Primetime-Check: Freitag, 30. Dezember 2011

Konnten die «Big Pictures» auf ProSieben Günther Jauchs Quizshow gefährlich werden? Wie lief das Staffelfinale von «Ein Fall für zwei» im ZDF? Konnten sich die US-Serien bei kabel eins und VOX aus dem Quotentief kämpfen?

Er ist wieder zurück an der Spitze, nachdem es zuletzt nicht ganz so berauschend lief: Günther Jauchs Vorzeigequiz «Wer wird Millionär?» erreichte mit einer Doppelfolge durchschnittlich 5,82 Millionen Zuschauer und somit so viele wie kein anderer Sender zur besten Sendezeit. Auch mit dem erzielten Marktanteil von 17,8 Prozent war man der Konkurrenz deutlich überlegen. Deutlich schlechtere Zahlen lieferte die Sendung auch diesmal wieder beim jungen Publikum ab, mit 1,69 Millionen 14- bis 49-Jährigen konnten gerade einmal noch 13,9 Prozent erzielt werden. Hier machte unter anderem das ProSieben-Format «Galileo Big Pictures» mit einem Jahresrückblick doch große Probleme, immerhin 1,86 Millionen junge Konsumenten wollten sich die interessantesten Bilder des Jahres ansehen. Dies waren 15,5 Prozent aller erreichbaren Zuschauer und somit eindeutig mehr als bei RTL. Insgesamt hatte Aiman Abdallah hingegen keine Chance, aus 2,49 Millionen resultierten aber für Senderverhältnisse dennoch sehr starke 8,0 Prozent.

Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten konnten in erster Linie das ältere Publikum für die eigenen Formate begeistern. Das Zweite Deutsche Fernsehen zeigte die vorerst letzte neue Folge von «Ein Fall für zwei», was auch diesmal wieder den Zuspruch vieler Millionen Serienfans fand. Im Schnitt waren es diesmal 4,48 Millionen, dies führte zu guten 13,9 Prozent. Anschließend kam «SOKO Leipzig» auf 3,98 Millionen Interessenten und einen Marktanteil von 12,3 Prozent. Die jungen Menschen sahen sich aber mehrheitlich nach anderen Alternativen um, hier wurden nur 6,7 und 7,3 Prozent verbucht. Im Ersten wurde indes erstmals der TV-Thriller «Der Chinese» gezeigt. Mit einer Reichweite von 4,67 Millionen und Marktanteilen in Höhe von 14,9 bzw. 9,7 Prozent waren die Verantwortlichen der Sendestation sicher nicht unzufrieden.

Ebenfalls noch eine wichtige Rolle im Duell um die Zuschauer spielte Sat.1, das schon zuletzt dank «The Voice of Germany» ganz weit oben mitspielen durfte am Freitagabend. Diesmal zeigte man die Free-TV-Premiere des Abenteuerfilms «Die Jagd zum magischen Berg», wofür sich beeindruckende 3,61 Millionen unterhalten lassen wollten. Während dies insgesamt leicht überdurchschnittliche 11,1 Prozent zur Folge hatte, kam der Sender in der werberelevanten Zielgruppe auf 18,2 Prozent und schaffte somit sogar den Tagessieg in dieser Zielgruppe. Hier wurde eine Sehbeteiligung von 2,20 Millionen erzielt. RTL II versuchte es ebenfalls mit einem Spielfilm, hier sollte es das Drama «Hitler - Aufstieg des Bösen» richten. Mit 0,89 Millionen Zuschauern kam der Privatsender auf mittelmäßige 2,8 Prozent, beim jungen Publikum wurden 5,2 Prozent bei 0,63 Millionen erzielt.

Weitere Verlierer des Abends waren auch diesmal wieder die US-Serien, auf die VOX und kabel eins trotz chronischer Erfolglosigkeit unbeirrt vertrauen. Bei VOX kam eine acht Jahre alte Episode von «CSI: Miami» zunächst auf 1,24 Millionen Zuschauer, bevor «CSI: Den Tätern auf der Spur» mit einer zehn Jahre alten Ausgabe 1,33 Millionen erreichte. Die Marktanteile waren in beiden Fällen deprimierend, nur 3,8 und 4,0 Prozent aller Fernsehenden ließen sich dafür begeistern. Bei den Jüngeren sah es fast noch schlimmer aus, denn hier wurden katastrophale 5,0 und 5,3 Prozent erzielt. Bei kabel eins zeigte man drei Folgen von «Criminal Minds», die bestenfalls 1,26 Millionen Menschen sahen. Insgesamt lagen die Marktanteile zwischen 3,1 und 4,3 Prozent, in der Zielgruppe ließen sich zwischen 5,5 und 6,2 Prozent der Fernsehzuschauer bei diesem Sender nieder.