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Schlimmer Juli spült Nachrichtensendern viele Zuschauer zu

Der Amoklauf von München, der Axt-Terror von Würzburg, Putsch-Versuch in der Türkei und der Anschlag von Nizza. Der dramatische Juli beschert den Nachrichtensendern starke Quoten.

Noch mehr Zuschauerdaten

...am Abend des München-Terrors war N24 auch abseits des klassischen TVs stark nachgefragt. Der Sender punktete via Facebook Live - mehr zu den dort generierten Zahlen in unserer Rubrik "3 Quotengeheimnisse".
Es ist ein Ergebnis, das man nicht unbedingt mit Freude betrachten kann: Für den Berliner Nachrichtensender N24 verlief der Monat Juli in diesem Jahr so stark wie keiner seit mehr als fünf Jahren. Bei den 14- bis 49-Jährigen steigerte sich die Nachrichtenstation auf durchschnittlich 1,9 Prozent Marktanteil und legte somit fünf Zehntel zu. Stärker lief es für den Kanal ohnehin nur einmal in seiner ganzen Geschichte: Damals im März 2011, als die Welt nach Fukushima blickte und sich fragte, was im Inneren des Atomkraftwerks genau passiert. Der Monat Juli 2016 war geprägt von Terror, einem Amoklauf in München und vom Putsch-Versuch in der Türkei. Damit einher gingen etliche Nachrichtensondersendungen, die neben N24 auch n-tv fuhr. Der zur RTL-Gruppe gehörende Sender kam allerdings nur auf 1,4 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren, was einem Plus von 0,3 Punkten entsprach.

Bei den Zuschauern ab drei Jahren lagen die Sender derweil einmal mehr absolut gleichauf: Beide gewannen drei Zehntel hinzu, beide kamen somit auf 1,4 Prozent Marktanteil. Stabile Quoten haben derweil die zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörenden Spartensender zu vermelden. ProSieben Maxx schließt den siebten Monat dieses Jahres mit 1,1 Prozent Marktanteil ab – ein Plus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Fußball-Monat Juni. Der auf Best-Ager ausgerichtete Sender Sat.1 Gold gewann 0,2 Punkte hinzu und landete wieder bei 1,4 Prozent. Hier war der Juni vergleichsweise schwach gelaufen. Dass man sich nun wieder steigerte, ist kein unwichtiges Signal.

Es zeigt, dass man sich gegen die neue Konkurrenz von RTLplus wohl behaupten kann. Der jüngste RTL-Spross, der tagsüber vor allem Gerichtsshows zeigt und abends mit alten deutschen Serien steigende Reichweiten vermeldet, kam insgesamt auf 0,4 Prozent Marktanteil (unverändert gegenüber dem Startmonat), bei den von der Gruppe immer besonders gern genannten 14- bis 59-Jährigen auf 0,5 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Quote im Monat Juli bei 0,5 Prozent. Zurück aber zu ProSiebenSat.1, wo sich sixx um 0,1 Punkte auf 1,3 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe steigerte. Im Juli also erwies sich einmal mehr Sat.1 Gold als stärkster kleiner Kanal der Sendergruppe.

Einen schweren Stand hatte derweil Sportsender Sport1. In Teilen noch gegen die EM, aber definitiv ohne Bundesliga-Fußball, ohne Basketball und anderen Top-Sport holte man 0,8 Prozent Marktanteil insgesamt und 0,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Gegenüber dem Juni ist das die erwartete Steigerung – um je 0,2 Punkte gingen die Werte nach oben. Aber: Der Juli 2015 war – auch mangels Sportberichterstattung bei den ganz großen Sendern – erfolgreicher.

Kopf-an-Kopf-Rennen


Ein richtig enges Duell lieferten sich derweil die Kindersender im Markt der 3- bis 13-Jährigen im Sendefenster sechs bis 20.15 Uhr. Am Ende konnte sich der private Anbieter SuperRTL hauchdünn gegen die öffentlich-rechtliche Konkurrenz des KiKa durchsetzen. Der private Kanal kam auf 19,5 Prozent, KiKa auf 19,4 Prozent. Gegenüber dem Juni legten beide zu – nur eben unterschiedlich stark. SuperRTL hatte im sechsten Monat des Jahres 18,3 Prozent erreicht, KiKa 17,7 Prozent. Um 1,3 Prozentpunkte nach oben bewegten sich die Quoten des Disney Channel, der nun bei 9,6 Prozent landete. Nick bleibt in diesem Marktsegment Schlusslicht mit 7,9 Prozent – steigerte sich im Juli gegenüber dem Monat zuvor aber um 1,7 Punkte.
01.08.2016 11:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/87199
Manuel Weis

super
schade


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