VOX trennt sich von «Verklag‘ mich doch!»

Der neue VOX-Chef Bernd Reichart möchte VOX eine neue Farbe geben; und dabei sollen Scripted Reality-Sendungen auf Dauer keine Rolle mehr spielen. In diesem Zuge hat sich der Kölner Sender bereits von dem einige Monate um 14.00 Uhr laufenden Format «Hilf mir doch!» getrennt. Überraschend, angesichts dieser Neuausrichtung dann aber auch folgerichtig, wurde entschieden, auch «Verklag’ mich doch!» nicht fortzusetzen. Die Produktion wird nach der Weihnachtspause, die kommende Woche beginnt, nicht wieder aufgenommen.

Dabei war es einst gerade «Verklag‘ mich doch!», das den Aufschwung des VOX-Nachmittags einläutete – noch lange bevor Sendungen wie die «Shopping Queen» an den Start gingen. Binnen einiger Monate hatte die filmpool-Produktion die Quoten nach 13.00 Uhr mehr als verdreifacht, kam in der Spitze auf mehr als 15 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Aktuell liegen die Folgen um 13 Uhr meist bei um die acht Prozent und somit weiterhin knapp oberhalb des Senderschnitts.

Neue Programmfarben wurden seitens VOX vor allem in den zurückliegenden Monaten verstärkt ausprobiert: Weder «Date my Style» noch das neue Straßenquiz «Wer weiß es, wer weiß es nicht?» wussten bis dato aber zu überzeugen. «Date my Style» wurde sogar wieder aus dem Programm genommen und durch «Verklag‘ mich doch!» ersetzt. Von der Scripted Reality zeigt VOX aktuell satte fünf Folgen pro Tag – morgens weiterhin mit regelmäßig zweistelligen Quoten.

Von wird man in Köln auch künftig noch zehren – funktioniert ein Neustart nicht, lässt sich die filmpool-Produktion günstig programmieren und die Zeit somit überbrücken. Zunächst einmal bleibt «Verklag mich doch» ohnehin mit Erstausstrahlungen im Programm. Und ganz offiziell will man das Aus bei VOX ohnehin noch nicht machen, auch wenn Quotenmeter.de vorliegende Infos etwas anderes sagen. In Köln hält man sich somit die Tür offen, die Produktion wieder aufzunehmen, wenn die Flopdicht von Neustarts ähnlich hoch bleibt wie aktuell.

Die Produktionsfirma filmpool muss derweil nicht allzu sehr trauern. Derzeit testet man für RTL II das neue «Schmiede 21», für RTL hat man zwei neue Nachmittags-Formate namens «Hilfe, Pubertät» und «Die Internet-Cops» in der Mache. Und dann kommt für den Marktführer der Werberelevanten noch die neue Soap «Berlin Models» hinzu, die im kommenden Frühjahr anlaufen wird.