«Deutsches Fleisch» hatte die meisten Stimmen beim «TV Lab» und geht somit in Serie. Die Zuschauerzahlen sind aber nicht uninteressant, könnte sich so doch vielleicht noch ein zweiter Sieger nachträglich herauskristallisieren.
Das «TV Lab» 2012 ist zu Ende. Kritiker-Meinungen zufolge waren die vorgestellten Piloten in diesem Jahr schwächer als in 2011. Für Wirbel gesorgt hat fast einzig die Animationsserie
«Deutsches Fleisch», die am Ende mit über 6000 Punkten auch als Sieger aus dem Wettbewerb hervorging. Manche lobten die anarchistische Machart, andere konnten nichts mit ihr anfangen und über die Gags auch nicht lachen. Die Zuschauerzahlen sprechen eine klare Sprache: Am Donnerstagabend hatten im Schnitt nur 0,01 Millionen Menschen zu «Deutsches Fleisch» eingeschaltet, davon rechnerisch niemand zwischen 14 und 49 Jahren. In dieser Gruppe lag der gemessene Marktanteil bei 0,0 Prozent. Rechnet man alle vier Ausstrahlungen im TV zusammen, so kam die Serie immerhin auf 0,08 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Besonders die Ausstrahlung am Sonntagabend – nach Bekanntgabe des Sieges – lief mit 0,04 Millionen nicht übel.
Dennoch: Aus Sicht der Zuschauerzahlen waren andere Formate deutlich erfolgreicher. Beispielsweise die
«Beef Brothers», die am Dienstagabend auf 0,09 Millionen Zuschauer ab drei Jahren kamen und bei den Werberelevanten 0,6 Prozent Marktanteil generierten. Die zweite Ausstrahlung bescherte dem Format sogar 0,8 Prozent in dieser Gruppe. Insgesamt lief die Food-Sendung drei Mal bei ZDFneo – 0,17 Millionen Menschen kamen mit ihr in diesem Zeitraum in Berührung. Das Format belegt somit in Sachen Zuschauer den ersten Platz. Aber auch andere Produktionen übersprangen die 100.000-Zuschauer-Marke mit Leichtigkeit.
«Kampfansage» und
«Sieh’s mal wie ein Promi» (Foto) holten bei ihrer TV-Erstausstrahlung jeweils 0,08 Millionen Zuschauer und bei der zweiten Ausstrahlung je 0,04 Millionen. Nur der dritte Lauf am Samstagnachmittag machte letztlich den Unterschied. Hier kam «Kampfansage» auf 0,01 Millionen, während für «Sieh’s mal wie ein Promi» keine Reichweite messbar war. Zusammengerechnet lagen die Reichweiten also bei 0,13 und 0,12 Millionen Menschen ab drei Jahren.
Auf ebenfalls 0,12 Millionen zusammengerechnet holte die neue Erotik-Sendung
«Heiß & fettig». Die Samstag-Nachmittagwiederholung kam hier ebenfalls auf nicht mehr messbare Werte, die Erstausstrahlung am Sonntagabend hatte ordentliche 0,07 Millionen Zuschauer. Bei den Umworbenen wurden 0,4 Prozent Marktanteil ermittelt. Die zweite Ausstrahlung im TV lockte dann noch 0,05 Millionen Bürger ab drei Jahren vor die Schirme. Nur zwei Mal ausgestrahlt wurde
«Wahr oder was?», sozusagen das letzte der sieben «TV Lab»-Formate. Deshalb kommt es auch auf die niedrigste Gesamtreichweite: Am Freitagabend sahen 0,05 Millionen Menschen zu; am Samstagnachmittag laut Ausweisung wieder niemand. Die Erstausstrahlung aber lief besser als die des letztlichen Siegers «Deutsches Fleisch».
Schwer tat sich übrigens auch die Interview-Reihe
«Der Protagonist», der bei der TV-Premiere ebenfalls auf nur 0,05 Millionen Zuschauer kam. Davon waren nur 0,01 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren alt (0,1 %). Mit den weiteren Wiederholungen schaffte es das Format noch im Schnitt auf 0,09 Millionen Zuschauer. Betrachtet man also nur die Einschaltquoten, dann gäbe es andere Sieger und Verlierer. Dass «Deutsches Fleisch» somit ein langes Leben vor sich hat, darf zumindest angezweifelt werden. Stattdessen dürfen die Macher der «Beef Brothers» möglicherweise auf eine zweite Chance hoffen.