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«DSDS» vs. Daisy

Schneekatastrophe in Deutschland? Hamsterkäufe und Dieter Bohlen bei RTL. Rob Vegas schreibt einmal mehr Klartext und blickt auf die vergangene Woche zurück.

Deutschland - Ein Wintermärchen! Tief Daisy hat uns seit gestern im Würgegriff des Klimawandels und kaum noch jemand traut sich ohne lange Unterhose aus dem Haus. Es lohnt sich dieser Tage auch einfach nicht. Mit den abgefahrenen Sommerreifen würde man nur als einziges Auto auf der verschneiten Fahrbahn in eine Polizeikontrolle geraten und würde dabei noch darauf aufmerksam gemacht, dass man auch das Dach des alten Lada vom Schnee befreien muss.

Da bleibt man doch lieber in der schlecht geheizten Mietwohnung und zappt sich durch das neue TV-Programm in 2010. Da machen sich Kandidaten aus Angst vor einem Musiktitan in die Hose! Ist früher noch der schlechte Gesang eine Schlagzeile in den Gazetten wert gewesen, so muss man heute schon mit den eigenen Körpersäften punkten.

Die normale Realität reicht den Sendern auch nicht mehr aus. Die "Reality-Schwemme" an TV-Sendungen ist mittlerweile in ihrem Inhalt so unreal wie ein plötzlicher Wintereinbruch in Bielefeld mit sibirischen Temperaturen. Statt die Kandidaten bei «DSDS» im Casting einfach nur vom Oberwachtmeister der RTL-Riege fertig machen zu lassen, schneidet man besser nachher noch ein paar härtere Sprüche aus Tötensen rein.

Stört das noch wen? Man stelle sich doch einfach einmal vor, dass in der Jury von «DSDS» Rudi Carrell, James Last und von mir aus Marijke Amado sitzen würden. Rudi hätte es in jedem Fall anders aufgezogen, James Last ist selbst bei Puff Daddy ein Begriff und Frau Amado hätte einen sicheren Job bei den Kindern erledigt.

Aber wir leben in 2010. Es gäbe bei dieser Besetzung keine Skandale! Keine Sensation! Keine Schadenfreude! Wie langweilig wäre es wohl für das Publikum am Ende ein echtes Talent wählen zu müssen? Das wäre doch völlig unzumutbar.

Da liest man doch lieber von einem Loddar und seiner Liliana. Scheidung ist auch in 2010 ein krisensicheres Thema. Einfach mal bei Johannes B. Kerner absagen. Das B. steht übrigens für "Bonaqua". Wahrscheinlich hat Loddar einfach noch einen Termin mit seiner Liliana bei Kallwass bekommen. Angeblich denkt der ehemalige Nationalspieler sogar über Scheidung nach! Fragt sich nur wer dann das Sorgerecht für seine Freundin bekommen soll?

Mit Liliana stünde damit nun die vierte Ehe vor dem Aus. Noch sieben weitere Damen und er kann endlich den Posten des Trainers der Fußball-Nationalmannschaft der Frauen bekommen. Was für eine Woche!

Und selber kann man rein gar nichts tun. Man muss geradezu vor dem TV-Gerät hocken und sich über das Leben außerhalb von "Daisy" informieren. Da geht es den Insassen der jetzt startenden «Big Brother»-Staffel besser. Die bekommen wenigstens noch Tagesaufgaben gestellt und müssen sich nicht jeden Morgen die Hände an der eigenen Windschutzscheibe verkühlen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Handschuhe und warme Gedanken vor dem Fernseher.

Ihr Rob Vegas

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10.01.2010 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/39492
Manuel Weis

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