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Are You There, Chelsea?

Chelsea Handlers neue Show bei Netflix wird in 196 Märkte gestreamt. Der VOD-Dienst ist das erste globale Fernseh-Network.

Auch wenn es viele weltweit erfolgreiche Fernsehformate gibt, werden Sendungen doch primär für das heimische Publikum produziert. Im Klartext heißt das meistens: Amerika. In einigen wenigen Fällen: Das Vereinigte Königreich. Die übrigen Märkte nehmen eine verschwindend geringe Rolle am internationalen Markt ein (sofern es nicht um Adaptionen geht).

Eine amerikanische Serie kann ihr europäisches oder asiatisches Publikum noch so sehr im Sturm erobern. Wenn sie in Amerika niemand mehr sehen will, holt der Cancel Bear zügig seine Pranken zum Schlag aus. Gleiches gilt freilich für nicht-fiktionale Formate: Auch wenn noch so viele Deutsche Jimmy Fallon bei EinsFestival gucken – punkten muss er bei NBC.

VOD-Plattformen mit eigenproduziertem Content – vor allem natürlich Amazon Prime und Netflix – ändern durch eine (zunehmend) weltweite Verbreitung ihrer Eigenproduktionen nun ein bisschen die Spielregeln. Im fiktionalen Segment ist das schon geschehen. Sofern «Jessica Jones» oder «Bloodline» nun bei Amerikanern schlechter ankommen sollten als im Rest der Welt, müsste das bei der Entscheidung über eine Fortsetzung nicht unbedingt ins Gewicht fallen.

Dass von ca. 74 Millionen Netflix-Abonnenten 44 Millionen Amerikaner sind, lässt den US-Markt freilich immer noch sehr dominant erscheinen. Doch in den Vereinigten Staaten ist der VOD-Dienst bereits seit 2007 im Streaming-Geschäft. In die ersten europäischen Märkte (UK, Irland und die skandinavischen Länder) expandierte man erst 2012, Deutschland und Frankreich folgten erst 2014. Erst seit Anfang 2016 ist Netflix in fast allen Ländern der Welt vertreten – und dürfte seinen prozentual größten Zustrom an Neukunden in der nahen Zukunft außerhalb der USA verzeichnen. Das Abonnentenverhältnis „USA zu Rest der Welt“ dürfte sich entsprechend ändern.

Mit der neuen Show von US-Comedian Chelsea Handler steigt Netflix nun auch ins Comedy-Talk-Geschäft ein, nachdem die bisherigen non-fiktionalen Formate der VOD-Plattform im Comedy-Segment (nur) aus abgefilmten Stand-up-Programmen bestanden hatten. Handlers Show könnte vielleicht die erste „Global Talk Show“ werden, also ein Talk- und/oder Comedy-Format, das tatsächlich mit dem primären Blick auf die ganze Welt und nicht (nur) den heimischen US-Markt produziert wird.

Ohne dass es jemandem groß auffiel, ist Netflix etwas gelungen, was lange als utopisch, unrealistisch oder wirtschaftlich unrentabel galt: ein wahrhaftig weltweiter Sender, der zumindest seine eigenproduzierten Sendungen weltweit anbietet, anstatt sie zu sublizensieren oder in manchen Märkten gar nicht anzubieten.

Sogar bei uns Deutschen. Und das, obwohl wir ja immer noch empfindlich sind, wegen all der Sachen, die wir angestellt haben.
18.03.2016 15:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/84447
Julian Miller

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360 Grad Bloodline Jessica Jones

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
tommy.sträubchen
19.03.2016 11:33 Uhr 1
Hey, gut geschrieben. ..aber die letzten beiden Sätze versteh ich nicht ganz ( wartet mal ich les nochmal...) nein auch beim 2.mal. Versteh den Zusammenhang nicht... .Was hat diese schreckliche Zeit damit zu tun(ich mein das wirklich nicht als Angriff) Ich seh einfach nicht..was diese Markterschließung mit unserer Geschichtsempfindlichkeit zu tun hat.Aber es ist ja Wochenende mag sein das ich einfach noch nicht richtig munter bin..lg Schönes Wochenende.
jm_quotenmeter
25.03.2016 01:38 Uhr 2
@tommy.sträubchen

Der letzte Absatz war nichts weiter als ein kleines Zitat aus Chelsea Handlers Stellungnahme zu ihrer neuen Sendung.
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