In der Generation Smartphone spielt sich das Leben überwiegend online ab, so auch der Fernsehkonsum. Neben das klassische lineare Fernsehen treten allerhand Alternativen, die es den Menschen ermöglichen ihre Lieblingsformate über die unterschiedlichsten Kanäle anzuschauen. Während die Sendergruppen ihre Inhalte in eigenen Mediatheken zur Verfügung stellen, erfreuen sich auch Fernsehdienste wie waipu.tv größter Beliebtheit. Mit dem Versprechen „Fernsehen, wie sie es möchten“, werden die Kunden angelockt und können dann entscheiden, ob sie die Inhalte über TV oder Smartphone konsumieren. Zu einem monatlichen Festpreis erhalten Nutzer dann Zugriff auf das reguläre TV-Programm, können Sendungen dabei jedoch auch aufnehmen und pausieren. Auch Amazon Prime bietet mit seinem Fire-Stick eine Alternative zum klassischen Fernsehen, die es ermöglicht bevorzugte Programme komplett über das Internet zu streamen. Der Stick bietet neben dem Zugriff auf die Mediatheken der TV-Sender zusätzlich auch über 5.000 Apps. Drei Viertel der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren verwenden laut Bitkom mittlerweile Alternativen zum linearen Fernsehen und schauen Filme und TV-Sendungen bevorzugt als Stream im Internet. 74 Prozent davon nutzen die Mediatheken der TV-Sender, rund die Hälfte verfolgt das klassische TV-Programm live im Internet über diverse Anbieter.
Zur größten Konkurrenz des linearen Fernsehens wurden in den vergangenen Monaten Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Prime oder Maxdome, die den Sendern ihre Marktanteile streitig machen. Laut einer aktuellen Studie von Bitkom nutzen drei von zehn deutschen Internetnutzern ab 14 Jahren kostenpflichtige Video-On-Demand-Portale, womit ein Anstieg von 25 auf 29 Prozent verzeichnet werden konnte. 35 Prozent der Befragten gaben an sogar komplett auf das lineare Fernsehen zu verzichten und auf Video-Streaming umgestiegen zu sein. Ein Hinweis für Experten, dass das lineare Fernsehen zunehmend an Relevanz verliert und vor allem junge Menschen vermehrt auf Online-Angebote zurückgreifen. Denn diese bieten nicht nur einen großen Katalog an Filmen und Serien, sondern auch den Vorteil Inhalte zu jeder Zeit und an jedem Ort genießen zu können.
Aber auch der Faktor Sicherheit spielt eine große Rolle, denn die Zuschauer müssen nicht darum bangen, ob ihre Lieblingsserie überhaupt bis zum Ende im TV ausgestrahlt oder ins Nachtprogramm verlegt wird. Schon heute sind die ersten Auswirkungen in Form von abnehmenden Quoten von US-Serien im deutschen Fernsehen spürbar. 2016 / 2017 gingen einige amerikanische Erfolgsformate (zum Beispiel: «This Is Us», «Empire», «How to get Away with Murder» oder «Quantico») baden und stoßen im linearen Fernsehen auf wenig Resonanz. Selbst Quotengaranten wie «Outlander», «The Walking Dead» oder «Game of Thrones» bekamen die Auswirkungen des zunehmenden Video-Streamings im Free-TV zu spüren.
Wie die TV-Sender diesem Trend den Kampf ansagen bleibt abzuwarten, doch 2017 zeichnete sich deutlich der Trend zu mehr Eigenproduktionen ab. Nicht nur Sky stieg in das Seriengeschäft ein, sondern auch 13th Street wagte mit «Culpa» einen ersten Versuch, während VOX erfolgreich einen Nachfolger für «Club der roten Bänder» fand und RTL eine Sitcom und Drama Offensive startete. Das Ziel: Unabhängigkeit vom internationalen Serienmarkt.
Und morgen? Da befassen wir uns mit dem Polit-Jahr 2017
Bisher in dieser Reihe schon erschienen:
Joko und Klaas: Gescheiterte Raab-Nachfolger?
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Es gibt 28 Kommentare zum Artikel
28.12.2017 21:32 Uhr 26
29.12.2017 11:02 Uhr 27
29.12.2017 23:02 Uhr 28
Naja...mit Lost fing es zumindest bei mir an, mich damals vom TV abzuwenden. Ich war so hart abgefuckt wegen den Werbeunterbrechungen, weil Lost ja immer im Schneckentempo unterwegs war. Das war so der Anfang davon, dass ich gar nichts mehr mit dem TV zu tun hatte...etwa 5 oder 6 Jahre später landete meine Kiste dann auf dem Müll (weil kaputt) und seitdem bin ich vom Fernsehen (mehr oder weniger) weg.