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Sat.1 schmeißt die Drittanbieter raus

Mit sofortiger Wirkung verändert Sat.1 sein Line-Up. Unter anderem bekommt «Grenzenlos» einen neuen Sendeplatz.

Die Münchener Fernsehstation Sat.1 beendet die Ausstrahlung der Drittanbieter-Programme, die der Fernsehsender seit vielen Jahrzehnten ausstrahlen musste. „Es besteht für uns bereits seit August 2020 keine Verpflichtung mehr zur Fortsetzung der Drittsendeprogramme. Wir werden die bereits vorproduzierten Folgen zu den bislang geltenden Konditionen abnehmen und vergüten bzw. die Abbruchkosten übernehmen und uns eng mit den Produzenten abstimmen und so sicherstellen, dass ihnen durch das Ende der Fensterprogramme keine unmittelbaren finanziellen Nachteile entstehen“, teile Sendersprecherin Sandra Scholz mit.

Die Reportage-Sendung «Grenzenlos – Die Welt entdecken» ist künftig nicht mehr samstags in Sat.1, sondern ab 27. Oktober um 23.45 Uhr bei Sat.1 Gold zu sehen. Es stehen noch acht weitere Episoden aus, teilte Sat.1 mit. Am Samstag bekommen die Zuschauer eine zusätzliche «Auf Streife – Die Spezialisten»-Episode beschwert.

«Focus TV» (im ersten Halbjahr 2020 «Spiegel TV Reportage») und «Dinner Party» wandern vom Dienstag auf den Montag. Bereits ab kommender Woche greift das neue Programmschema. Während von der Reportage-Sendung noch sieben Folgen ausstehen, bekommen die Zuschauer vom Nachttalk von drei Folgen serviert. Am Dienstagabend strahlt Sat.1 weitere Episoden von «Navy CIS» und «Navy CIS: L.A.» aus.
22.10.2020 08:21 Uhr Kurz-URL: qmde.de/122139
Fabian Riedner

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Grenzenlos – Die Welt entdecken Focus TV Dinner Party Auf Streife – Die Spezialisten Spiegel TV Reportage Navy CIS Navy CIS: L.A.

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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Vittel
22.10.2020 17:19 Uhr 2
Das wäre doch nicht mehr zeitgemäß, da klassisches TV nicht mehr der einzige Kanal ist, um Menschen zu erreichen.

Warum sollte man private Sender dazu zwingen, Material von anderen privaten Firmen zu senden? Wenn die der Meinung sind, dass ihre Inhalte relevant und nachgefragt sind, dann können sie den Kram auf ihrer eigenen Webpage oder bei youtube veröffentlichen.
AlphaOrange
22.10.2020 18:42 Uhr 3
Die Drittsendelizenzen dienen originär dazu, zu verhindern, dass ein Sender oder eine Sendergruppe eine "vorherrschende Meinungsmacht" erzielt. Und nicht dafür, Drittanbieter ohne Quotendruck durchzufüttern. Daher dürfte ein Absenken der Schwellenwerte schwer zu verargumentieren sein. Zumal ich zu behaupten wage, dass ein TV-Marktanteil von 20% heute nicht einmal annähernd mehr die Bedeutung im Sinne der Meinungsbeeinflussung hat wie zu der Zeit, als diese Regelung im RStV beschlossen wurde.
HalbTV
24.10.2020 17:48 Uhr 4
Die "Meinungsvielfalt" war halt der Alibiaufhänger, um diese Regelung irgendwie juristisch zu legitimieren. Ursprünglich ging es doch um die Verbreitung über TV-Antenne in NRW. Ende der 80'er konnte man ja noch nicht einfach eine Sat-Schüssel aufstellen, da musste ein Antrag bei der Oberpostdirektion gestellt werden. Daher konnte man den aufkommenden Privatsendern einen enormen Schub bei der Reichweite anbieten, wenn sie diese "Kröte" schluckten.



Reichweite und "Meinungsvielfalt" hat man mit der Regelung doch kaum erreicht. Prominente Sendeplätze waren doch eigentlich nur 'Spiegel TV' am Sonntag und 'Stern TV' am Mittwoch jeweils um 22.15 Uhr. Die Restzeiten wurden doch schon immer in die Randzeiten verschoben. Und dann mit so Formaten wie '10 vor 11' bespielt, wo die Quoten stark gegen Null konvergierten.



Gerade die letzte Runde sowohl bei SAT1 als auch bei RTL haben doch dazu geführt, dass beide es gegenüber ihren LMAs geschafft hatten, die Sendezeiten aus der Kernzeit zu entfernen. Dazu wurde es noch seichter beim Inhalt. Aber auch bei RTL dürfte die aktuelle Runde wohl die Letzte sein.



Daher mal sehen, was sich die Länder eventuell einfallen lassen. Einfach streichen werden sie die Regelung sicherlich nicht.
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