Wir schauen uns Sony etwas genauer an. Als Exempel dienen: Ein reichhaltiges Musikarchiv, eine Filmsparte, die dringend einen neuen Überhit sucht und ein klammheimlich erfolgreich vor sich hinlaufendes TV-Segment.
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Sony Pictures: Warten auf den Milliarden-Dollar-Hit
Die erfolgreichste Sony-Filme weltweit
- «Skyfall» (2012; 1,11 Milliarden Dollar)
- «Spider-Man 3» (2007; 890,9 Millionen Dollar)
- «SPECTRE» (2015; 880,7 Millionen Dollar)
- «Spider-Man» (2002; 821,7 Millionen Dollar)
- «Spider-Man 2» (2004; 783,8 Millionen Dollar)
- «2012» (2009; 769,7 Millionen Dollar)
- «The Da Vinci Code – Sakrileg» (2006; 758,2 Millionen Dollar)
- «The Amazing Spider-Man» (2012; 757,9 Millionen Dollar)
- «The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro» (2014; 709 Millionen Dollar)
- «Hancock» (2008; 624,4 Millionen Dollar)
Stand: 14. Juli 2017
Ein Milliarden-Dollar-Hit ist für Hollywood-Studios so etwas wie ein Fleißsternchen: Einen Film mit 600 Millionen Dollar Einnahmen zu haben und einen zweiten mit 400 Millionen Dollar, mag auf der Haben-Seite (je nach Budget) auf dasselbe hinauslaufen wie ein einzelner Milliarden-Hit. Jedoch bringt das Durchbrechen dieser magischen Marke wirtschaftliches Prestige mit sich sowie Gratis-PR, da Branchenblätter und Filmportale verstärkt über diesen wirtschaftlichen Riesenerfolg berichten.
Und in eben diesem Sektor hinkt Sony seiner Konkurrenz enorm hinterher. Während Disney bis dato 14 Milliarden-Dollar-Hits veröffentlicht hat, Universal und Warner Bros. immerhin jeweils fünf, unterbietet Sony die ebenfalls wenige Überblockbuster aufweisenden Studios Fox und Paramount: Bislang ist der James-Bond-Kracher «Skyfall» der einzige Film Sonys, der über eine Milliarde Dollar an den Kinokassen generierte. 2012, das Jahr, in dem «Skyfall» anlief, ist darüber hinaus das letzte Jahr, in dem sich Sony unter den Top 3 der meistverdienenden Studios befand – ein Umstand mit schwerwiegenden Folgen.
Da Sony nämlich trotzdem immer wieder mit großen Budgets hantiert, um im Megablockbuster-Sektor mit Disney, Warner und Universal mitzuhalten, führt der Mangel an Übererfolgen zu mageren Finanzen: Sony zockt extrem hoch, und fiel zuletzt wiederholt mindestens genauso arg auf die Nase. Das Geschäftsjahr 2016 beendete Sony Pictures konsequenterweise mit einem Verlust von 719 Millionen Dollar – auch die unmittelbaren Vorjahre liefen nur unwesentlich besser.
Dies erklärt, weshalb Sony einst so verzweifelt aus der «The Amazing Spider-Man»-Reihe ein Franchise vom Umfang eines «Avengers»-Kosmos formen wollte, nun (anders als Fox) eine Kooperation mit Marvel Studios eingeht oder eine eigene Abteilung gründete, um die beliebte «Ghostbusters»-Marke intensiv zu melken: Sony Pictures will dringend Spitzenerfolge haben, und da diese Verzweiflung wiederholt mit Flops gekrönt wurde, braucht Sony diese begehrten, prestigeträchtigen Hits mittlerweile auch.
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