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Quotencheck: «Die großen Hunde»

Bisher 4 neue Episoden zeigte RTL in diesem Jahr von «Die großen Hunde – Mit Martin Rütter». Nachdem man die Produktion 2023 am frühen Mittag ausstrahlte, lief sie nun wieder nachmittags – die richtige Entscheidung?

Im letzten Jahr verwunderte RTL mit der Strategie, seine eigentlich recht erfolgreiche Rütter-Reihe «Die großen Hunde», welche mit ihrer Premierenstaffel im Durchschnitt 12,2 Prozent erzielte, vom Vorabend auf den frühen Mittag zu verlegen – also auf eine Zeit, zu der deutlich weniger Menschen fernsehen. Was sich die Programmplaner*innen aus Köln-Deutz dabei gedacht haben, die 1 ½-stündigen Episoden dann auch noch in Doppelfolgen zu versenden, wird wohl ihr ewiges Geheimnis bleiben. Den Quoten hat dieser unverständliche Schachzug jedenfalls erwartbarer Weise den K.O versetzt, schließlich halbierte sich der Schnitt der 2. Staffel in der Zielgruppe nahezu auf nur noch 6,9 Prozent. Nun also die Rolle rückwärts, um das Format vielleicht doch wieder in den grünen Bereich zu führen.

In greifbare Nähe rückte dieser Bereich direkt mit der ersten Folge, die am 7. April 2024 auf dem neuen Sendeplatz um 15:45 Uhr an den Start ging. Sie fuhr in der Zielgruppe mit 0,18 Millionen Zuschauenden ein verbessertes Ergebnis von 9,8 Prozent Marktanteil ein, was nicht nur über jedem Wert der Vorgängerstaffel liegt, sondern in etwa auch auf RTL-Schnitt. Gewiss wird man in Köln ob einstelliger Zahlen dennoch keine Jubelsprünge machen. Auch die 0,87 Millionen Menschen insgesamt, die zu 8,4 Prozent in dieser Kategorie führten, stellen allenfalls ein solides Resultat dar. …Welches in der Folgewoche jedoch klar gesteigert werden konnte. Auf über 1 Millionen Einschalter (1,02 Millionen) stieg das Interesse an der Dokusoap an, was zu einem richtig ordentlichen Anteil von 9 Prozent am Gesamtmarkt wuchs. Im Gegenzug gab die Sendung bei den Jungen allerdings leicht auf 0,17 Millionen nach und verschlechterte sich auf eine unterdurchschnittliche Quote von 8,4 Prozent.

Gemessen an den Gesamtzuschauerzahlen ergab sich für Martin Rütter am dritten Ausstrahlungstermin, den 21. April, dann der Staffelrekord: 1,18 Millionen Leute ab 3 Jahren wurden ausgewiesen, die nochmals eine Steigerung zur Vorwoche implizierten. Da generell aber wohl mehr Menschen vor den Fernsehern saßen, viel der Quotenwert auf 8,4 Prozent zurück. Das gleiche Phänomen war bei den für die Werbewirtschaft Relevanten zu beobachten, wo 0,24 Millionen Zuschauende ebenfalls ein Anstieg bedeuteten, der aber in einem Quotenrückgang auf unterdurchschnittliche 8,3 Prozent mündete.

Zum Finale konnte die positive Entwicklung der reinen Zuschauerzahlen hingegen weiter fortgesetzt werden, die sich dann auch endlich in einem besseren Marktanteil widerspiegelte. 0,26 Millionen 14-49-Jährige markierten den Bestwert der Ausstrahlungsperiode, der nun mit einer erfreulichen Quote von exakt 12 Prozent belohnt wurde. Die 10,2 Prozent, die parallel bei allen Zuschauenden zu Buche standen, entsprachen gleichfalls der stärksten Leistung der Staffel – hier zahlte es sich aus, dass mit 1,17 Millionen Einschaltern die Reichweite der Vorwoche nahezu gehalten werden konnte. In den zwei Wochen darauf zeigte der Privatsender nochmals Wiederholungen aus früheren Jahren, die die Einschaltimpulse aber logischer Weise sinken ließen. In der Zielgruppe ergaben sich deutlich schlechtere 4,5 sowie 7,1 Prozent, bei allen waren immerhin noch Marktanteile von 6,9-9,1 Prozent drin.

[imgr][/imgr]Betrachtet man die Performance der neuen Folgen von «Die großen Hunde» mit Martin Rütter, so wird man das Gefühl nicht los, dass RTL es hier mit einer konfusen Sendeplatz-Politik vermasselt hat, einen soliden Erfolg zu etablieren. Zwar ist das Format – wie der Name suggerieren mag – mit durchschnittlich 9,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil nicht der ganz große Wurf, dennoch ist es potenziell in der Lage, eine ausreichende Zuschauerschaft anzusprechen, um vernünftige Quoten zu generieren. Die fast kontinuierliche Zuschauer-Steigerung in beiden Altersklassen deutet darauf hin, dass das Format eine verlässliche Anlaufstelle am späten Nachmittag/Vorabend darstellt, die gefunden wird, wenn man es den Zuseher*innen nicht unnötig schwer macht. In diesem Kontext zeigt sich ein ähnlicher Effekt wie bei Julia Leischiks «Bitte melde dich», welches sich in seiner ritualisierten Vorabend-Programmierung über Wochen immer wärmer läuft – auch weil man inzwischen kürzere Folgen über einen längeren Zeitraum streckt. Vielleicht sollten sich die Produzenten der «großen Hunde» und RTL daran ein Beispiel nehmen.
22.05.2024 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/151691
Mario Thunert

super
schade


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Die großen Hunde Bitte melde dich großen Hunde

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