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ProSieben & ARD ungewöhnlichste TV-Allianz

Am Donnerstagmittag gab Stefan Raab gemeinsam mit Vertretern von ProSiebenSat.1 und des Ersten eine Pressekonferenz zur künftigen Ausrichtung des Eurovision Song Contests.

Dass die Pressekonferenz zur Zusammenarbeit zwischen ARD, ProSieben und dessen Entertainer Stefan Raab am Donnerstagmittag im «Schlag den Raab»-Studio stattfand, zeigte schon einmal deutlich, wer bei den künftig stattfindenden Sendungen die Hosen anhaben wird. Niemand geringeres als ProSieben-Moderator Stefan Raab wird maßgeblich entscheiden, wie es um Deutschland beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo stehen wird.

Immer wieder war von einer gleichberechtigten Kooperation die Rede, in die nicht nur die beiden großen TV-Sender eingebunden werden, sondern auch neun Popwellen – unter anderem Eins Live, SR1, SWR 3 und Bayern 3. Die Radios werden eine entscheidende Rolle in der Berichterstattung zum Vorentscheid einnehmen, haben sie doch zusammen mit rund 15 Millionen Hörern ein größeres Publikum als die Fernsehsender. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, der den Deal eingefädelt hat, sprach Stefan Raab die größte musikalische Glaubwürdigkeit in Deutschland zu und betonte eindeutig, dass es ihm um eine Zusammenarbeit mit Raab ging.



Eine große Chance ist der Wettbewerb natürlich vor allem für die Künstler. „Das ist die größte überhaupt denkbare Plattform, auf der sich ein Nachwuchskünstler bewegen kann“, gab Moderator Raab zu bedenken. Bewerben kann sich ein jeder, der 18 Jahre alt ist – unter anderem auf der Homepage von «TV total». Der Chef der German Free TV Group von ProSiebenSat.1, Andreas Bartl, der direkt neben Stefan Raab Platz nehmen durfte, freute sich, im ProSieben-Programm 2010 die populärste TV-Musikshow-Marke neben «Popstars» „und dieser RTL-Veranstaltung“ zu haben. Die Zusammenarbeit sei daher für alle Beteiligten eine Win-Win-Win-Sache. Insgesamt wird es acht Sendungen zur Auswahl des deutschen Künstlers geben. Anfangs nehmen 20 Musiker teil – in fünf Vorrundensendungen bei ProSieben wird die Kandidatenanzahl reduziert.

Das Viertelfinale läuft dann ebenso wie das Finale im Ersten, das Halbfinale überträgt der Privatsender ProSieben. Wer weiterkommt und letztlich gewinnt, entscheiden die Zuschauer – ebenso dürfen sie auch das Lied wählen, welches in Oslo vorgetragen wird. Die Sendungen laufen vermutlich unter dem Titel «Unser Star für Oslo 2010». Wer neben Raab in der Jury sitzt, steht noch nicht fest. Die Kosten teilen sich ProSieben und ARD – jeder Sender zahlt seine eigene Show, das Bühnenbild zahlen beide Sender.

Einen kleinen Seitenhieb von Raab bezüglich der zähen Verhandlungen, die sogar einmal abgebrochen wurden, gab es dann aber doch: Augenzwinkernd sprach er in Sachen Geschwindigkeit für ARD-Verhältnisse von einem „Feuerwerk“, woraufhin ARD-Unterhaltungsmann Schreiber einwarf, Raab müsse „nicht übertreiben“. Der Entertainer ließ sich seinen Spaß nicht nehmen und scherzte, er würde SWR-Intendant Boudgoust künftig den Spitznamen „Speedy Gonzales“ geben.
10.09.2009 13:20 Uhr Kurz-URL: qmde.de/37179
Manuel Weis

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Eurovision

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