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Promoter Öner: ‚Boxen ist Gewalt‘

Die Kritik am Kampf Chisora – Haye versteht er nicht und kritisiert die ARD für ihr Verhalten.

Er ist alles andere als unumstritten: Der Hamburger Boxpromoter Ahmet Öner war in den vergangenen Jahren immer wieder in Handgreiflichkeiten verwickelt – vor allem Hans-Peter Kohl war einer der Lieblingsgegner von ihm. 2011 dann der letzte große Skandal, als Vitali Klitschko einen von Öner betreuten Boxer zu Boden schickte und Öner Klischko-Manager Bernd Bönte offen drohte. Für seine verbalen Entgleisungen entschuldigte sich der heute 41-Jährige im Nachhinein.

Vor dem am Samstag anstehenden Kampf Chisora gegen Haye, der in Deutschland exklusiv als Pay-Per-View Event bei Sky zu sehen ist, meldete sich der umstrittene Box-Promoter nun in einem Interview zu Wort. Gegenüber Sky übte Öner massive Kritik an der ARD. Diese hatte eigentlich die Rechte an dem Fight erworben, nahm diesen dann aber wieder aus dem Programm. „Die Sendereihe «Boxen im Ersten» steht für fairen Sport. Gemeinsam mit dem Vertragspartner Sauerland Event setzt Das Erste deutliche Zeichen für Fairness im Berufsboxen,“ erklärte Das Erste die Entscheidung. Hintergrund: Nach einem Klitschko-Kampf lieferten sich Chisora und Haye samt Entourage auf einer Pressekonferenz eine wilde Schlägerei. In Folge dieser wurde der Box-Kampf überhaupt erst vereinbart.

Dazu Ahmet Öner: „Mike Tyson, Lennox Lewis – da gab es immer Vorfälle vor den großen Kämpfen. Evander Holyfield wurde ein Stück Ohr abgebissen…das ist Boxen. Boxen an sich ist Gewalt. Boxen ist eine Gewaltsportart: Entweder man akzeptiert das oder nicht. Wir leben im 21. Jahrhundert, zwei Menschen schlagen mit Fäusten aufeinander ein und die Zuschauer am Ring applaudieren und freuen sich darüber.“ Umso mehr Blut fließe, desto spannender sei es letztlich, erklärt Öner seine Ansicht über die Sportart. Kollegen von Öner sehen dies aber deutlich anders. Der Boxpromoter aus Hamburg glaubt daher, die ARD habe mit ihrer Entscheidung, den Kampf nicht zu zeigen, überreagiert.

Öner kritisierte aber auch die Vorfälle, die sich im Vorfeld in München zutrugen. „Das war sicherlich ein bisschen Theater mit etwas zu vielen Emotionen gemischt. Das hätte nicht sein müssen. Aber das passiert halt. Ich habe solche Erfahrungen ja auch schon gemacht. Wo Sport und Emotionen aufeinandertreffen, wo Wettkampf herrscht, da drehen die Menschen manchmal durch – mitunter ja auch beim Fußball. Sportlich gesehen hat der Kampf aber einen echten Wert.“

Und sportlich gesehen setzt der Box-Promoter auf einen Sieg von David Haye, er tippt auf einen K.O-Schlag entweder in Runde sieben oder in Runde acht. Sky überträgt den Kampf ab 22.00 Uhr, den ersten Gong-Schlag erleben die Zuschauer vermutlich gegen 23.00 Uhr am Samstagabend.
12.07.2012 14:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/57869
Manuel Weis

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Boxen

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