Mit öffentlicher Kritik an der am Mittwochabend ausgestrahlten Doku «Auserwählt und ausgegrenzt» sparten die Sender nicht, doch zum Produzenten-Team selbst soll es monatelang keinen Kontakt gegeben haben. Das behauptet zumindest Regisseur Joachim Schroeder.
Die Geschichte der Antisemitismus-Doku
«Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa» ist bereits vor ihrer Erstausstrahlung (Mittwoch, 22:15 Uhr, Das Erste und Arte) durchaus als "bewegt" zu bezeichnen: Erst weigerten sich der Westdeutsche Rundfunk und Arte, den Film zu zeigen und verwiesen auf angebliche handwerkliche Mängel, dann wuchs der öffentliche Druck, die
Bild-Zeitung veröffentlichte den 90-Minüter einen Tag lang auf ihrer Website - und am Abend soll es dann eben doch zur TV-Ausstrahlung kommen, mitsamt anschließender Diskussionsrunde bei «Maischberger».
Nicht zum Talk eingeladen sind allerdings die Menschen, die aus allererster Hand etwas zum Film hätten sagen können: Die Produzenten. Und laut einem Interview des Regisseurs Joachim Schroeder mit der
FAZ sei dies nicht das erste Mal, dass die beteiligten Sender lieber über das Werk sprechen (lassen), als mit den Verantwortlichen den Kontakt zu suchen: "Seit sechs Monaten sprechen weder der WDR noch Arte mit uns. Stattdessen verbreitet sich der WDR seit zwei Wochen über angebliche Mängel des Films." Sogar auf einen 15 Fragen umfassenden Katalog, auf den man habe binnen dreier Tage antworten müssen, sei keinerlei Rückmeldung von Seiten des WDRs erfolgt.
Dass der Film gezeigt wird, hält Schroeder allerdings für "gut und überfällig" und ist überzeugt, dass die Ausstrahlung "viele von der Dringlichkeit des Themas überzeugen" werde. Inhaltlich habe sich sein Team auf israelfeindliche Kampagnen fokussiert und lediglich Vorwürfe erhoben, für die es frei zugängliche Belege gebe.
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