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360 Grad: Der RTL-Zuschauer schnackselt gern

«7 Tage Sex» bei RTL - vor fünfzehn Jahren wäre das noch ein Skandal gewesen. Ein Kommentar.

Der «Traumhochzeit»-Reboot war nix, weder die Quoten noch die Qualität konnten überzeugen. Heiraten und RTL scheint in diesem Jahrzehnt nicht mehr zusammenzupassen.

Des Rätsels Lösung meint man dagegen wohl schon zu haben. Statt geheiratet wird nun ordentlich geknattert. Sieben Tage lang. So einfach kann es sein.

Der Umstieg wird dem Zuschauer wahrscheinlich nicht sonderlich schwerfallen, schließlich läuft auf dem geplanten Sendeplatz mittwochs um 21.15 Uhr derzeit noch der «Bachelor»-Swingerclub, der nahtlos in die «7 Tage Sex» übergehen soll.

Das Konzept ist denkbar einfach: Unglückliche Paare verpflichten sich, sieben Tage lang jeden Tag Sex miteinander zu haben, um ihre Beziehung wieder auf Vordermann zu bringen. RTL verfolgt natürlich hohe Ziele und will die These überprüfen, ob es stimmt, dass glückliche Paare mehr Sex haben. Miteinander, versteht sich. Dass man hierbei natürlich Ursache und Wirkung verdreht, ist zweitrangig. Pressetexte mit „Forscher“ und „Psychologen“ aufzumöbeln, kann nie schaden.

Natürlich wird es niemanden überraschen, dass das nicht mehr als schmückendes PR-Beiwerk ist. Das Hauptaugenmerk wird wohl auf Voyeurismus und jeder Menge Sex liegen.

Vor fünfzehn Jahren wäre das noch ein Skandal gewesen. Pimpern bis die Lunte raucht als Sendung. Und das auch noch in der Prime-Time. Aber in «Bachelor»- und «Schwiegertochter gesucht»-Zeiten liest sich dieses Konzept fast schon langweilig.
18.01.2013 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/61529
Julian Miller

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360 Grad 7 Tage Sex

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