Mit den Sofort-Wiederholungen des abendlichen «Tatorts» feiert der Digitalsender One Woche um Woche phänomenale Quoten.
Sonntags um 20.15 Uhr keine Zeit? Oder so fasziniert vom «Tatort», dass man ihn nochmal schauen möchte? Für beide Beweggründe bietet One eine Alternative: die kleine Digitalschwester des Ersten zeigt sonntags direkt im Anschluss an die reguläre «Tatort»-Ausstrahlung stets dieselbe Folge ein weiteres Mal. Auf den ersten Blick mag eine solche Programmstrategie kontraintuitiv wirken, doch die Quoten der Wiederholungen beweisen, wie erfolgreich One mit diesem Vorgehen ist.
Mit der Wiederholung des ersten «Tatorts» der neuen TV-Saison lockte One am 27. August direkt 0,46 Millionen Zuschauer an, womit tolle 1,9 Prozent Marktanteil einhergingen. Zum Vergleich: der Senderschnitt lag zuletzt gerade mal bei 0,6 Prozent. Als am 10. und 17. September die Reichweiten der «Tatorte» im Ersten stiegen, durfte sich auch One über wachsenden Zulauf freuen. 0,59 Millionen verfolgten den bisher zuschauerstärksten «Tatort» der neuen Saison („Stau“), eine Woche später schalteten sogar 0,60 Millionen ein – und das obwohl „Zwei Leben“ im Hauptprogramm knapp 800.000 weniger überzeugte. Beide Folgen führten One auch zu den höchsten Marktanteilen der Krimiausstrahlungen am Sonntagabend. Mit 2,3 und 2,5 Prozent vervierfachten sie den Senderschnitt.
Und auch die nachfolgenden Ausgaben Deutschlands beliebtester Krimireihe waren bei One stets von Erfolg gekrönt. Jeweils rund eine halbe Million Zuschauer verfolgten die Wiederholung im Nebenprogramm, was mit 1,8 bis 2,1 Prozent Marktanteil einherging. Allerdings ließ sich auch Ende September und im Oktober kein direkter Zusammenhang zwischen der Quote im Hauptprogramm und der Digitalsparte nachweisen.
Einzige Ausnahme: Bereits früher gezeigte «Tatorte». Es zeigte sich, wie abhängig die Wiederholungen bei One davon sind, dass im Ersten wirklich eine Neuausstrahlung gezeigt wird. In den ersten beiden Augustwochen liefen zwei alte «Tatort»-Folgen im Hauptprogramm, die naturgemäß deutlich weniger Zuschauer anlockten – knapp die Hälfte im Vergleich zu neuen Episoden. Beim ehemaligen Einsfestival war das Interesse an exakt denselben Folgen ebenfalls unterdurchschnittlich. Weniger als 300.000 verfolgten „Hundstage“ und „Das Muli“ bei One – sonst ist die Reichweite der Folgen ebenfalls mindestens doppelt so hoch. Allerdings scheint die «Tatort»-Quote bei One nicht unbedingt von der Frische der gezeigten Ware abzuhängen, sondern im Falle von Wiederholungen schlicht von der Zahl der Zuschauer im Ersten. Der «Tatort: Satisfaktion» lockte Mitte August beispielsweise knapp sieben Millionen Zuschauer im Hauptprogramm an – bei One kamen nicht wie zuvor nur knapp 300.000 zusammen, sondern mehr als eine halbe Million.
Der «Tatort» ist in aller Regel auch beim jungen Publikum ein absoluter Hit – und davon profitiert natürlich auch One. Dort sprengen die Wiederholungen der Krimireihe in aller Regelmäßigkeit den Senderschnitt. Ein Prozent Marktanteil ist der niedrigste Wert, der bei den 14- bis 49-Jährigen für die erste Wiederholung eines neuen «Tatorts» gemessen wurde – und selbst damit verdoppelte man noch den Senderschnitt von zuletzt 0,5 Prozent. Im besten Fall generierten die Re-Runs bis zu 2,2 Prozent in der jüngeren Zielgruppe.
Im Schnitt kamen die Wiederholungen bei One bei den 14- bis 49-Jährigen zuletzt auf hervorragende 1,8 Prozent Marktanteil. Berücksichtigt wurden dabei nur jene Abende, an denen im Hauptprogramm ein neuer «Tatort» gezeigt wurde. 170.000 junge Zuschauer interessierten sich im Mittel für die Re-Runs, insgesamt kamen durchschnittlich 520.000 Zuschauer zusammen. Damit gingen genau zwei Prozent beim Gesamtpublikum und 1,8 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe einher – ein absoluter Traum für den kleinen Sender One.
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