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Sat.1-Flops: So schlecht wie Maschmeyer war zuvor kaum einer

Sat.1 verzichtet am Mittwochabend auf eine weitere Folge der Gründershow «Start Up!», nachdem diese in der Vorwoche auf 2,8 Prozent gefallen war. Gab es eigentlich Sat.1-Produktionen, die ähnlich schwach liefen?

2,8 Prozent waren zu viel des Guten – oder eben ganz anders herum. Die Sendung «Start Up!» mit Erfolgs-„Löwe“ Carsten Maschmeyer wird durchaus in die Historie von Sat.1 eingehen. Keine Erstausstrahlung einer Sat.1-Eigenproduktion lief jemals schlechter. Nur eine Erstausstrahlung einer Sat.1-Eigenproduktion kam auch nur annähernd auf ein so schlechtes Ergebnis. Sat.1 wischte dem Mega-Flop recht lapidar vom Tisch, sagte, dass „ unser uniques, hochwertiges spezifisches Format «Start Up!» mit der Entwicklung von Logos, Claims und neuen Produkten nicht relevant genug war.“ Die Wahrheit aber dürfte sein: Noch nie hat Sat.1 so krass am Publikumsinteresse vorbeiproduziert wie in diesem Fall.




Man muss wirklich bis ins Jahr 2014 zurückgehen, um einen ähnlichen Flop zu finden: Damals lief an einem Oktober-Samstag die «SKL Millionen Show» beim Münchner Sender – und generierte gerade einmal 2,7 Prozent Marktanteil. 0,82 Millionen Menschen sahen insgesamt zu – mehr als zuletzt bei Maschmeyers Gründern. Einen weiteren Sat.1-Flop dieser Größenordnung aber gibt es nicht.

Dabei gab es schon andere sehr prominente Flops des Bällchensenders, die allesamt aber weitaus besser liefen. So befindet sich Maschmeyer zum Beispiel in Gesellschaft mit Kai Pflaume, der 2007 eine Constantin-Spielshow namens «Rich List» präsentierte. Gestartet war das Format am Vorabend und holte da sonntags bis an die 14 Prozent – somit lief überhaupt mindestens eine Ausgabe der Show erfolgreich. Allerdings ließ man Federn und verkraftete den Sprung auf den Slot am Sonntag um 20.15 Uhr nicht. Die am 12. September 2007 gemessenen fünf Prozent bei den Werberelevanten waren damals ein Quoten-Debakel.

Auf ähnlich schwache Werte kam im April 2008 dann eine Episode einer selbst produzierten Serie. Noch lange vor «Danni Lowinski» hatte sich Sat.1 an einem actiongeladenen Krimiformat namens «GSG9» versucht und damit zeitweise sogar mehr als drei Millionen Fans in seinen Bann gezogen. Die Episode von Donnerstag, 17. April 2008 aber, markierte den Tiefpunkt: Nur 5,1 Prozent wurden damals gemessen, womit man meilenweit unter dem damals bei knapp über zehn Prozent liegenden Senderschnitt verblieb. «GSG9» wurde in Folge natürlich nicht weiter produziert.

Immerhin brachte es die Serie aber auf über 20 Folgen, deutlich weniger waren es bei «Deadline», einer Krimiserie, in der die Ermittler immer gegen die Uhr arbeiteten. 2007 gezeigt fiel die schwächste Folge sogar auf nur 4,7 Prozent Marktanteil. Nach ordentlichem Start (über 8%) ging es immer weiter bergab. Als die Folgen acht und neun auch nur knapp mehr als fünf Prozent generierten, zog Sat.1 den Stecker und setzte das Format ab. Eine weitere deutsche Serie hatte Jahre später große Probleme: Die UFA-Produktion «Josephine Klick» musste im September 2015 mit nur 4,6 Prozent Marktanteil an einem Dienstagabend Vorlieb nehmen. Kein Wunder: Die damals gezeigte zweite Staffel der Sendung mit Diana Amft war dann zugleich auch die Letzte.

Auch Factual Formate hatten in Sat.1 teils einen schlechten Stand. «Stalker» etwa, beruhend auf einem erfolgreichen ausländischen Vorbild, startete regulär mit gerade einmal 5,5 Prozent. Die Pilotfolge war einige Monate zuvor auf dem 22.15-Uhr-Slot noch auf mehr als zwölf Prozent gelangt. Als sich «Stalker» eine Woche später nur auf etwas mehr als sechs Prozent der Umworbenen steigerte, drehte der Sender dem Format den Saft ab. «Jetzt oder Nie!», eine Sendung, in der man ein Ziel binnen 100 Tagen erreichen sollte, musste weichen, nachdem die zweite Episode des Formats im Sommer 2017 an einem Mittwochabend auf 4,2 Prozent fiel. Und das ebenfalls im Vorjahr gezeigte Make-Over-Format «House Rules» lief zwar komplett, machte mit ebenfalls teils nur 4,2 Prozent bei den Umworbenen keinerlei Werbung für eine Fortsetzung. Ebenfalls unter die Marke von fünf Prozent war im Winter 2015 übrigens der Ableger «Got to Dance Kids» gefallen, mit 5,6 Prozent als Show-Flop in die Historie eingegangen ist die «Millionärswahl», die 2014 sowohl in Sat.1 als auch bei ProSieben zu sehen war.

Nachdem ProSieben bei einer Live-Show nur auf drei Prozent kam, war das komplette Format Geschichte. Maschmeyers «Start Up!», das übrigens aus der Erfolgsschmiede von Sony kommt, die für VOX auch «Die Höhle der Löwen» herstellen, geht jetzt nur noch im Internet weiter. Sat.1 wird für die wenigen Fans Woche für Woche die jeweiligen Episoden mittwochs zum Abruf freischalten.
18.04.2018 14:43 Uhr Kurz-URL: qmde.de/100342
Manuel Weis

super
schade

64 %
36 %

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Tags

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Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
Kingsdale
18.04.2018 18:35 Uhr 4
Gut so, niemand brauchte diese Pseudo-Darstellungs-Show!

...außer Sentinel natürlich.
Kalinkax
18.04.2018 21:58 Uhr 5
wahrscheinlich hat Maschmeyer und seine Frau Sat1 Kohle überwiesen, der hats und der sender brauchts mittlerweile
flom
20.04.2018 13:29 Uhr 6
Ich denke auch das da Beziehungen eine Rolle gespielt haben, ansonsten ergibt dieses Format keinen Sinn.
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