Teil 2, April bis Juni: Diesmal mit dem Champions League-Finale, einer wechselnden Cindy und «The Voice Kids».
Seite 2
Mai:
Der «Eurovision Song Contest 2013» fand in diesem Jahr in Malmö statt. Für Deutschland startete die Band Cascada, die trotz anfänglicher Plagiatsvorwürfe zu ihrem präsentierten Song, gegen die europäische Konkurrenz antrat. Am Ende reichte es jedoch nur für einen ernüchternden 21. Platz – ein Desaster aus musikalischer Sicht. Dafür durfte sich die ARD, die den Gesangswettbewerb am 18. Mai übertrug, wenigstens über annehmliche Quoten freuen. Ab 21 Uhr erreichte die Ausstrahlung in Deutschland 8,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was zu einem Marktanteil von 34 Prozent führte. Bei den 14- bis 49-Jährigen begeisterten sich in diesem Jahr 4,25 Millionen Zuschauer und 42,6 Prozent für die Show. Das reichte locker für den Tagessieg. Trotzdem wurden bei weitem nicht so viele Zuschauer erreicht wie noch bei dem Hype um Lena Meyer-Landrut in den Jahren 2010 und 2011. Damals zog es über 14 bzw. 13 Millionen Bundesbürger vor die Bildschirme. Doch schon im vergangenen Jahr blieb mit dem deutschen Kandidaten Roman Lob der große Rummel aus.
Am 25. Mai brachte zudem das deutsch-deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München dem ZDF neue Quotenrekorde. Da erstmals im Finale des Fußballwettbewerbs zwei deutsche Mannschaften gegeneinander antraten, war das Interesse an der Fernsehübertragung natürlich riesig. Mit einem Endergebnis von 2:1 entschied der FC Bayern das Spiel, das im legendären Wembley-Stadion in London stattfand, für sich und gewann den Pokal. Den klaren Tagessieg konnte damit das ZDF einfahren, das ab 20:45 Uhr 21,62 Millionen Fußballfans vor die Fernsehgeräte lockte. Das ist die bislang höchste Reichweite für ein Champions-League-Spiel überhaupt. Beim jungen Publikum erreichte man 62,5 Prozent und somit 8,51 Millionen Zuschauer.
Ein deutscher TV-Gigant wechselt die Heimat: Thomas Gottschalk schloss im Mai dieses Jahres einen Exklusiv-Vertrag mit RTL und geht somit nach seinem langjährigen Wirken im ZDF und einem kurzen und erfolglosen Ausflug in die ARD zu den Kölnern. Gottschalk sollte beim neuen Sender mehrere Primetime-Shows erhalten und startete im September 2013 gemeinsam mit Günther Jauch, mit dem er bereits zu den Anfängen seiner Karriere beim Radio zusammen arbeitete, die Quizshow «Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen ALLE». Das Format feierte eine erfolgreiche Premiere mit knapp 6,8 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 24,6 Prozent. Auch das jüngere Publikum überzeugten die beiden TV-Profis und erreichten bei den 14- bis 49-Jährigen ebenfalls gute 23,9 Prozent. So bleibt nur zu hoffen, dass Gottschalk auch mit seinen neuen Show-Formaten, die RTL für die TV-Saison 2013/2014 plant, erfolgreicher sein wird, als sein Nachfolger Markus Lanz bei «Wetten, dass…?».
Zudem ging im Mai die erste Staffel des Gesangswettbewerbs «The Voice Kids» in Deutschland zu Ende. Die Kinder-Variante des erfolgreichen Formats «The Voice of Germany» war für Sat.1 trotz eines schwachen Finales ein großer Erfolg. In der Jury der Show saßen Sängerin Lena Meyer-Landrut, Rockmusiker Henning Wehland und Sänger Tim Bendzko, die in den „Blind Auditions“ versuchten die besten Sänger in ihr Team zu bekommen und anschließend die kleinen Musiker coachten. Obwohl im Jahr 2012 das ähnliche RTL-Format «DSDS Kids» böse floppte, versuchte sich Sat.1 an der Casting-Show und kann mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Im Durchschnitt sahen in der Zielgruppe 19,6 Prozent die Show am Freitagabend, allerdings ließ das Interesse im Laufe der sechs Ausgaben immer mehr nach. Das Finale am 10. Mai, das aus Jugendschutzgründen nicht live ausgestrahlt wurde, erreichte dann den Quoten-Tiefpunkt mit nur noch 2,92 Millionen Zuschauern. Den Staffelauftakt sahen fast 4,4 Millionen Menschen. Bei den jungen Zuschauern schalteten noch 15,9 Prozent die letzte Folge der Show ein. Insgesamt wird «The Voice Kids» jedoch trotzdem als Erfolg verbucht. Besonders stark waren vor allem die „Blind Auditions“, die Marktanteile um die 22 Prozent erreichten. Die „Battles“ schafften hingegen nur rund 18 Prozent. Im Finale setzte sich dann die 12-jährige Michèle gegen ihre jungen Konkurrenten durch.
Auf der nächsten Seite: Im Juni startete in Deutschland die Tanzshow «Got to Dance», außerdem: ProSieben sichert sich «Under the Dome».