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«The Grand Tour: Sand Job»-Kritik: Der Anfang vom Ende

Jeremy Clarkson, Richard Hammond, und James May begeben sich für ihr vorletztes Special auf einen heißen Trip durch die Sahara und liefern zwei Stunden gelungene Unterhaltung für alteingesessene Fans.

Drei alte Männer, die sich benehmen wie drei unreife Teenager fahren in drei modifizierten Sportwagen durch die sengende Hitze der Sahara bei durchschnittlich 45 Grad Celsius Außentemperatur. Sicherlich hätte sich das Trio Infernale auch einen angenehmeren Schauplatz für ihre vorletzte «Grand Tour»-Folge aussuchen können, doch waren es immer schon die unbehaglichsten Szenarien, die in dieser Serie letztendlich für die beste Unterhaltung sorgten.

Die Tour beginnt in der Wüstenstadt Choum im westafrikanischen Land Mauretanien, wo die drei ihre für die Wüste modifizierten Sportwagen bestehend aus einem Jaguar, einem Maserati und einem Aston Martin per Zug angeliefert bekommen und in diesen durch die Sahara hindurch das Ziel Dakar im Senegal erreichen wollen. Bereits diese Anfangsszene in einem Land, von dem die wenigsten Menschen überhaupt gehört haben, das seine Dörfer und Städte mit einer quasi inexistenten Vegetation und nichts als Wüste in alle Richtungen, langsam aber sicher unter den schier unendlichen Sandmassen begräbt, macht durchaus Lust auf mehr. Es wirkt beinahe dystopisch, wenn der kilometerlange Zug, für den Zuschauer per Drohnenaufnahmen aus der Luft aufgenommen, in die Wüstenstadt einrollt und erinnert unweigerlich an einen Mad Max Film. Was von Beginn an heraussticht, ist die extrem hochwertige Kameraarbeit, die die drei, wie in einer Kinoproduktion begleitet und die trostlose Wüste konsequent zum unterhaltsamen Eyecatcher macht.

Während Jezza und May diesmal weitestgehend Glück mit ihren Frankenstein-Autos haben, ist es wie so häufig Hammond der mit seinem Aston Martin nicht gerade in einen Goldtopf gegriffen hat und einen Großteil der Tour ohne Gangschaltung und mit praktisch allen Fehlermeldungen, die ein Wagen ausspucken kann, zurücklegen muss. Der hieraus entstehende Humor mag schon lange nicht mehr originell sein, doch schmälert das zu keiner Zeit den Unterhaltungswert. Die absurden Slapstickszenen, für die die Show mittlerweile bekannt ist, dürfen natürlich auch nicht fehlen, halten sich aber glücklicherweise im Hintergrund und werden nur für das ein oder andere explosive Spektakel genutzt.

Gerade Clarkson und May merkt man das Alter jenseits der 60 mittlerweile deutlich an und unterstützt von dieser absolut lebensfeindlichen Gegend in einem unbekannten Land, ist es das Ausloten des Zumutbaren für diese alten Säcke, was für jede Menge Unterhaltung sorgt. Insgesamt ist weder der Humor noch die immer gleichen Abläufe der Show zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner Weise als originell zu bewerten, doch kombiniert mit diesem unverbrauchten Flecken Erde liefert der Sand Job eine Art Best-of ab und bietet langjährigen Fans über zwei Stunden gelungene Unterhaltung.

«The Grand Tour: Sand Job» ist seit dem 16. Februar 2024 bei Amazon Prime Video abrufbar.
18.02.2024 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/149233
Marc Schneider

super
schade

95 %
5 %

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The Grand Tour: Sand Job Grand Tour

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