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Jahresrückblicke 2015: Comedy und Satire sind im Trend

Während die großen Shows von ZDF und RTL längst nicht mehr die Zugkraft vergangener Jahre besitzen, überzeugten Raab, Welke, Priol und Co. mit komödiantischen Herangehensweisen quasi ausnahmslos.

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Mal vielleicht abgesehen von den «Galileo Big Pictures» haben wir bisher fast nur über Verlierer gesprochen. Gewinner gab es unter den Jahresrückblicken allerdings fraglos auch, die bemerkenswerterweise quasi ausnahmslos aus dem komödiantischen Genre kamen. Die prominenteste Platzierung bekam «TV total» spendiert, das ab 20:15 Uhr und bis nach Mitternacht nicht bloß auf das Jahr zurückblicken durfte, sondern anlässlich des Show-Abschieds sogar auf seine 16-jährige TV-Geschichte. Mit 1,72 Millionen gingen schon beim Gesamtpublikum starke 6,9 Prozent Marktanteil einher, besonders beliebt war die Raab-Show allerdings in der werberelevanten Zielgruppe, wo herausragende 15,7 Prozent bei 1,37 Millionen zu Buche standen. Seit 2009, wo der Jahresrückblick die zuvor traditionell gezeigte «Silvester-Gala» abgelöst hatte, wurde nur ein einziges Mal ein noch höherer Marktanteil erzielt: Im Jahr 2010 mit sogar 17,6 Prozent.

Auf einen grandiosen Erfolg kann auch die «heute-show» verweisen, die mit ihrer letzten Sendung vor der Winterpause eine neue Allzeit-Rekordreichweite von 4,26 Millionen generierte und somit nur um Haaresbreite dem RTL-Jahresrückblick unterlegen war. Einen großen Unterschied gab es allerdings zwischen den beiden Formaten: Jauch durfte am Sonntagabend um 20:15 Uhr auf Sendung gehen, Welke nur am Freitag um 22:25 Uhr. Dementsprechend verbuchte die Nachrichtensatire auch deutlich stärkere 175 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum lief es mit 14,8 Prozent bei 1,29 Millionen kaum weniger beeindruckend. Dieses herausragende Lead-In münzte anschließend «Der satirische Jahresrückblick» in noch immer tolle 14,4 bzw. 12,3 Prozent bei 2,73 Millionen Fernsehenden um. Nie zuvor sahen so viele Menschen den 30-Minüter von den aus «Frontal 21» bekannten Werner Doye und Andreas Wiemers.

Welche Form des TV-Jahresrückblicks ist Ihnen am liebsten?
Ich mag die großen Primetime-Shows sehr.
33,3%
Ich schätze die großen Ranking-Formate am meisten.
0,0%
Kurz, bündig, kompakt: Magazine oder kürzere Rankings sind mein Ding.
4,9%
Ich mag's am liebsten lustig mit Comedy oder Satire.
61,7%


Dass sich auch mit Stand-Up-Programmen hohe Quoten einfahren lassen, stellen seit einigen Jahren Urban Priol und Dieter Nuhr unter Beweis. «Tilt! - Tschüssikowski 2015» lief am Dienstagabend ab 22:15 Uhr mit 3,30 Millionen Zuschauern und 13,5 Prozent Marktanteil ähnlich gut wie im Vorjahr, bei den 14- bis 49-Jährigen steigerte man sich von ordentlichen 6,5 auf gute 7,5 Prozent. Nuhrs Jahresrückblick verbesserte sich derweil am Donnerstagabend von 2,22 auf 2,54 Millionen Zuschauer, auch der Marktanteil kletterte leicht auf 14,1 Prozent. Beim jungen Publikum lässt sich mittlerweile hingegen eine leichte Abwärtstendenz ausmachen: Nach sehr guten 8,9 und 9,0 Prozent in den Jahren 2012 und 2013 wurden im Vorjahr nur 7,8 Prozent und diesmal 7,5 Prozent gemessen. Oberhalb der ARD-Sendernorm rangiert man damit aber immer noch.

Ganz vorbei ist die Saison der Jahresrückblicke noch nicht, es warten sogar noch zwei beliebte Formate auf ihre Ausstrahlung: «Album 2015» im ZDF, das vor allem mit Kompaktheit glänzt, in den vergangenen Jahren aber ein wenig an Zugkraft einbüßte und Plasbergs Jahresquiz im Ersten, das mit meist weit mehr als sechs Millionen Zuschauern in den vergangenen Jahren zur dominierenden Instanz geworden ist, wenn es um Formate dieser Couleur geht. Erstgenanntes Format läuft am Zweiten Weihnachtstag um 19:15 Uhr, «Das Quiz» folgt am Dienstag wie gewohnt um 20:15 Uhr.
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26.12.2015 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/82800
Manuel Nunez Sanchez

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