Die Soap des Bayerischen Rundfunks wagt entgegen aller bayerischen Gemütlichkeit den Schritt in die Moderne und feiert künftig noch vor der TV-Ausstrahlung ihre Premiere im Netz.
Kreizsacklzement! Damit hätte so schnell wohl niemand gerechnet! Die Soap
«Dahoam is dahoam», in der dem Rezipienten wesentlich akkuratere Mundart geboten wird als in unserer Schlagzeile, ändert ihre Veröffentlichungsmethode. Ab 2016 stellt der Bayerische Rundfunk immer freitags sämtliche «Dahoam is dahoam»-Episoden der Folgewoche auf einem offiziellen YouTube-Kanal zur Verfügung. Somit feiern sie, entgegen aller bayerischen Gemütlichkeit, noch vor der angestammten Fernsehausstrahlung im Netz Premiere. Dafür ermöglichen die Verantwortlichen es allen Interessenten, das Format ganz urig-bequem zu 'bingen', was zwar sehr modern gedacht ist, die Bequemlichkeit einiger «Dahoam is dahoam»-Figuren allerdings sehr zutreffend widerspiegelt.
Laut einer Pressemitteilung des BR möchte die öffentlich-rechtliche Anstalt durch dieses Vorgehen die junge Zielgruppe der Seifenoper ausbauen. Die verantwortliche Redakteurin Daniela Boehm gibt zu Protokoll, dass aber natürlich nicht nur Jüngere mit dieser Neuerung angesprochen werden sollen: „Wir senken mit unserem Online-Angebot die Zugangsschwelle für alle, die nicht täglich zu einer bestimmten Zeit vor dem Fernseher sein können oder wollen.“
Boehm erklärt weiter: „Weil immer mehr Serien gleich staffelweise im Internet zur Verfügung stehen, haben sich Serienfans daran gewöhnt, mehrere Folgen ihrer Lieblingsserie am Stück zu schauen. Viele wollen nicht mehr bis zum nächsten Tag warten, um zu erfahren, wie es weitergeht. Auch diesen Trend nehmen wir wahr: Auf unserem neuen Kanal können unsere Zuschauer, wenn sie mögen, alles 'am Stück' anschauen.“ Die Folgen bleiben zwölf Wochen lang online, womit sich der «Dahoam is dahoam»-YouTube-Kanal auch zum Nachholen versäumter Folgen eignet.