Was ist nur mit «Unter Uns» los?

Mit etwas bangem Blick hat RTL zuletzt immer auf die Quoten der 19.05-Uhr-Serie «Alles was zählt» geschaut. Weil diese in der Vergangenheit meist unterhalb der Erwartungen lagen, gab es in diesem Jahr einen größeren Umbau. Den ganz großen Sprung nach oben hat dies zwar nicht bewirkt, aber immerhin lag man am Dienstag nun zum Beispiel mit 14,8 Prozent Marktanteil im halbwegs erträglichen Bereich. Nun kommt aber vielleicht ein weiteres Soap-Sorgenkind hinzu – nämlich das 17.30-Uhr-Format «Unter Uns», das wahrlich glorreiche Zeiten hinter sich hat. Im Schlepptau der Scripted Realitys holte man noch in diesem Jahr in der Spitze mehr als 20 Prozent in der Zielgruppe.

Inzwischen sieht die Welt aber etwas anders aus: Am Dienstag standen nur noch 11,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen auf der Uhr. Schlechter lief es zuletzt am 8. Juni 2012 – also dem Tag als die Fußball-EM eröffnet wurde und dies parallel zur RTL-Soap geschah. 0,44 Millionen Menschen dieser Altersklasse sahen nun die 4617. Folge des Formats. Insgesamt kam die Produktion der Grundy Ufa auf 1,15 Millionen Zuschauer (10,1%). Am Montag sah die Welt noch freundlicher aus, wenngleich die da erzielten 14,7 Prozent ebenfalls keine Macht sind. Dafür hatte die Soap die zurückliegende Woche am Freitag mit guten 17,4 Prozent beendet.

Das schwache Abschneiden der Daily hat zum Teil auch etwas damit zu tun, dass die Scripted Realitys von RTL nicht mehr Allheilmittel sind. Das ab 17.00 Uhr gesendete «Betrugsfälle» zum Beispiel hatte mit einem Marktanteil von 13,8 Prozent in der Zielgruppe ebenfalls einige Probleme. Um 16.00 Uhr kam «Familien im Brennpunkt» auf 16,6 Prozent – lag somit aber immerhin oberhalb des Senderschnitts.