Nur zwei Wochen lang gab VOX dem Neustart «Zwischen Tüll und Tränen» Zeit, sein Publikum zu finden. Das schaltete aber von Beginn an verlässlich ein - und bescherte dem Sender neue Rekorde.
Große Probleme macht der Sendeplatz um 16 Uhr bei VOX schon seit längerem nicht mehr: Mit «4 Hochzeiten und eine Traumreise» hatte sich zuletzt ein verlässlicher Quotengarant für den Slot nach der ohnehin höchst erfolgreichen «Shopping Queen» gefunden, sodass der Privatsender diesen Erfolg wohl nicht durch eine allzu riskante Programmplanung aufs Spiel setzen wollte. Damit ist auch zu erklären, dass dem Testlauf von
«Zwischen Tüll und Tränen» gerade einmal zwei Wochen eingeräumt wurden, um auf diesem Slot zu punkten: Sollte es schiefgehen, wollten die Verantwortlichen keinen allzu nachhaltigen Entwöhnungsprozess der Zuschauer in Gang setzen. Doch schief ging bei der Brautmode-Dokusoap rein gar nichts, im Gegenteil: Mit beinahe durchweg zweistelligen Zielgruppen-Marktanteilen überflügelte sie den etablierten Hit sogar noch - und ließ partiell sogar Guido Maria Kretschmer hinter sich.
So beispielsweise im Falle der Auftaktfolge am 22. Februar, als sich 1,04 Millionen Menschen ein Bild von der neuen Sendung machen wollten. Dies entsprach einem hervorragenden Gesamt-Marktanteil von 7,4 Prozent, in der werberelevanten Zielgruppe standen sogar schwindelerregende 13,1 Prozent bei 0,55 Millionen auf dem Papier. Ganz so stark performte im Vorfeld noch nicht einmal die «Shopping Queen», wenngleich es auch bei den hier verbuchten 6,7 und 12,5 Prozent bei 0,86 Millionen keinerlei Anlass zur Unzufriedenheit gab. Am Dienstag ging es dann leicht zurück für die neue Sendung, mit 6,8 bzw. 11,6 Prozent bei 0,94 Millionen lag man allerdings nach wie vor weit im grünen Bereich. Kretschmer verbuchte im Vorfeld nahezu identische Zahlen.
Die dritte Folge verbesserte sich zunächst wieder leicht, bevor «Tüll» am Donnerstag mit nur noch 0,81 Millionen seinen bisherigen Tiefstwert markierte. Damit einher gingen auch die bis dato schwächsten Marktanteile, die aber immerhin noch bei 6,1 Prozent des Gesamtpublikums sowie 10,7 Prozent der besonders stark umworbenen Zielgruppe lagen. Dennoch war man hier erstmals dem Vorprogramm in beiden Fällen leicht unterlegen, sodass es sicher ein gutes Zeichen für alle Beteiligten war, dass die fünfte und letzte Folge der Auftaktwoche wieder deutlich zuzulegen wusste. Mit 7,3 bzw. 13,1 Prozent bei 0,98 Millionen knüpfte die Sendung an den großen Erfolg der Premiere an.
Ein kleiner Schockmoment dürfte der Blick auf die Quoten der zweiten Montags-Episode gewesen sein, mit 0,63 Millionen ging hier nämlich erstmals überhaupt ein minimal unterdurchschnittlicher Marktanteil von 4,9 Prozent einher. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen ging es weit bergab, wenngleich selbst die 7,9 Prozent bei 0,30 Millionen noch immer einem Wert deutlich oberhalb der Sendernorm entsprachen. Es sollte allerdings ein Ausrutscher bleiben, ja nur zwei Wochen später hatte sich die Zuschauerzahl hier sogar auf 0,60 Millionen verdoppelt - das Team der Sendung durfte sich über grandiose 14,3 Prozent freuen. Fast schon spärlich lasen sich im Vergleich hierzu die 7,5 Prozent, die beim Gesamtpublikum mit genau einer Million Interessenten einhergingen. Auch bei den vorerst letzten beiden Folgen am Donnerstag und Freitag blieb man in der Zweistelligkeit, für neue Rekordwerte sollte es aber nicht mehr reichen.
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Quoten-Entwicklung des Umfelds von «Tüll»
- «Shopping Queen»: Vorher (5,8% / 10,0%), Nachher (6,3% / 11,0%)
- «Mein himml. Hotel»: Vorher (4,7% / 6,5%), Nachher (5,3% / 7,7%)
Durchschnittliche Marktanteile bei Gesamtpublikum bzw. Zielgruppen in den zwei Wochen vor bzw. im Zuge der Ausstrahlung von «Zwischen Tüll und Tränen».
Mit durchschnittlich 0,90 Millionen Fernsehenden kamen die ersten zehn Folgen von
«Zwischen Tüll und Tränen» auf einen sehr guten Gesamt-Marktanteil von 6,7 Prozent, während in der besonders wichtigen umworbenen Zielgruppe sogar traumhafte 11,6 Prozent mit im Schnitt 0,47 Millionen einhergingen. Und obgleich «4 Hochzeiten und eine Traumreise» in den letzten beiden Wochen vor der kleinen Pause einen kleinen Höhenflug weit oberhalb seiner eigenen Norm durchlebte, blieb es mit 5,9 bzw. 9,7 Prozent bei 0,84 Millionen doch noch ein recht deutliches Stück hinter dem Neustart zurück. Kein Wunder also, dass der Sender mehr möchte
und bereits vorzeitig die Verlängerung bekanntgab. Ein Stimulus in diese Richtung dürfte auch der Umstand sein, dass beide Formate im direkten Umfeld der Dokusoap Gewinne verzeichneten (siehe Infobox). Argumente für eine Fortsetzung dieses Superhits auf Anhieb gab es also genügend - und im Gegenzug sprach kaum etwas dagegen.
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