Eine Woche im Zeichen der PS: Auf Eurosport startete die MotoGP-Saison, Down Under und live bei Sky und RTL ließ die Formel 1 es zum Auftakt gehörig krachen. Alle Fakten: Im SportCheck-Spezial!
Sporthighlights der Woche
- Dienstag, Donnerstag ab 19.15 & Samstag ab 14.10 Uhr: DEL, 4.-6. Spiel im Play-Off-Viertelfinale (Sport1, live)
- Mittwoch, 18.55 Uhr: HBL-Doppelpack: 26. Spieltag: SC Magdeburg - FA Göppingen und Rhein-Neckar Löwen - Bergischer HC (Sport1, live)
- Samstag, 20.15 Uhr: Testspiel Deutschland - England (ZDF, live)
Zitat der Woche
"Ich habe den Bachelor geschaut."
(Thomas Eichin, Manager von Werder Bremen, auf die Frage, wie er das CL-Spiel des FC Bayern gegen Juventus Turin fand)
Formel Furioso - Auftakt nach Maß
Neue Saison, neues Glück: Nach dem insgesamt dritten WM-Titel für Lewis Hamilton (sein zweiter in Folge), versuchen in diesem Jahr nicht nur die beiden deutschen Spitzenpiloten Sebastian Vettel (der nach seinen vier Titeln zwischen 2010 und 2013 zuletzt 5. und 3. wurde) und Nico Rosberg (zuletzt mit zwei starken Vize-Titeln) ihn mehr als zuletzt in Bedrängnis zu bringen. Auch ein Kimi Räikkönen (WM-Titel 2007) wird besser abschneiden wollen als zuletzt.
In Sachen TV feiert die Partnerschaft zwischen der Königsklasse des Motorsport und RTL 2016 sein 25-jähriges Jubiläum – nach einer ersten Phase zwischen 1984 und 1988 wurden seit 1991 ohne Unterbrechung alle 429 Rennen live und exklusiv im Free-TV übertragen. Eine Erfolgsstory, die just um zwei weitere Jahre verlängert wurde. Die Formel 1 bei RTL kam in der Saison 2015 übrigens auf einen Gesamtdurchschnitt von 4,20 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 24,5%).
Live-Übertragungen des freien Trainings der Formel 1 übernimmt im Free-TV ab dieser Saison Schwestersender n-tv. Damit präsentiert die Mediengruppe RTL Deutschland die Formel 1 aus einer Hand. Der Nachrichtensender zeigt immer freitags die ersten beiden Testläufe. Außerdem ist natürlich auch Sky mit umfassenden Berichten weiterhin dabei - einen Kommentar von Quotenmeter-Chefredakteur Manuel Weis zum Auftakt gibt es im Anschluss.
TOP 8 - GP von Australien
- 1. N. Rosberg, Mercedes
- 2. L. Hamilton, Mercedes +8,0
- 3. S. Vettel, Ferrari +9,6
- 4. D. Ricciardo, Red Bull +24,3
- 5. F. Massa, Williams +59,0
- 6. R. Grosjean, Haas F1 +72,0
- 7. N. Hülkenberg, Force +74,1
- 8. V. Bottas, Williams +75,2
Das erste Qualifying der Saison geriet zum Desaster, als die neu eingeführten Regeln nicht zu mehr Spannung führten, sondern das Gros der Fahrer veranlasste, am Ende gar nicht mehr auf die Strecke zu fahren. Nicht nur Niki Lauda forderte im Anschluss vehement eine sofortige Rückkehr zum alten Procedere.
Die erste Pole sicherte sich dabei der Brite Lewis Hamilton (Mercedes) vor Teamkollege Nico Rosberg und den beiden Ferrari mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Nico Hülkenberg im Force India wurde 10., der erst 21jährige Pascal Wehrlein bei seinem Debüt für Manor Racing 22. und somit Letzter.
Am frühen Samstagmorgen erreichte RTL die besten Werte ab 7.00 Uhr, als man 1,11 Millionen Zuschauer (20,9%) und 690.000 (19,6%) bei den 14- bis 59-Jährigen einfuhr. Angesichts der Überdurchschnittlichkeit der Werte ein tolles Ergebnis für die Kölner.
„
Der Start war nicht schockierend, war nicht der schlechteste. Es war eher Kurve 1, wo mich Nico abgedrängt hat, wo ich am meisten Boden verloren habe.
”
Lewis Hamilton über seinen Start und das Zustandekommen des Sieges seines Kollegen Nico Rosberg
Das Rennen konnte dann für das vom Ablauf desaströse Qualifying entschädigen: Mit tollen Überholmanövern, spektakulären -Szenen, vielen rasanten Positionswechseln und einem heiklen Crash mit Rennunterbrechung hatte der Auftakt Rennsport vom Feinsten im Angebot und zeigte seinen Fans, dass mit dem Spektakel in 2016 definitiv wieder zu rechnen ist.
Erster Gewinner wurde der Deutsche Nico Rosberg, der damit seine starken Leistungen der Vorsaison untermauerte. Teamkollege Lewis Hamilton wurde Zweiter, Sebastian Vettel zeigte sich im Ferrari ebenbürtig, scheiterte aber an einer nicht optimalen Strategie und einem späten Fahrfehler. Um sechs Uhr morgens entschieden sich 1,94 Millionen Formel 1-Fans dem Auftaktrennen der neuen Saison beizuwohnen. Das ergab für RTL starke 38,2 Prozent Marktanteil insgesamt und 37,0 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen. Zum Vergleich: 2015 fand die Saisoneröffnung vor im Schnitt 1,71 Millionen Zusehern statt - also rund 230.000 weniger. Die Quoten lagen damals auf fast identischem Niveau: 38,4 Prozent aller Zuschauer waren damals mit von der Partie. RTL übrigens wiederholte die Rennaction nochmals zur Frühstückszeit und generierte mit den Rennbildern ab 8.30 Uhr im Schnitt weitere 1,83 Millionen Fans. 19,3 Prozent standen insgesamt zu Buche, 18,7 Prozent bei den Jungen.
Schuss ins Blaue nach einem Rennen: Wer wird Formel-1-Weltmeister 2016?
Der Weis der Woche: Die hausgemachte Problematik
Ein Kommentar zum Start der Formel 1-Saison von Chefredakteur Manuel Weis
Wer hätte das gedacht: Da beginnt die neue Formel1-Saison beim Sender Sky doch in der Tat mit einem waschechten Kritikpunkt - und betrifft nicht die großen Neuerungen in Sachen Rahmeneberichte beim Pay-TV-Anbieter. Ausgerechnet die bewährten Köpfe um Tanja Bauer und Co-Kommentator Marc Surer machten in Teilen keine allzu gute Figur. Konkret ging es um die Bewertung des neuen Quali-Modus, den die Teamchefs binnen 24 Stunden schon wieder abschafften. Als man am Samstag das Gefühl hatte, die Kommentatoren Roos und Surer verstünden das Format nicht in Gänze, waren sie nicht alleine. Auch einige Teams hatten ihre Einsätze verschlafen.
Steckbrief
Manuel Weis ist seit 2006 bei Quotenmeter und seit 2007 verantwortlicher Chefredakteur. Er ist somit in allen Bereichen der Seite im Einsatz. Nebenberuflich arbeitet er als freier Sportreporter mit Schwerpunkt auf Fußball, Eishockey und Boxen.In der Bewertung aber fällten die beiden ein recht wohlwollendes Urteil - und schlugen sich damit auf eine Seite, die im Fahrerlager auch einige andere (etwa Jos Verstappen) vertraten. Das ist noch in Ordnung. Unglücklich ist aber nur, am Sonntag plötzlich nur noch die andere Seite als quasi einzig vorhandene darzustellen - und in Folge der unter anderem von Mercedes geäußerten Kritik von einer “Blamage” oder einer “Farce” in Bezug auf den Quali-Modus zu sprechen. So schnell kann Lob vergessen sein…
Lob gab es aber sonst für die Übertragung und auch für die Zusammenarbeit mit den Sky-Kollegen aus England. Die sind bei den 21 Rennwochenenden federführend. Sky UK, die auf der Insel einige Rennen sogar exklusiv im Pay-TV zeigen dürfen, sind bekannt, weltweit mit die beste Berichterstattung der Formel 1 zu liefern. Sie senden deutlich ausführlicher als Sky - und mit massiv mehr Man-Power. Das deutsche Sky braucht somit - glaubt man einem Interview mit Moderatorin Tanja Bauer - nur noch zehn Leute an der Strecke, und hat zum Beispiel auch das Design der Inserts von Sky England übernommen.
Der deutsche Sky-Zuschauer profitiert hier ganz eindeutig, wie am Sonntag direkt zu Beginn der Übertragung zu sehen. Wichtig: Bauer hat weiterhin den Hut auf, Hilfe der ausländischen Kollegen kommt nur vereinzelt, sodass das Gefühl, sich in einem Gemischtwarenladen zu befinden, nicht entsteht. Hier holte Tanja Bauer die Expertise von gleich zwei Fachleuten ein. Gut zu gefallen wussten auch die neue Rubrik “Backstage F1”, die diesmal den weiblichen Streckenposten Belinda Taylor vorstellte, die zum besten Marshall des vergangenen Jahres gewählt wurde oder Erklärgrafiken, die Sky von den Engländern übernehmen konnte. Ebenfalls gut: Die Sky-Facts, die seit Jahren während der Einführungsrunde angesprochen werden, sind erhalten geblieben.
Nach dem Rennen arbeitete Sky zeitlich aber recht knapp bemessen. Vom Rennende bis zu den letzten Worten von Tanja Bauer vergingen knapp 30 Minuten, immerhin einige mehr als bei RTL, die ganz schnell in die Wiederholung des Grand Prix’ einstiegen. Die knappen Nachberichte sind freilich dem (mangelnden) Interesse der Zuschauer geschuldet. Viele schalten erst kurz vor Rennbeginn ein und schnell nach der Siegerehrung wieder ab. Diejenigen, die sich für Interviews, Technik und Analysen aber doch interessieren, wünschen sich aber freilich noch mehr Stimmen und Tiefgang. Vielleicht gibt es ja noch eine Möglichkeit, dies sinnvoll auszuweiten.
Wichtig für die Formel 1 wird vor allem sein, sich inhaltlich zu einigen und Neuerungen nicht binnen 24 Stunden zu kippen. Solange man immer wieder von “negativen Höhepunkten” (Red Bulls Motorsportchef Marko) sprechen muss, wird es schwer sein, die Quoten weltweit zu steigern. Sky konnte zuletzt zwar noch Reichweitengewinne verbuchen, würde sich irgendwann aber auch einem Rückgang des Interesses beugen müssen. Und erst, wenn rund um die Formel 1 wieder ein echter Hype ausbricht, haben die Fans wirklich gute Argumente für mehr Übertragungszeit rund um die Königsklasse des Motorsports.
Wie haben euch die Neuerungen bei Sky gefallen?
Feuer frei beim MotoGP
Auch in Sachen MotoGP fiel am Wochenende der Startschuss. Für Weltmeister Jorge Lorenzo begann in Katar die Jagd auf seinen vierten Titel in der Königsklasse, doch haben sowohl Rekordchampion Valentino Rossi als auch Honda-Hoffnung Marc Marquez ganz sicher etwas dagegen einzuwenden.
Dabei gibt es einige interessante Fakten zum Auftakt:
- Fünf Hersteller sind erneut dabei: Yamaha, Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia - allerdings müssen erstmals alle mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli an den Start gehen.
- Michelin ersetzt nach ihrem Ausstieg 2008 nun Bridgestone als Hersteller der Einheitsreifen.
- Zehn Weltmeister befinden sich unter den 21 Piloten, die in diesem Jahr an den Start gehen. Unter ihnen ist auch der Deutsche Stefan Bradl, der 2011 in der Moto2 triumphierte. Mit Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Marc Marquez gibt es jedoch nur drei echte MotoGP-Champions im Feld.
- Erneut erstreckt sich die Saison über 18 Rennen. Das Finale findet zum 15. Mal in Serie in Valencia statt. Indianapolis ist nicht mehr mit dabei, dafür feiert nach 1997 der Große Preis von Österreich auf dem Red Bull-Ring sein Comeback.
- Mit 37 Jahren ist Valentino Rossi der älteste Pilot im Fahrerfeld. Mit insgesamt neun WM-Titeln (davon sechs in der MotoGP) ist der Italiener auch der mit Abstand erfolgreichste Fahrer. Jüngster Pilot ist der 21jährige Australier Jack Miller.
„
Es war wichtig, den richtigen Hinterreifen auszuwählen. Ich hatte aber kein ideales Gefühl. Unsere direkten Gegner entschieden sich für den härteren Reifen. Nach dem Warmup, das nicht perfekt lief, entschied ich mich für den weichen Reifen. Ich konnte eine 1:54.9 fahren, was wirklich beeindruckend ist. Das Podium war das Ziel, ein Sieg ist natürlich ideal.
”
Sieger Jorge Lorenzo
Am Samstag holte Eurosport über den Verlauf der Übertragung stetig steigende Einschaltquoten. Die höchste Einschaltquote wurde ab 17.51 Uhr gemessen, als sich 250.000 Motorsportfreunde vor dem TV versammelten. Jorge Lorenzo sicherte sich dabei die Pole-Position.
Beim Rennen auf Strecke Losail setzte sich der fünfmalige Weltmeister und aktuelle Titelträger dann ebenfalls durch und holte den ersten Sieg der Saison für das Yamaha-Werksteam. Zweiter wurde Andrea Dovizioso auf der Ducati, Dritter Marc Márquez (Titel 2013+2014) auf Honda.
Am Sonntag dann kam der Free-TV-Sender ab kurz nach 17.00 Uhr ebenfalls auf überzeugende Ergebnisse: 0,37 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sorgten hier für ein klar überdurchschnittliches Ergebnis. 1,8 Prozent wurden insgesamt ermittelt, 2,1 Prozent standen bei den Leuten zwischen 14 und 49 Jahren auf der Uhr. Es scheint sich aber auch diesmal wieder zu zeigen, dass das Zuschauerinteresse im Verlauf der Saison zunimmt. Von den Werten des Saisonfinals 2015 (damals rund 625.000 Zuschauer) war man doch ein Stück entfernt.
Im Schnitt übrigens begeisterte Eurosport in der zurückliegenden Saison knapp eine halbe Million Motorrad-Fans.
Kleiner Mix abseits heulender Motoren
Am Mittwoch generierte in der Handball-Bundesliga das Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen beim TVB Stuttgart ab 18:55 Uhr 130.000 Zuschauer. Für Sport1 Werte im Rahmen des Erwartbaren und für den Tabellenführer ein klarer 33:21-Auswärtserfolg.
Den sensationellen 4:2-Sieg nach Verlängerung des FC Bayern gegen Juventus Turin im Champions League-Achtelfinal-Rückspiel verfolgten im ZDF 9,78 Millionen Zuschauer. 34,1 Prozent Marktanteil sprachen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Interessant waren jedoch auch die Werte bei der späteren Zusammenfassung des Spiels FC Barcelona gegen den FC Arsenal. Das klare 3:1 der Spanier verfolgten 5,38 Millionen bei allen (35,8% Marktanteil). Bei den 14- bis 49-Jährigen waren 1,90 Millionen dabei (tolle 33,4%) - ein Wert, der 5,5fachen Senderschnitt bedeutete.
Am Donnerstag folgte den Bayern noch Borussia Dortmund ins Viertelfinale - allerdings "nur" in der Europa League. Mit einem 2:1 in Tottenham zogen sie in die nächste Runde ein treffen dort als nächstes auf den FC Liverpool - mit Jürgen Klopp. 2,78 Millionen Zuschauer waren ab 20.59 Uhr bei Sport1 dabei - ein starker Wert.
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