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Netflix und Co.: Das sind die erfolgreichsten Serien

Die Streaming-Anbieter selbst machen um die Einschaltquoten ein großes Geheimnis, andere Quellen wie Variety und Nielsen veröffentlichen trotzdem belastbare Zahlen. Die Ergebnisse über Erfolg und Misserfolg vieler Serien sind überraschend.

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Die sieben wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Streaming-Quoten:

• Streaming ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Die Serien erreichen oft mehr Zuschauer als klassische TV-Formate, manche gehören zu den erfolgreichsten des Fernsehjahres. Als Nischenphänomen gilt das Angebot längst nicht mehr, zumindest nicht in den USA.

• Die klassische Multi-Camera-Sitcom lebt wieder: Sie war in den letzten Jahren quasi tot, fast alle Neustarts der vor Publikum aufgezeichneten Comedys floppten, viele Klassiker wurden eingestellt. Nur Leuchttürme wie «The Big Bang Theory» halten die Fahne hoch. Doch das Genre lebt wieder, «Fuller House» kann sogar als erfolgreichste Serie derzeit gelten. Und auch das andere Multi-Cam-Experiment «The Ranch» (Foto) mit Ashton Kutcher kam sehr erfolgreich an. Prognose: Der Trend wird anhalten.

• Die Nostalgie-Strategie von Netflix funktioniert: Mit «Fuller House» hat man Menschen angesprochen, die früher nicht zur klassischen Zielgruppe des Streaming-Anbieters gehörten. Genau diese Menschen erreichte man, und es ist zu hören, dass «Fuller House» Netflix sehr viele Neu-Abonnenten beschert haben soll. Die Strategie wird fortgeführt, wohl auch bei anderen Anbietern. Noch in diesem Jahr zeigt Netflix die Neuauflage von «Gilmore Girls», über ein Comeback von «Die wilden 70er» wird spekuliert. 2018 kommt der Reboot des Serienklassikers «Lost in Space» (dt. «Verschollen zwischen fremden Welten») aus den 60ern, der wieder ein anderes Publikum zu Netflix lockt.

• Es gibt kaum Verlierer: Natürlich, «Transparent» hat wenige Zuschauer. Ob Amazon das überhaupt interessiert, ist fraglich. Schließlich interessiert in erster Linie die Abonnentenzahl und nicht die genaue Quote einer Serie. Dennoch schneidet das Format vor allem im Vergleich schlecht ab. Bis auf wenige Ausnahmen wie diese erreichten die Serien, für die Symphony Zahlen veröffentlichte, aber mindestens 4 Millionen Menschen, oft mehr. Das zeigt auch, warum derzeit nur ganz wenige Streaming-Shows abgesetzt werden.

• Serien funktionieren langfristig: Ähnlich wie im TV-Kabelgeschäft scheinen viele Staffeln nicht zu Zuschauerverlusten zu führen. «House of Cards» erreichte mit seiner vierten Runde erstaunlich viele Menschen, kürzlich veröffentlichte Nielsen auch Zahlen für die neue Staffel von «Orange is the New Black» (Foto): Satte 6,7 Millionen sahen die erste Episode innerhalb der ersten drei Tage.

• Hulu mischt mit: Der US-Anbieter spielt eine größere Rolle, als man vielleicht glaubte. Seine erfolgreichste Serie «11.22.63» erreichte fast die Hälfte aller Abonnenten und mehr Zuschauer als alle Amazon-Prime-Serien. Der Dienst hat angekündigt, sein Angebot an Original Content stark auszubauen.

• Auch andere Genres funktionieren: «Making a Murderer» ist die wohl größte Quotenüberraschung. Eine Doku als eine der meistgesehenen Sendungen in den USA? Das Format beweist, dass nicht nur Serien funktionieren, und es bestätigt die Entwicklung der letzten Jahre: Erst kamen die hochklassigen Drama-Formate, dann immer mehr Comedys, auch Revivals und Fortsetzungen. Mit Doku-Reihen wie «Cooked», «The New Yorker Presents» und «Chef’s Table» wird experimentiert, kürzlich wurde mit «Chelsea» die erste Late-Night-Show gestartet. Demnächst kommt die Gameshow «Beastmaster». Kurz: Streaming wird in Zukunft noch vielfältiger.
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06.07.2016 15:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/86662
Jan Schlüter

super
schade

85 %
15 %

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Tags

11.22.63 Beastmaster Chef’s Table Chelsea Cooked Daredevil Die wilden 70er Empire F is for Family Flaked Fuller House Gilmore Girls House of Cards Jessica Jones Lost in Space Love Making a Murderer Master of None Orange is the New Black Sunday Night

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