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Facebook – Ist die Party vorbei?

Wie steht es aktuell um das Unternehmen von Mark Zuckerberg, das in den vergangenen Jahren viele Skandale wie Ausspähung der Daten aussitzen musste?

Gerade erst haben sich die Internetnutzer von Google+ verabschieden müssen, denn Google hat sein soziales Netzwerk nach acht Jahren eingestellt. Inzwischen gibt es in Nordamerika und Europa nur noch Facebook als Mainstream-Netzwerk, in dem man Freunde hinzufügt, seinen Status teilt respektive Seiten kommentiert. Es existieren zwar zahlreiche weitere Netzwerke wie Xing oder LinkedIn, diese haben sich allerdings der Geschäftswelt verschrieben. Mit Instagram hat Facebook ein sehr erfolgreiches Tool in der Hand, das sich erfolgreich auf das Teilen von Fotos spezialisiert hat.

Das Netzwerk von Mark Zuckerberg ist nachwievor das erfolgreiche Angebot im Internet. Täglich werden 1,5 Milliarden User auf der Plattform gemessen, in Europa nutzen 282 Millionen Menschen den Dienst. In den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada werden 186 Millionen tägliche Nutzer verbucht. Facebook wächst weiter – und die Zahlen können sich wirklich sehen lassen. Der Umsatz betrug im vierten Quartal mit Werbung 16,640 Milliarden US-Dollar. Allerdings zeigt sich auch hier, dass man mit Gebühren und anderen Geschäftsmodellen schon scheiterte: Nur 274 Millionen US-Dollar setzte man mit diesen neuen Tools um.

Der Gesamtumsatz wird vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada verdient: Die 186 Millionen User sorgten im vierten Quartal 2019 für die Hälfte des Umsatzes. Der Umsatz aus Europa kam auf 4,51 Milliarden US-Dollar. Die großen Wachstumsmärkte Asien und der Rest der Welt kommen auf 1,055 Milliarden User (+271 Millionen User in zwei Jahren, Europa und Amerika lediglich +26 Millionen), setzten in den letzten drei Monaten des Jahres 2018 nur 4,3 Milliarden US-Dollar um. Damit steigerte Facebook den Umsatz zwar deutlich, aber ein europäischer User ist deutlich mehr Wert als ein asiatischer oder aus einer sonstigen Region. In den USA und Kanada beträgt der Umsatz pro User 34,86 US-Dollar, der Europäer sorgt für 10,98 US-Dollar. In Asien sind es 2,96 US-Dollar, während der Rest der Welt mit 2,11 US-Dollar abgeschlagen liegt. Allerdings ist die Kaufkraft in Asien und den Dritte-Welt-Ländern deutlich geringer.

Facebook verdiente im vierten Quartal 2018 7,82 Milliarden US-Dollar, damit betrug die operative Marge sehr gute 46 Prozent. Die Finanzzahlen des Unternehmens können sich also sehen lassen, auch der Aktienkurs legte zuletzt wieder deutlich zu. Immerhin ist Facebook eine Cashcow und die Investoren bekommen für ihre Anteile auch eine ordentliche Dividende.

Dann sollte alles in Butter sein? Nein: Eine Jim-Studie von mpfs ermitelte, dass Facebook für die unter 18-Jährigen nicht mehr relevant sei. Gegenüber dem Business Insider sagte ein Informant, dass alle neuen Funktionen lediglich die Nutzungsdauer erhöhen sollten. Dies ist allerdings nicht eingetreten. Wer sich zudem über einen längeren Zeitraum nicht bei Facebook einloggt, wird per Mail darauf hingewiesen, dass er sich doch mit einem Klick in der Mail wieder einloggen könnte. Zudem wurde im Oktober 2018 der Löschvorgang erschwert. Nachdem der User seinen Account zum Löschen beantragt hat, muss er nun 28 statt 14 Tage warten. Auch dies ist nicht gerade ein Zeichen, dass alles so super beim sozialen Dienst läuft.

Ein weiterer Knackpunkt sind die Userbeiträge: Facebook betreibt nicht nur das soziale Netz, sondern auch Whatsapp und Instagram. Während beim blauen F die Umsätze weiterhin sprudeln, posten die User kaum noch eigene Beiträge – außer in lokalen Gruppen. Anders bei Whatsapp und Instagram, die fast ausschließlich durch Beiträge von Usern leben. Dort sind die Umsätze allerdings vernichtend gering.

Facebook kann in Deutschland 32 Millionen Nutzer pro Monat vorweisen und ist somit immer noch das größte soziale Netzwerk. Die Facebook-Pages Spiegel Online, Welt, die Sportseiten von Sky und andere Anlaufstellen sind nachwievor ein beliebter Ort zum Kommentieren. Dennoch haben sich viele User schon abgewendet oder verbringen weniger Zeit mit dem Dienst. Der große Hype um Zuckerbergs Unternehmen ist vorbei.
03.04.2019 11:16 Uhr Kurz-URL: qmde.de/108361
Fabian Riedner

super
schade


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