» sei im Juni 2008 mehr als 600.000 Mal über den Service angesehen worden.

In den USA wurde im September 2009 erstmals eine Studie veröffentlicht, die illegal heruntergeladene Serien via BitTorrent erfasste. Demnach wurde allein im ersten Halbjahr 2009 die Serie «Heroes» fast 55 Millionen Mal weltweit illegal heruntergeladen. Dahinter rangierte mit 51 Millionen illegalen Downloads «Lost». Es folgen «24» (34 Millionen), «Prison Break» (29 Millionen), «Dr. House» (26 Millionen), «Fringe», «Desperate Housewives» (je 21 Millionen), «Grey’s Anatomy», «Smallville» (je 20 Millionen) und «Gossip Girl» (19 Millionen).

Dies alles sind Nutzer, die kein Geld für Kinokarten oder DVDs ausgegeben haben bzw. bei der Ermittlung der Einschaltquoten nicht berücksichtigt wurden und somit nichts zur Refinanzierung der Produktionen beigetragen haben. Allerdings muss man fairerweise berücksichtigen, dass der Film- und Serienkonsum durch die kostenlose Verfügbarkeit insgesamt angestiegen ist. Nicht jeder, der sich einen Inhalt illegal herunterlädt, hätte für diesen ohne die Möglichkeit des Downloads auch tatsächlich eine Kinokarte oder DVD-Box bezahlt bzw. die Sendung im Fernsehen angeschaut.

Phillip: Wie kann ich den neuen Sender Sixx empfangen? Dieser hat viele tolle Serien im Programm. Meiner Meinung nach nicht nur für Frauen.

Christian Richter:
Dies interessierte auch Mandy. Viele Details sind zur Empfangbarkeit des neuen Senders noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass es eine rein digitale Verbreitung geben wird. Er wird damit aller Wahrscheinlichkeit nach im digitalen Kabelnetz und digitalen Satellitennetz zu finden sein. Zum Empfang wird demnach ein DVB-C- (für Kabel) oder DVB-S (für Satellit)-Decoder nötig sein. Dieser ist entweder als extra Gerät erhältlich oder bei vielen modernen Fernsehen und DVD-Recordern in das Gerät bereits integriert. In welchen Kabelnetzen oder auf welchen Satelliten der Kanal am Ende wirklich erscheinen wird, ist noch nicht sicher. Für eine Ausstrahlung im terrestrischen Digitalfernsehen (DVB-T) scheint es derzeit keine Anzeichen zu geben Trotz der rein digitalen Verbreitung soll es sich um einen Free-TV-Sender handeln, der zudem nur Werbung zwischen den Sendungen zeigen wird. Werbeunterbrechungen soll es nicht geben.

Antje: Mich würde interessieren, woran genau festgemacht wird, ab wann eine Sendung als "Dauerwerbesendung" gekennzeichnet werden muss. Diese Frage stellt sich mir seit der «Wok-WM» diesen Jahres. Diese Sendungen werden als Dauerwerbesendungen gekennzeichnet, wohingegen Fußballübertragungen, welche auch besonders viel Werbung (anhand von Sponsoren etc.) zeigen, nicht als solche gekennzeichnet werden.

Christian Richter:
Man muss zunächst deutlich zwischen Sportübertragung und TV-Show unterscheiden. Bei Sportübertragungen geht es um die journalistische Übermittlung von Bewegtbildern – beispielsweise eben aus den Stadien der Fußball-Bundesliga. Man kann die Sender aber nicht dafür verantwortlich machen, dass die Sportler Markennamen auf ihren Trikots tragen oder eben vor großen Werbebanden kicken. Anders verhält es sich bei der WOK-WM: Der WOK-Sport ist ein Event, das zum Ziele der Unterhaltung und letztlich natürlich auch der hohen Quoten erfunden wurde. ProSieben hat hier Einfluss auf die Gestaltung – und die Medienwächter waren der Meinung, dass darin so viele Werbebotschaften enthalten sind, dass die «WOK WM» als Dauerwerbesendung zu sehen sein muss.

Auf der nächsten Seite: Wie steht es um die neue US-Serie «Breakout Kings» und wie endgültig ist das Verbot von Ultimate Fighting?
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22.03.2010 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/40895
Christian Richter

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