Die ZDF-Talkerin Maybrit Illner weist die Vorwürfe ab, Deutschlands Talkshows hätten die rechtspopulistische Partei erstarken lassen.
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Von Januar 2016 bis zur Bundestagswahl waren von 400 Gästen unserer Sendung elf von der AfD. Das sind weniger als drei Prozent.
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Maybrit Illner
Der Vorwurf stand schon lange im Raum, und im Rahmen der Elefantenrunde im Anschluss der Bundestagswahl wurde er endgültig zu einer Debatte, die nicht von der Tagesordnung wegzudenken ist: Haben Deutschlands Talkshowmoderatorinnen und Talkshowmoderatoren der AfD durch die häufige Thematisierung ihrer Inhalte überhaupt erst so stark gemacht, wie sie nun ist?
ZDF-Moderatorin Maybrit Illner wehrt sich im Gespräch mit dem Medienmagazin 'journalist' gegen diese Anschuldigung. "Die AfD und ihre Vertreter mussten ab 2016, in Zeiten von Pegida, Köln, zweistelligen Wahlergebnissen im März und brennenden Flüchtlingsheimen kritisch befragt werden", erläutert die Journalistin.
Sie führt fort: "Ignorieren war keine Alternative. Aber zwischen 'ignorieren' und 'hofieren' liegen ein paar journalistische Möglichkeiten." Daher werde sie auch künftig AfD-Politiker in ihre Sendung einladen – wenn ihre Redaktion das angesichts der Themenlage für angebracht hält.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
03.11.2017 14:59 Uhr 1
Wieso werfen ARD und ZDF diese Kritik, eigentlich immer zurück, das Sie Politiker der AfD sooft in den Sendungen hatten?? Ich versteh es nicht!
03.11.2017 16:48 Uhr 2
Ich sehe das Problem eher darin, dass auch ohne AfD Beteiligung die Diskussion häufig um die Partei kreiste und man sie zu anderen Themen außer Zuwanderung nicht in die Sendungen eingeladen hat (vielleicht wollten sie auch nicht?).